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Kritik: »Oben«

Spoilerfrei·4.0 / 5Sterne·28.9.2009·Kommentare:  0

Alle Jahre wieder landet Pixar seinen fast schon prognostizierten Hit. In den USA im Mai, bei uns mysteriöser Weise immer erst drei Monate später. Diesmal ist oben, pardon, »Oben« an der Reihe, in dem es einen grantigen Pensionisten (brillant gesprochen von Otto Schenk) und einen übereifrigen Pfadfinder in den Dschungel Südamerikas verschlägt.

Technisch braucht man über »Oben« kein Wort zu verlieren, allerdings fällt dem geschulten Pixar-Auge auf, dass sich die Logik des Films manchmal mehr als üblich selbst widerspricht. Im Großen und Ganzen stellt dies aber kein Problem dar und eigentlich stehen hier auch eher die rührseligen Momente im Vordergrund. Richtig gelesen, so sentimental wie in »Oben« gings noch in keinem Pixar-Film zu.

Der Rest ist okay, spielt aber nicht in der selben Liga wie »Die Monster AG«, »Toy Story« oder »Ratatouille«. Dafür ist die Story ein zu bunt zusammengewürftelter Mix aus abgedrehten Ideen und obligatorischer Action ohne wirklichen Zusammenhalt. Die Lobeshymnen, die sich Jahr für Jahr immer weiter zu steigern scheinen, muten deshalb hier noch seltsamer als bei »Wall·E« an. Ähnlich wie bei Letzterem ist das eigentliche Highlight die Vorgeschichte, nur eben mit emotionalen satt zynischen Akzenten.

3D

Wie schon »Ice Age 3« wird auch »Oben« in entsprechend ausgerüsteten Kinos in 3D gezeigt. Je mehr Filme ich in dieser Technik sehe, desto offensichtlicher kommen mir ihre Schwächen vor. Möglicherweise ist die Erwartungshaltung beim Wort »3D« auch zu hoch. Ein »mitten im Geschehen« darf man sich nämlich nicht erwarten, denn die Räumlichkeit endet immer noch mit der Kinoleinwand. Alles was sich innerhalb dieser abspielt wirkt tatsächlich deutlich plastischer und dreidimensional, aber man ist und bleibt als Zuschauer eben doch noch ein entfernter Beobachter. Zudem passiert wegen den polarisierenden Brillen irgendetwas mit dem Bild, das ich leider nicht genauer als ein Filmmern bei beweglichen Objekten jenseits der Bildmitte beschreiben kann. Nichtsdestotrotz ist der 3D-Effekt zumindest interessant, in der jetzigen Form aber noch nicht mit einer Entwicklung wie Surround-Sound vergleichbar.

Zurück zum Film: Falsch machen kann man mit »Oben« nichts, aber man merkt, dass sich auch Pixar Jahr für Jahr schwerer tut. Ein kurzweiliger Film, dem man seine Schwächen ansieht aber auch verzeiht, von einem Meisterwerk aber jedenfalls weit entfernt ist.

Oben? Nicht ganz. – 4/5


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