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Gehypte Perle

5.6.2001·Kommentare:  0

Habt ihr es gesehen? Das Making Of Pearl Habor in ORF1? Perfekt moderiert von Hannes Jaenicke, einem deutschen Schauspieler, der extra für dieses »Making Of« einen Urlaub auf Hawaii genommen hat. Selbstredend, dass man dabei nicht nur an den Job denkt, sondern auch mal einen über den Durst trinkt. Zumindest würde das seine Moderation erklären. Dieser Umstand wurde aber durch seinen dramatischen Texas-Cowboy-Slang (»Pchörl Hchaboa«) mehr als wett gemacht.

Das »Making Of« selbst steht in seiner Machart dem Film in nichts nach. Die Beschreibung der Geschichte gleicht einer detaillierten Nacherzählung und findet ihren Höhepunkt in den pathetischen Worten: »Sie kämpfen Seite an Seite. Als Team. Wie früher.« Yeah.

Durchaus realistische Aussagen wie »Pearl Harbor war der Anfang vom Ende des 2. Weltkriegs« verwirren zwar in Anbetracht vom Saving Private Ryan-Hype (»Die Landung in der Normandie war der Anfang vom Ende des 2. Weltkriegs«) ein wenig, tun aber der Dramatik keinen Abbruch. Ein Filmemacher kommentiert » … unsere armen Schauspieler sind durch die Hölle gegangen … «, und spielt damit auf das Militärcamp an, dass die Darsteller eine ganze Woche (!) lang ertragen mussten. Spektakuläre Interviews mit Ben Affleck (» … Ich hab’ fast alles selber gemacht! Ich bin durch die Gegend gerannt … «) lassen den Zuschauer dann nur mehr denken: »WOW! Was für ein Bombenfilm!« Und spätestens beim Abspann, in dem man zu Faith Hills romantischen Titelsong There You’ll Be die Leichen im Meer treiben sieht, beschließt man: Karten reservieren!

(P.S.: Ich hab’ 2 Karten für die Mitternachtspremiere am Mittwoch! *sabber*)


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