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Nacht der Erfahrung und Erkenntnis

3.1.2002·Kommentare:  6

… ich hoffe […] dir meine kleine rauschkugel hats gefallen, …

Als ich dieses SMS am Neujahrstag las, versuchte ich mich an die Geschehnisse in jener Nacht zu erinnern, die jemanden veranlassen könnten mich so zu nennen. Aber auch nach längerem Nachdenken fiel mir wirklich keine Rechtfertigung für einen derart übertriebenen Begriff ein. Vor allem fiel mir niemand ein, der noch fähig gewesen wäre, das zu beurteilen.

Eigentlich war es für mich nur eine Nacht der Erfahrung und Erkenntnis. Die erste Erfahrung, die ich an jenem Abend machte war, dass sich Sour Cream Chips, welche von mir gemieden werden wie das Sonnenlicht von den Vampiren, äußerlich nicht von normalen Chips unterscheiden. Kurz darauf, als nämlich eines dieser Biester meine Zunge berührte, folgte die Erkenntnis, dass Sour Cream Chips ein Machwerk des Teufels sind. Verzweifelt suchten meine Augen, gepeitscht von meinen Geschmacksnerven, nach einem erlösenden Getränk. Und da stand es: Ein Glas voll mit einer unschuldigen, kristallklaren und strahlenden Flüssigkeit. Womit könnte man Teufelswerk wohl besser bekämpfen? Nach ein paar hastigen Schlucken folgte die nächste Erfahrung: Das ist nicht wofür ich es gehalten habe, nämlich Wasser. Und die dazugehörende Erkenntnis war auch nicht weit: das ist Gintonic. Es ist wohl nicht notwendig zu erwähnen, dass dieses Getränk nicht zu meinen Liebsten gehört und dass ich daraufhin sofort nach dem nächsten herumstehenden Glas griff. Dadurch ist wohl irgendwie eine Kettenreaktion ausgelöst worden. Aber daran kann ich mich nun wirklich nicht mehr genau erinnern. Allerdings weiß ich noch, dass ich währenddessen ein SMS erhalten habe, welches mit den Worten »» … (und lern trinken!)« endete. Selbstverständlich bezog sich das nicht auf zügelloses Hinunterschütten diverser Mischungen sondern auf die Art und Weise wie sich beim Trinken mein kleiner Finger vom Glas abspreizte. Und da war sie schon, die nächste Erkenntnis: so etwas sieht weder edel noch ergonomisch sondern einfach nur bescheuert aus. Einige Zeit später (ich kann nicht mehr genau sagen wieviel Zeit vergangen war) schlug ich dann meine Augen auf. Es war ungefähr halb elf am Morgen. Und da durchfuhren mich einige Gedanken, deren Erkenntnisse noch auf sich warten lassen. (Ich bin allerdings zuversichtlich, dass das nicht mehr allzu lange dauern wird.) Als erstes zuckte ein »Wo bin ich hier?« durch meinen Kopf, welches aber sofort von einem erfreulichen »Hey, jemand schuldet mir einen Cocktail!« verdrängt wurde. Scheinbar merkt sich das Gehirn essentielle Gedankenfetzen. Danach verdutzte mich ein »Was macht dieser Grüner Apfel-Labello in meiner Hosentasche?« und etwas später an diesem Morgen fragte ich mich dann noch: »Warum bezahlen heute alle mit diesem bunten Spielgeld?«

Nach so vielen Erfahrungen und dazupassenden Erkenntnissen sollte auch dem letzten Zweifler klar sein, dass der Begriff »Rauschkugel« nicht richtig sein kann. Denn diesem Begriff kann ich weder eine Erfahrung noch eine Erkenntnis zuordnen.

@Gernot:
Jetzt bin ich dir zuvorgekommen.

@Jasmin:
Jedesmal wenn ich ein Glas in die Hand nehme, binde ich meinen kleinen Finger mit einem Gummiringerl daran fest. Irgendwann wird sich der kleine Bastard schon daran gewöhnen.

🙂


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6 Kommentare

#1 von Gerni am 4.1.2002, 15:32 Uhr

1: Ich war sehrwohl noch in der lage deinen Rausch festzustellen da er ja fast nicht zu übersehen war.

2: Das mit dem bunten Geld hat mich auch verwirrt

3: Das SMS mit der Rauschkugel hat schon so passt ich hab ca 11 Zeugen 🙂

4: War zwar ein guter Versuch dich herauszureden aber wir waren ja alle dort, wer genauere Infos will [URL]mailto:ggoluch@hotmail.com|ggoluch@hotmail.com[/URL]

#2 von Anonymous am 4.1.2002, 15:32 Uhr

1: Ich war sehrwohl noch in der lage deinen Rausch festzustellen da er ja fast nicht zu übersehen war.

Da hat dir deine Fantasie (bzw. Wunschdenken), durch Alokohl beflügelt, wohl etwas vorgemacht.

2: Das mit dem bunten Geld hat mich auch verwirrt

Das liegt wohl daran, dass am Neujahrstag alle das Zahlen mit Monopolyscheinchen für einen lustigen Spass hielten. Was Restalkohol so alles bewirken kann…

3: Das SMS mit der Rauschkugel hat schon so passt ich hab ca 11 Zeugen 🙂

Der Zustand deiner Zeugen zu jenem Zeitpunkt lässt diese aber als sehr unglaubwürdig erscheinen.

4: War zwar ein guter Versuch dich herauszureden aber wir waren ja alle dort, wer genauere Infos will [URL]mailto:ggoluch@hotmail.com|ggoluch@hotmail.com[/URL]

Ja, für Märchengeschichten schreibt ein E-Mail an [URL]mailto:ggoluch@hotmail.com|ggoluch@hotmail.com[/URL]! Wer allerdings einen Tatsachenbericht wünscht, liest lieber: [URL]default.asp?action=view&id=32_|_Tagesgeschehen: Eine Nacht der Erfahrung und Erkenntnis[/URL].

#3 von pene am 4.1.2002, 17:16 Uhr

Swas!

Der letzte Satz war nett: »Irgendwann wird sich der kleine Bastard schon an den Gummi gewöhnen!«
*sfg*

..und naja, alle sind (soviel ich noch weiß) ned bis um halb elf bliebn, was deine Anti-Rauschthese wieder etwas entkräftet, aber lass ma des 😉

mfg pene

#4 von Anonymous am 4.1.2002, 17:16 Uhr

@pene:
Was den von dir angesprochenen 'letzten Satz' betrifft: Hätte ich das so gemeint wie du es darstellst, hätte ich sicher nicht kleiner Bastard geschrieben. *nfzg* (*noch-frecher-zurück-grins*)
Selbstverständlich sind nicht alle bis halb elf geblieben. Die meisten waren ja schon so früh dermaßen fertig, dass sie einfach 'geflüchtet' sind.

#5 von [Fire!]Matrix am 13.1.2002, 11:17 Uhr

Ich kann bezeugen, das der Ben in der Uni völlig bei Sinnen war. Er hat wie immer während des Vortrages geschlafen, das hätte er wohlk aum gemacht, wenn er berauscht gewesen wäre 🙂

#6 von Anonymous am 13.1.2002, 11:17 Uhr

@[Fire!]Matrix:
Wenn das kein Argument ist…

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