Ärger im Kino: Schnofeln statt Schnäuzen
Neulich saß im Kino neben mir ein Mädchen, dass unaufhörlich Rotz die Nase hochgezogen hat (in unseren Breitgraden auch als »schnofeln« bekannt). Während einer Kinovorstellung ist sowas natürlich ziemlich störend. Dabei ließe sich die ganze Angelegenheit ganz einfach durch die korrekte Anwendung eines Taschentuchs erledigen.
Wie so soft, sind sich aber gerade die Verursacher ihrer Untat nicht bewusst und üben diese einfach munter weiter aus. Also begann ich über eine elegante und gesellschaftlich akzeptable Lösung nachzudenken. Ich beschloss, dem Mädel einfach ein Taschentuch anzubieten:
Entschuldigung, brauchst du vielleicht ein Taschentuch?
Woraufhin sie mit einem Lächeln antwortete:
Nein danke, geht schon.
An diesem Punkt stieß ich mit meiner Taktik an die Grenze des gesellschaftlich Möglichen. Was soll man darauf erwidern? Ich versuchte noch mit einem leicht zerknirschten …
Bist du dir sicher? Ich meine, wenn du den ganzen Film vor dich hinschnofelst … versuchs doch einfach mal in die andere Richtung.
… meinen Filmgenuß zu retten, aber leider ohne Erfolg:
Nein, danke.
Wie löst man so eine Situation elegant? Helft mir bitte.
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12 Kommentare
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Nach dem ersten Versuch: Taschentuch hinhalten + BITTE
Ja, das wäre eine Möglichkeit. Dann ist die Atmosphäre zwar ein wenig angespannt, aber andererseits gibt es in der Situation nicht viele Alternativen.
Ich spiele ja in Gedanken immer mit einem …
… im Clint-Eastwood-Stil. Ist in der Realität aber wohl nicht effektiv.
Nein nein ganz falsch!
Mit den eigenen Waffen bekämpfen:
Einfach beginnen mit
– furzen
bzw.
– rülpsen
Und abwarten…
Ah, Feuer mit Feuer bekämpfen – interessant.
Als erfahrener (und vielkritisierter) Feuerkämpfer muss ich sagen, dass das nie für sofortigen Frieden sorgt (was im spezifischen Fall wohl der Sinn ist).
Wenn du die Schlacht natürlich voll austragen willst (und dir folglich der Film und alle anderen Leute völlig egal sind) dann sollte man so richtig loslegen…
Anmerken dass du SIE Scheiße findest
Ihre Art das Letzte ist
Sie so nie Erfolg im Leben haben wird
(hier Gernots Vorschläge einfügen)
Merke: Alle Vorgehensweisen dürfen nur gemeinsam verwendet werden mit dem Ziel der vollkommenen Erniedrigung (optimales Zeichen: Gefühlsausbruch).
Problem: Du hast zwar das Problem mit einer Person »gelöst«, leider ziehen aber sehr sehr viele Leute ihren Rotz die Nase hoch…
hach, das kenn ich nur zugut, und leider musste ich feststellen, dass einfach nichts hilft.
EGAL wie nett man jemanden fragt, diverse stör-laute zu unterlassen (und schnofeln, ist ja noch zu ertragen…) der gefragte wird dies nie unterlassen – weil er sich zu angegriffen fühlt, ganz einfach.
Also bei mir hats noch nie funktioniert.
Und bei der gelegenheit möcht ich auch noch anmerken, EGAL in welchem kino man ist, ob votiv, oder gartenbau oder eins der großen kinos außerhalb – ALLE KINOBESUCHER SIND EINFACH NERVIG, am besten immer erst ganz spät ins kino gehen, wenn alle leut die filme schon gesehen haben.
Aber, am nervigsten überhaupt, sind die ganzen viennale/arty kinobesucher – weil die nämlich glauben, sie sind ja ach so fein, und müssen dem film so genau folgen, ums dann nacher im prückel auch ausgibig besprechen zu können, bei einem kleinen braunen, oder latte macchiato – ABER sie wissen sich trotzdem nicht zu benehmen, und haben eben keine ahnung von Kinsobesuchsregeln!!!!!! (die ich für mich aufgestellt hab)
Ein empfindliches thema, aber, ich weiß nicht, wieviele filme mir versaut wurden, dadurch. eigentlich, fast jeder zweite. aber ich bin sehr empfindlich…
lg sigrun
und falls du einen weg findest, jemanden adäquat dazu zu bringen geräusche während der vorstellung zu unterlassen, dann bitte um mitteilung, danke
Ich hab noch eine Lösung: Reich werden und Karten für alle Plätze im Saal reservieren und kaufen!
Hmmm, oder ein eigenes Kino bauen…
tja daran hab ich auch schon gedacht.
kannst mir ja helfen, mit dem reich werden. du bist dann schon willkommen in meinem kino, aber, nur unter ein paar bedingungen:…
ihr die Faust vors Gesicht halten und feststellen: »hinter dieser Faust stecken 73,8 Kilo …« (in meinem Falle, und wir wollen den Tatbestand der Nötigung außer Acht lassen)
OK, ich fasse mal zusammen:
Könnte funktionieren, weil es die Dringlichkeit meines Anliegens verdeutlicht.
Dieser Vorschläg gefällt mir sehr gut. Ich denke da auch an so einen kleinen Spray, der nach faulen Eiern riecht (kennt ihr sicher alle aus dem Chemie-Unterricht). Muß man aber auch selber aushalten …
… und ihrem Freund erklären, warum du zu seinem Schatzi gerade so gemein warst. Außerdem will ich sie ja nicht verletzen, sondern nur ihre Nase putzen. 😉
Gewalt ist keine Lösung und die Androhung davon ist ein Bluff, der nur in Sitcoms funktioniert. 😉
Was noch funktioniert:
Diese Aussage könnte von mir sein, mir geht’s da genau gleich.
Und das Lächeln dabei nicht vergessen! Dann funktioniert’s wirklich.
Stimmt – charmant zu bleiben erhöht sicher die Chance auf Erfolg.