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Steigt Apple auf Windows um?

23.2.2006·Kommentare:  7

Heute habe ich von einer etwas unheimlichen Theorie erfahren. Laut einer Kolumne des PC Magazines weisen einige Zeichen (fehlende Firewireschnittstellen, Umstieg auf Intel-Prozessoren, …) darauf hin, dass Apple von Mac OS auf Windows umsteigen könnte.

Wie gesagt, das ist nur eine Theorie. Zuerst war ich wirklich schockiert. Immerhin ist Apples Design- und Interface-Philosophie der Hauptgrund warum ich im Verlauf dieses Jahres der Windows-Welt adé sagen wollte. Und jetzt so eine Meldung?!

Aber: Laut der Kolumne könnte Apple die Benutzerebene von Windows so anpassen, das diese ihren ästhetischen und benutzerfreundlichen Designparadigmen entspricht. Die »Drecksarbeit« macht Microsoft, Apple kümmert sich um das, was es am besten kann: Die Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine.

So abartig das auch klingen mag: Worin bestünde der Untschied für den Benutzer? Klar, Windows hat Macken, die sich nicht so leicht unter einer ausgereiften Benutzeroberfläche verstecken lassen. Aber rein theoretisch wäre so eine Lösung nicht anders als der Wechsel von IBM zu Intel-Prozessoren. Was kümmerts den Benutzer, welcher Chip im Gehäuse rechnet? Was kümmerts folglich den Benutzer welches Betriebssystem unter dem Interface werkelt?

Außerdem wäre Apple mit einem Schlag alle Kompatibilitätsprobleme los. Programme, Spiele, Tools – sämtliche Windows-Software würde sofort auf Apple-Hardware laufen. Nicht das alle Programme aus der Windows-Welt so toll wären, aber: Ich kenne etliche Leute, die so ihr Hauptargument gegen einen Umsteig auf Apple-Hardware verlieren würden. Etwas naiv ausgedrückt: Die Vorteile bleiben (exzellentes Hardware-Design, Benutzerfreundlichkeit, Ästhetik), die Nachteile werden ausradiert (Kompatibilität, Auswahl).

Was meint ihr? Interssant wären vor allem Meinungen von jetzigen Mac-Usern und solchen, die es werden wollen.


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7 Kommentare

#1 von Christoph am 23.2.2006, 18:58 Uhr

Ich stell mich mal hinten an, bin ja bekanntlich kein Mac-Nutzer. Allerdings halte ich das ganze schon für sehr weit aus der Gerüchteküche hergeholt (man munkelt ja angeblich auch, dass Microsoft auf Darwin-Basis weiterentwickelt – somit wäre wieder alles beim Alten).

#2 von Dominik am 23.2.2006, 20:00 Uhr

Sorry für die Wortwahl, aber: Bullshit.

Klitzekleiner Hinweis: Kann Apple die Schnittstelle zum Menschen überhaupt so gestalten wie es will wenn es nicht das OS besitzt?!?

Kann Windows dann plötzlich in den Standby-Modus wie man es erwartet???

Nope: Aus Mac-User UND Programmierersicht halte ich das für ausgewachsenen Blödsinn…

#3 von Benedikt am 23.2.2006, 22:51 Uhr

Kann Apple die Schnittstelle zum Menschen überhaupt so gestalten wie es will wenn es nicht das OS besitzt?!?

Natürlich müsste Steve mit Bill einen Deal aushandeln, der es erlaubt Windows auf dieser Ebene zu verändern. Ich weiß, wieder weit hergeholt, aber technisch ginge es wohl.

Kann Windows dann plötzlich in den Standby-Modus wie man es erwartet???

Nun, alle Dinge die mich an Windows stören hängen mit ihrer Funktionsweise (z.B. die Beamer-Sache) zusammen und nicht damit, dass es sie nicht gibt. Windows kann problemlos in den Standby-Modus, nur wie das teilweise abläuft ist das Problem. Genau das könnte aber auf Benutzerebene geändert werden.

Nope: Aus Mac-User UND Programmierersicht halte ich das für ausgewachsenen Blödsinn…

Andererseits: Wer hätte gedacht, dass Apple mal auf Intel umstellt und OS X von Anfang an auch für diese Plattform mitentwickelt hat. Klar klingts weit hergeholt, aber wer weiß …

#4 von Dominik am 25.2.2006, 17:43 Uhr

Du musst dich mit der Geschichte von OS X auseinandersetzen… Mac OS X basiert auf NextSTEP / OpenSTEP der Firma NeXT die von Steve Jobs zwischenzeitlich gegründet wurde (Steve verließ ja ’85 Apple).

Die Versuche von Apple einen Nachfolger des überholten Mac OS 9 zu produzieren scheiterten nach der Reihe. Daher nahm Steve ’97 gleich den ganzen (nicht so erfolgreichen) NeXT Stuff mit – war allemal besser als die Apple-eigenen Versuche.

NextSTEP war (mangels Erfolg mit den eigenen Boxen) immer für sehr viele Plattformen zu haben und es gibt im Netz auch einen uralten Developer Preview von Apple für Intel 🙂

Im übrigen haben die Burschen bei NextSTEP Objective C erfunden (Sprache für Apples Cocoa UI-Bibliothek) und den ersten GUI-Editor der Welt gebaut. Objective C ist eine dynamische die auf C basiert und mit einer winzigen Erweiterung fast alles kann was auch Smalltalk kann. OpenSTEP das Sun gehört ist im freien Nachbau von GNUstep für Linux verfügbar…

Ein Umstieg im Programmiermodell ist im Übrigen wesentlich schmerzhafter als ein Prozessorwechsel…

#5 von Benedikt am 26.2.2006, 21:56 Uhr

Geschichte von OS X

Schon klar, aber die Geschichte sagt nichts über Möglichkeit eines Wechsels aus.

Umstieg im Programmiermodell

Aber ist nicht gerade das der Punkt? Eigentlich wird nicht das Programmiermodell gewechselt, sondern Windows Vista hergenommen und mit Avalon (da dürfte ja einiges möglich sein) das eigene Interface gebaut. Vereinfacht ausgedrückt.

Das Programmiermodell wechseln müssten »nur« Hersteller von Mac-only Software.

#6 von Dominik am 26.2.2006, 22:11 Uhr

Soweit so klar – wenn die Software-Interfaces nicht so furchtbar unterschiedlich wären…

Apple müsste alle Pro-Applikationen nahezu neu schreiben, da diese äußerst fortschrittliche Grafik-Bibliotheken verwernden. Und dann natürlich eine Cocoa-Schicht für Windows damit iPhoto, iCal, iMovie und co. funktionieren.

Mein Punkt ist: All das war für einen Prozessorumstieg NIE nötig, und da stecken jetzt sicher 5 Jahre konsequente Optimierung drinnen…

#7 von Benedikt am 1.3.2006, 15:56 Uhr

Dominik, stimmt die Pro-Applikationen habe ich übersehen und gerade die sind ja ein gewichtiges Argument für einen Mac.

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