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Kritik: »Eragon«

Spoilerfrei·1.5 / 5Sterne·28.12.2006·Kommentare:  2

Ein dunkler Herrscher strebt nach Macht und unterjocht die Bewohner des Reiches. Durch Zufall fällt einem unschuldigen Knirps etwas in die Hände, von dem das Schicksal seiner Welt abhängt … Moment. Das ist »Der Herr der Ringe«. Also nochmal: Ein dunkler Herrscher regiert mit eiserner Faust. Ein kleiner Junge trägt eine Macht in sich, von der er noch nichts weiß. Erst als sein Familie getötet wird und sich ein Mentor seiner annimmt, beginnt er allmählich zu begreifen, dass das Schicksal der Welt in seinen Händen liegt … Moment. Das ist »Krieg der Sterne«.

In der Tat mag »Eragon« zunächst wie »Der Herr der Ringe« für Arme anmuten, tatsächlich handelt es sich aber fast um eine 1:1-Kopie von George Lucas Star-Wars-Reihe. Es sind so viele Elemente identisch, dass man sich fragt, warum der angekündigten Trilogie um Eragon keine Klagewelle vorausgeeilt ist.

Ein paar Beispiele (Spoiler voraus – Text markieren):

Aber gut, Lucasfilm ist nicht Microsoft. Und in Anbetracht der minderen Qualität, kann sich George entspannt zurücklehnen.

»Eragon« ist ein billiges Möchtegernspektakel. Es mag genug Kohle dahinter stecken, diese ist aber irgendwo zwischen gierigen Managern (»Ja, wir haben eine Trilogie! Und sie startet zu Weihnachten! Wie Herr der Ringe! Eine todsichere Sache!«) und einem offensichtlich nicht recht motivierten Produktionsteam verpufft. Das Drehbuch wurde bestenfalls von einem Anfänger umgesetzt, die Dramaturgie bewegt sich auf lächerlichem Niveau, der Schnitt wirkt überhastet und versucht anscheinend fehlende Details zu überdecken und es scheint so, als wäre der komplette Film mit nur einer Brennweite gedreht worden. Wie haben sich bloß Jeremy Irons und John Malkovich in diese Produktion verirrt?

Das aus dem Ganzen Schlamassel tatsächlich noch eine Trilogie wird, hoffen allerhöchstens noch die Produzenten. Die können froh sein, wenn es der zweite Teil als Zeichentrickversion direkt auf DVD in die Ramschkörbe von Müller, Media Markt & Co. schafft.

Leider stumpfsinnig ★½☆☆☆

Anmerkungen:


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Eragon https://benedikt.io/2006/12/eragon/ 2006-12-28 https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Ein dunkler Herrscher strebt nach Macht und unterjocht die Bewohner des Reiches. Durch Zufall fällt einem unschuldigen Knirps etwas in die Hände, von dem das Schicksal seiner Welt abhängt … Moment. Das ist »Der Herr der Ringe«. Also nochmal: Ein dunkler Herrscher regiert mit eiserner Faust. Ein kleiner Junge trägt eine Macht in sich, von der er […]

2 Kommentare

#1 von gernot am 29.12.2006, 10:35 Uhr

YEAH! Ich frage mich oft warum ich solche Reviews nicht in der Zeitung lese, oder im Radio höre.

lg gernot

#2 von Benedikt am 30.12.2006, 19:01 Uhr

Ich schätze ein Großteil der österreichischem Medienlandschaft nimmt sich dafür zu ernst. Möglicherweise ist vielen Kritikern diese Art auch zu oberflächlich. Ein Blick auf den Kritikerspiegel Rotten Tomatoes zeigt aber, dass zumindest in den USA einige Kritiker eine recht lockere Art haben, was Filmkritiken angeht.

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