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Mobiles Breitband mit A1

2.1.2007·Kommentare:  15

Update: Nach beinahe zweimonatigem Betrieb und einigen Anrufen bei A1, kann ich mobiles Breitband von A1 als Mac-User nicht empfehlen.

Nachdem bei uns im Heim das Internet ausgefallen ist und das nächste Wlan-Lokal wegen Urlaub geschlossen hat, habe ich mir kurzerhand einen mobilen Internetzugang von A1 geholt.

Ja ich weiß, das Preis-Leitungsverhältnis steht außer Frage. Aber: Der Internetzugang ist gesichert – egal wo & wann. Ich habe mich für den sogenannten 100er-Tarif entschieden. Das bedeutet:

Als echte Alternative zu kabelgebundenen Internetzugängen kommt so eine Lösung natürlich nicht in Frage. Als »Backup«, falls der Provider mal »Pause« macht, für den Zug oder in Lokalen ohne Wlan aber durchaus brauchbar.

Problemchen

Natürlich funktioniert das Ganze mit Strom, ist von einem Mobilfunkbetreiber und hat mit Computern zu tun. Das heißt: Es funktioniert nicht alles auf Anhieb. Problem Nummer 1: Ich habe einen Mac. Da sich die Breitband-Pakete anscheinend nicht wie warme Semmeln verkaufen, war im Paket nur eine CD für Windows und eine für PowerPC-Macs dabei. Die Variante für Intel-Macs gibt’s nur im Web (ist natürlich schwierig runterzuladen ohne Internetzugang).

Nachdem ich das Problem gelöst hatte, folgte Problem Nummer 2: Um sich bei A1 zu registrieren, benötigt man eine sogenannte Tan. Diese vierstellige Nummer wird einem als SMS zugeschickt. Nun steckt die Sim-Karte aber in meinem USB-Modem. Also kurzerhand bei der A1-Hotline angerufen, die Dame meinte belustigt, dass man mit dem »A1 Dashboard« (nicht zu verwechseln mit dem OS-X-Dashboard), also der Vodafone-Software, SMS empfangen und senden kann. Nachdem ich peinlich berührt aufgelegt hatte, suchte ich verzweifelt die SMS-Funktion.

Ein Blick ins Handbuch offenbarte: Diese Funktion gibt’s nur in der Windows-Variante. Also nochmal angerufen und den Tipp bekommen, die Sim-Karte in mein Handy zu schieben. Ok, kein Problem: USB-Modem ausstecken, Sim-Karte raus, Handy aus, Akku raus, Sim-Karte raus (benutze Yesss), Sim-Karte rein, Akku rein, einschalten, Tan ablesen, Handy aus, Sim-Karte raus, Sim-Karte ins Modem rein, anstecken, aktivieren, Code eintippen, fertig. Dann wollte ich noch schnell die Rechnung per Post deaktivieren. Ratet mal, was man für diesen Schritt braucht. Richtig, eine Tan, der einem per SMS zugeschickt wird. Dummerweise hatte ich zuvor mein Handy und mein USB-Modem wieder zusammengebaut …

Probleme

Jetzt zu den richtigen Ärgernissen: Die Vodafone-Software erkennt das Modem nur, wenn es nicht mit dem Internet verbunden ist. Deshalb kann man das verbrauchte Volumen nur ablesen, wenn man die Verbindung trennt. Die A1-Website hilft hier auch nicht weiter, weil die Anzeige dort nur im 24-Stunden-Takt aktualisiert wird. Außerdem bekommt man – wie bei der Vodafone-Software – nur aufgelistet, wie viel man seit der ersten Inbetriebnahme und während der letzten Sitzung verbraucht hat. Ich geb die Hoffnung langsam auf, dass ein Mobilfunker jemals ein Produkt von unten nach oben entwirft. Anstatt vom Benutzer und den Einschränkungen des mobilen Breitbands auszugehen, wurde wiedermal die technische Seite vorgezogen. Anstatt »wie hat der Benutzer seinen Account unter Kontrolle« dachte man wohl zuerst »ok, wir brauchen ein Modem mit Sim-Karten-Einschub, eine hübsche weiße Hülle … und … ach ja, eine billig zusammengebastelte Software, damit das Ding auch funktioniert.«

Zudem muss man das Modem jedesmal beim Anstecken aktivieren. Das heißt, die Vodafone-Software starten, warten bis die Netzumgebung erkannt wurde, den Pin-Code eingeben (kann man automatisieren) und auf »Aktivieren« drücken. Dass die Mac-Software nicht so viel bietet wie die Windows-Version, ist da fast schon zu vernachlässigen. Aus irgendeinem Grund wird außerdem die A1-Website unter Mac OS – egal mit welchem Browser – des öfteren ohne Stylesheet gerendert.

Performance

Trotz dieser Hindernisse funktioniert das Ding ganz ordentlich. Die Übertragung ist flott und bei 100 MB muss man nicht vor jedem Klick über das Datenvolumen nachdenken. Einer der Gründe warum ich mich für A1 entschieden habe, ist die Netzabdeckung. T-Mobile verweigere ich aus Prinzip, im One-Shop muss man neuerdings eine Nummer ziehen um bedient zu werden und der Empfang ist, wie ich in letzter Zeit bei Yesss! feststellen musste, leider doch nicht so toll. Drei hat mit einem nahezu identischen Tarif aber 250 MB Transfervolumen den besseren Deal. Allerdings wollte ich gerade bei mobilem Breitband bezüglich Netzabdeckung kein Risiko eingehen (lasse mich von Drei-Nutzern aber gern eines Besseren belehren).


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15 Kommentare

#1 von Christoph am 2.1.2007, 12:54 Uhr

320 Euro für zwei Jahre mobiles Breitband mit insgesamt 2400 MB Transfervolumen? Ganz schön heftig, da hätte würde ich doch lieber nach einem Café mit Wireless suchen.
Und was macht man eigentlich, wenn man kein entsperrtes Handy hat, um mit den Sim-Karten zu jonglieren? Schön langsam glaube ich wirklich, dass in diesen ganzen Unternehmen nur mehr Marketing-Studenten sitzen, die von Technik rein gar keine Ahnung haben (ein Vorurteil, ja, ich weiß).

#2 von Benedikt am 2.1.2007, 13:48 Uhr

320 Euro für zwei Jahre mobiles Breitband mit insgesamt 2400 MB Transfervolumen?

Wie gesagt, rein MB-technisch dürftig. Dafür funktioniert es halt wirklich überall.

lieber nach einem Café mit Wireless suchen

Kommt drauf an. Erstens braucht man ein Cafe mit Gratis-Wlan. In Wien kenne ich in meiner Nähe gerade mal zwei. Zweitens muss man immer was bestellen, ist also auch nicht wirklich kostenlos. Zudem muss man alles zusammenpacken und ins Cafe gehen, wo es oft verraucht und nicht gerade leise ist.

Und was macht man eigentlich, wenn man kein entsperrtes Handy hat, um mit den Sim-Karten zu jonglieren?

Ja, das ist wirklich nervig. Wie gesagt, die Windows-Version kann SMS senden und empfangen. Wobei ich mich da frage, wie gesendete SMS verrechnet werden, wenn man keinen A1-Handy-Vertrag hat.

Schön langsam glaube ich wirklich, dass in diesen ganzen Unternehmen nur mehr Marketing-Studenten sitzen, die von Technik rein gar keine Ahnung haben

Jepp.

#3 von drtarga am 20.2.2007, 15:34 Uhr

das ist echt deftig. so viel kohle für so etwas :-S das ist ja abzockerei!!!

#4 von Benedikt am 21.2.2007, 10:05 Uhr

Hab erst gestern mit dem »Support« von A1 diskutiert, weil ich einige Probleme mit dem Aktivieren des Modems habe. Das Beste: Die Mac-Plattform wird vom Support nicht unterstützt (die anderen lustigen Aussagen poste ich vielleicht noch) …

#5 von martin s. am 13.6.2007, 13:44 Uhr

zur netzabdeckung von drei:

ich habe seit kurzem ein 3-Handy und kann mich auch problemlos ins internet verbinden (über bluetooth mit dem macbook pro).
Netzabdeckung ist sehr gut da man ja ausserhalb UMTS im A1-Netz ist.

Problem ist, dass ausserhalb des UMTS die verbindung sehr langsam ist (max 6KB/s), ich nehme mal an GPRS.

werde mir jetzt auch ein A1-Breitband zulegen, da ja angeblich im ganzen netz mindestens EDGE mit mehreren 100 kbps/s möglich ist. – oder weiß da jemand mehr?

#6 von Benedikt am 13.6.2007, 15:40 Uhr

Danke für den Hinweis zur Netzabdeckung von Drei.

Bei A1 würde ich aufpassen, die Software ist am Mac eine Katastrophe. Zur Abdeckung kann ich leider wenig sagen. Verwende das Ding hauptsächlich im Zug von Wien nach Krems. Hatte glaub ich mal einen Verbindungsabbruch. Ist halbwegs flott (aber nicht mit Breitband von z.B. Inode vergleichbar).

#7 von shishi am 18.7.2007, 23:10 Uhr

Der Artikel ist zwar schon etwas älter, aber ich muss trotzdem ganz dringend ein DANKE aussprechen. Suche jetzt schon seit ner Weile nach dieser dämlichen SMS-Funktion auf meinem Mac Dashboard (jaja… »der TAN wird ihnen per SMS zugeschick«) und war schon dabei durchzudrehen 😉 Gut zu wissen, dass es nicht an mir liegt…

Kann deinem Text jedenfalls nur zustimmen, fühle mich als Apple-User für dumm verkauft. Dass ich mir die Software aus dem Internet runterladen musste (extra in das Wlan-Café nebenan gegangen) und auf einige Futures verzichten muss, finde ich ziemlich schräg. Naja, dafür funktionierts schnell und das macht mich wieder glücklich 🙂

Mfg, shishi

#8 von Benedikt am 19.7.2007, 18:23 Uhr

Die Netzanbindung ist schon in Ordnung, das stimmt. Ich hab mir meinen Tarif ja anscheinend zwei Monate zu früh geholt. Jetzt gibt’s für einen bisschen höheren Betrag im Monat das zigfache an Download-Volumen. Ja ja, die IT-Branche: ein Fass ohne Boden …

#9 von Anonymous am 20.7.2007, 17:19 Uhr

da ich in der Internetbranche tätig bin, ist mobiles Internet für mich recht wichtig. Da ich PC und Appleuser bin, kenne ich das Wehklagen nur zu gut. Obwohl die Appleverkaufszahlen zulegen, sind die PCs immer noch in der Mehrzahl und so ist ein Support, selbst wenn man bei A1 inzwischen die Notwendigkeit verstanden hat, bemüht aber dürftig… Nur, wer so wie ich T-Mobile, UPC Telekabel, iNode Support geschädigt ist, der beklagt sich nicht mehr so schnell über A1…
Die neue Herausforderung bei A1 ist VoIP (Parallelgeschaltet zum normalen Telefontarif), eine ziemlich innovative Lösung, nur leider hinkt der Mac Support wieder einmal hinterher… Man darf aber hoffen 😉

#10 von Benedikt am 23.7.2007, 14:54 Uhr

Naja, mir kommt vor, dass alle Mobilfunker mehr oder weniger Saftläden sind. Am Schlimmsten fand ich T-Mobile.

Gerade was den Mac-Support betrifft: Erst kürzlich wurde irgendein A1-Typ (weiß den Namen leider nicht mehr) von der Zeitung Österreich wegen dem iPhone interviewt. Er hat gemeint, dass es wahnsinnig innovativ ist und die Branche revolutionieren wird. Schon lustig, wenn man sowas liest und weiß, wie sich A1 an anderer Stelle um Apple »bemüht«: a1.net wird des öfteren ohne Stylesheet gerendert, Modem-Software für den Mac ein Witz, kein Support, … . Aber wie du schon gesagt hast: Hoffen wir auf Besserung. 😉

#11 von Benedikt am 23.7.2007, 20:20 Uhr

Update: Der »A1-Typ« war der Vorstand Hannes Ametsreiter, das Interview in diesem für Österreich typischen Hochglanz-Mantel. Siehe Flickr.

#12 von martin am 18.9.2007, 8:50 Uhr

weiß jemand, wie hoch die gebühren sind, wenn man mit der breitband-sim telefoniert? oder sms verschickt?

#13 von Benedikt am 18.9.2007, 9:28 Uhr

Gute Frage. Wenn’s das Handy/Breitband kombiniert von Yesss gäbe, würde ich sofort zuschlagen. Hab denen mal eine Mail geschickt.

Ups, sorry! Dachte das wären Kommentare zum Yesss-Breitband.

#14 von martin am 18.9.2007, 9:30 Uhr

hab bei der hotline angerufen.
70cent / Minute kostet es, wenn man mit der breitband-sim telefoniert!!

man kann allerdings einen a1-tarif anmelden und das breitband dann als tarifoption nehmen.

#15 von Benedikt am 18.9.2007, 9:43 Uhr

70 Cent sind wirklich ganz schön unverschämt, vor allem weil man nirgends drauf hingewiesen wird. Ich habe mich damals auch gefragt, wie viel das Versenden von SMS via Breitband-Sim kostet, aber »glücklicherweise« funktioniert das mit der Mac-Software gar nicht. 😉

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