Navigation überspringen

Tageszeitung »Österreich« telefoniert mit Geiselnehmer

27.2.2007·Kommentare:  7

Ich habe ein Problem. Einerseits will ich Aktionen wie die von besagter Zeitung nicht fördern, andererseits ist es dennoch eine Diskussion wert. Was heute in Wien abgelaufen ist präsentiert wunderschön den Status quo dieses Landes und untermauert meine Einstellung zu Österreich (dem Land und der Zeitung).

Zum Audio-Interview: »Exklusiv: Der Geiselnehmer spricht« Das Interview wurde entfernt, man findet es jetzt auf YouTube (ab Sekunde 55).

Es ist traurig, erbärmlich und zum Totlachen zugleich. Was soll man davon halten? Da gefährdet ein Redakteur durch einen Anruf das Leben von Geiseln, eine Geisel verbindet den Typ auch noch zum Geiselnehmer, dem daraufhin einfach nur dümmliche Fragen gestellt werden und der im waschechten Düringer-Stil antwortet … großer Gott. Darf ich darüber bloggen ohne ein schlechtes Gewissen zu haben – ist das alles nur ein böser, skuriller Traum?

Update: Die Zeitschrift »Datum« hat mit Arpad Hagyo, dem betreffenden Redakteur ein Interview geführt.


Neueste Artikel

Schlagwörter

· ·


7 Kommentare

#1 von funkmaster am 28.2.2007, 8:44 Uhr

Ich verstehe was du meinst. Das scheint Alles nur ganz wenig mit der Realität zu tun zu haben. Hofft man zumindest.

#2 von Benedikt am 28.2.2007, 13:54 Uhr

Vor allem wenn man bedenkt, was polizeilich schief gelaufen ist. Die Vizepräsidentin der Polizei sich ja in der Pressekonferenz für die Zurückhaltung der Medien bedankt. Der Geiselnehmer hatte Zugang zu TV und Internet und hätte somit die Aktionen der Exekutive mitverfolgen können. Da fragt man sich schon, warum die Bank nicht besser abgeschottet und von TV und Internet abgetrennt wurde – und die Telefonleitung hätte man sicher auch besser von der Aussenwelt isolieren können (der »Österreich«-Anruf kam angeblich nur durch, weil genau diese eine Leitung zu Kommunikationszwecken benötigt wurde).

Sicher, im Nachhinein ist man immer klüger, aber man sollte diese Fragen zumindest stellen …

#3 von Harald am 28.2.2007, 20:19 Uhr

Der Bericht ist mittlerweile offline genommen worden. Schade, war irgendwie ein Stueck »Zeitgeschichte«. Aber vermutlich ist sogar oe24.at draufgekommen wie extrem peinlich diese Aktion war.

Trotzdem, hat jemand das ganze in mp3-Form oder so gespeichert?

#4 von Benedikt am 1.3.2007, 9:55 Uhr

Das Interview gibt’s jetzt auf YouTube, ab Sekunde 55.

#5 von Michaela am 1.3.2007, 12:25 Uhr

also ich find ja das die ganze polizei-aktion irgendwie auch peinlich war – hab da bilder in der kronenzeitung (ist so rumgelegen…) gesehen – da verstecken sich 100 polizisten hinter einem mistkübel wie der typ rausgekommen ist- und der typ schaut so aus, als müsst er sich zamreißen nicht zu lachen wegen der aktion… oh – hab grad gesehen, dass da bei you-tube auch bilder dabei waren… naja, die österreichische identität in der krise – wer will da noch zugeben, aus diesem land zu sein?!

#6 von Christoph am 1.3.2007, 18:31 Uhr

Hat nicht unsere Justizministerin davon gesprochen die Pressefreiheit auszuweiten bzw. Urteile gegen Journalisten einzustellen? Ich finde in diesem Fall sollte man die »Zeitung« Österreich aufgrund Gefährdung anderer (oder wie es auch heißen mag, da findet sich bestimmt etwas) klagen, so ein Schwachsinn fällt ja nicht mal der Krone ein.

#7 von Benedikt am 4.3.2007, 18:59 Uhr

Christoph, der Redakteur wurde bereits angezeigt.

Kommentieren

Dieser Eintrag kann nicht mehr kommentiert werden.