High Noon in der U-Bahn
Heute habe ich in der U-Bahn meinen ersten Schwarzkappler erkannt: Ungefähr 50, weiße Haare, weißer Bart, schlabbrige Jacke (eigentlich eine Mischung aus Jacke und Mantel, die bis zur Mitte des Oberschenkels geht – in den 90ern der Klassiker unter Familienvätern) sowie Jeans und Turnschuhe.
Als er einsteigt, lehnt er sich stoisch gegen die Scheibe im Auffangraum. Meinen erster Verdacht wegen des klassischen Outfits zerstreut sich, weil er sich wenig für die Fahrgäste interessiert. »Zu wenig« geht mir plötzlich durch den Kopf und Sekunden später schiebt er seine Hand im Clint-Eastwood-Stil zwischen Hüfte und grauen Überhang und zieht. Da hält er auch schon einen Ausweis und sein elektronisches Helferlein in der Hand. Als Jahreskartenbesitzer bleibe ich gelassen – schade nur, dass er das Duell gewonnen hat. Vielleicht beim nächsten Mal (das es im Gegensatz zum Shoot-Out im Wilden Westen für mich auch geben wird).
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Österreich · Spannung · Wien
3 Kommentare
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Ja, das Spiel kenn ich auch. Ich, der ich es sogar schon mal gewonnen hab, sage dir: Bleib dran!
Werd vorm Spiegel üben.
Hatte heute ein déjà-vu:
Mittag in der U1:
Mittelalterlicher Mann im klassischen Look: blaue Jeans und ebensolche Jacke – eh klar was der von uns wollte.
Faszinierend sowas…