Kritik: »Spider-Man 3«
Von all den dritten Teilen, die ich im Kino bereits gesehen habe, gehört »Spider-Man 3« sicher zu den Besten. Für Seher, die das Comic nicht kennen, gibt es interessante neue Feinde und Charakterentwicklungen. Der schüchterne Peter Parker (Tobey Maguire) lernt seine arrogante Seite kennen, Mary Jane (Kirsten Dunst) hat einen schlechten Tag nach dem anderen und Harry Osborn (James Franco) spielt in Teil 3 eine ganz besondere Rolle.
Gegenspieler hat Spider-Man nun gleich mehrere, dennoch liegt das Hauptaugenmerk auf den Auswirkungen seiner Taten. Da Peter Parker seine »dunkle« Seite entdeckt, haben diese nämlich teilweise fatale Folgen. Die Schurken mögen dadurch etwas geringer ausgeprägt erscheinen, trotzdem ist die neueste Auflage actionreicher als Teil 1 & 2 zusammen. In Zeiten digitaler Tricktechnick entkommt einem dabei zwar kaum noch ein »Wow!«, aber sowohl quantitativ als auch qualitativ bewegt sich »Spider-Man 3« auf höchstem Niveau.
Ohne entsprechende Story nützen die besten Actioneinlagen natürlich wenig. Glücklicherweise kann auch die Geschichte begeistern und vollbringt sogar das Kunststück, viele Subplots zu eröffnen, die alle verständlich und zufriedenstellend aufgelöst werden. Wie bereits erwähnt, lernt Peter Parker die Vorzüge seiner Macht kennen und lieben. Während er in den vergangenen Teilen privat immer introvertiert zurücksteckte, darf er in Teil 3 nun endlich »die Sau rauslassen« – ein für Kenner besonders schönes Erlebnis.
Nicht verschweigen sollte man, dass so manch emotionale Szene etwas unfreiwillig komisch rüberkommt. Wenn über Peters entsetztes Gesicht Tränen kullern, fällt es einem schwer, sich zumindest ein Schmunzeln zu verkneifen. Ob das die Absicht der Macher war, sei dahingestellt. Je nach Geschmack, funktioniert es wohl in beide Richtungen. Wie auch immer, Witz und ein Hauch Selbstironie runden den positiven Eindruck ab.
Alles in allem eine mehr als würdige Fortsetzung, die den beiden Vorgängern in Nichts nachsteht und Lust auf einen vierten Teil macht.
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