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Kritik: »Die Mumie: Das Grabmal des Drachenkaisers«

Spoilerfrei·1.5 / 5Sterne·15.8.2008·Kommentare:  2

Sommer 2008: Indiana Jones und die Olympischen Spiele in Peking. Was passt da besser in den Businessplan eines Filmstudios als ein Revival der bereits archivierten Mumien-Reihe im alten China? So oder so ähnlich dürften sich das diverse Köpfe in Hollywood gedacht haben um die eigenen Finanzen aufzubessern. Aus irgendeinem Grund hat das auch einem Großteil der damaligen Schauspieler in den Kram gepasst – nur Rachel Weisz hat den Braten gerochen.

Dem geneigten Publikum, dem so wie mir möglicherweise die Vorgänger gefallen haben, bietet sich trotz passender Erwartungshaltung ein schauderhaftes Gesamtbild: unambitionierte Action, inkoherente Handlungsabläufe, dumme Dialoge (ja, selbst für dieses Genre!), beleidigende Wendungen (Spoiler, zum Lesen Mauszeiger drüber bewegen: Yetis!) und, oh mein Gott, diese Kamikaze-Oneliner: so muss es sich wohl anfühlen, vom Bus überfahren zu werden.

Außerdem sind da noch diese Dinge, die so extrem an Indiana Jones erinnern: Der Club in Shanghai, das Flugzeug im Himalaya. Klar hat sich die Reihe schon immer an »die Großen« angelehnt und sicher wird in Teil 3 mit mehr Selbstironie als zuvor an die Sache rangegangen. Aber ein wenig mehr Selbstrespekt hätte dem Projekt sicher nicht geschadet.

Einfache Fragen, was dieses Vehikel beispielsweise mit einem Drachenkaiser zu tun hat, sind da schon fast zu vernachlässigen. Und nur zur Info: Ja, ein Drache kommt im Verlauf des Films schon mal vor. Aber auch dann fragt man sich bloß: Hä? Und: Warum sieht Mario Bellos (warum musste gerade sie diesen Part annehmen?) Sonnebrille und Skihütten-Pulli aus wie aus dem aktuellen Intersport-Katalog? Aber wie gesagt, das alles ist dann gar nicht mehr wichtig. Zu dem Zeitpunkt hat »Das Grabmal des Drachenkaisers« bereits sämtliche Chancen auf eine positive Wendung verspielt.

Unterm Strich plumpes, liebloses Action-Einerlei, das im Nachhinein wohl keiner der Beteiligten in seinem Portfolio ausweisen möchte.

Plump ★½☆☆☆


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2 Kommentare

#1 von Elmar am 20.8.2008, 21:04 Uhr

hi ben! meine verwunderung über diese vernichtende kritik hält sich in grenzen. viel mehr wundert mich, dass du dir diesen »film« überhaupt angeschaut hast!?

lg, elmar

#2 von Benedikt am 21.8.2008, 0:47 Uhr

Tja, Teil 1 hat mir sehr gut gefallen und auch Teil 2 fand ich ganz witzig. Sogar beim Spin-Off »The Scorpion King« konnte ich mich noch amüsieren. Deshalb hat mich der dritte Teil interessiert. Und selbst das vernichtende Tomatometer-Rating hat mich nicht davon abgehalten – da interessierte mich schon fast wieder, wie der Film scheitert. Und in dieser Hinsicht wurde ich nicht enttäuscht.

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