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Kritik: »Wall·E«

Spoilerfrei·4.5 / 5Sterne·5.10.2008·Kommentare:  0

Pixars neuestes Projekt besticht die ersten 20 Minuten durch pure Genialität, flacht danach aber bis zum Schluß leicht linear ab. Um Missverständnissen vorzubeugen: »Wall·E« ist ein exzellenter Film, aber Pixars beste Produktionen (Die Monster AG, Ratatouille) sind eben noch einen Tick besser.

Besonders gefällt der Zynismus von »Wall·E«: Die Menschheit hat sich in Ihrer Naivität von einer einzigen Firma abhängig gemacht, welche den Planeten dann an die Wand gefahren hat. Ein paar hundert Jahre später ist die Erde menschenleer und nur noch ein kleiner Roboter namens Wall·E versucht tagtäglich den hinterlassenen Saustall aufzuräumen. Dabei entwickelt er langsam Gefühle, die ihn bei der plötzlichen Ankunft von Eve, einem zweiten Roboter, ganz schön in Turbulenzen bringen.

Die einführenden ersten Minuten gehören mit zum Besten, was Pixar je gemacht hat. Wall·Es menschliche Züge sind einfach herzig, die warme Atmosphäre seiner mit interessantem Schrott gefüllten Garage steht in krassem Gegensatz zu seiner postapokalyptischen Umgebung und ist einfach großartig. Die zukünftige Müllhalde namens Erde aus den Augen des kleinen Saubermachers kennenzulernen ist das wahre Highlight des Films.

Sobald sich die Handlung ins All verlagert bekommt man als Zuschauer Antwort auf die Frage nach dem Verbleib der Menschen – wobei abermals heftig die Zynismus-Keule zuschlägt. Wenn dann aber Wall·E im Mittelpunkt steht, dann eher als Teil von Roboter-Slapstick und wilden Verfolgungsjagden. Das alles ist sehr gut ausgeführt und teilweise echt witzig, zur Perfektion hätte es aber weniger Menschheit und mehr von Wall·Es Gefühlen sein müssen. Nichtsdestotrotz uneingeschränkt empfehlenswert.

Herzig ★★★★½


Schon Monate vor dem Filmstart quälte mich die Frage nach der korrekten Schreibweise von Wall·E abseits des Filmlogos in normalem Text. Wie ich auf »Wall·E« gekommen bin, lest ihr in »›Wall·E‹ – Die ultimative typografische Herausforderung«.


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Wall·E https://benedikt.io/2008/10/wall-e/ 2008-10-05 https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Pixars neuestes Projekt besticht die ersten 20 Minuten durch pure Genialität, flacht danach aber bis zum Schluß leicht linear ab. Um Missverständnissen vorzubeugen: »Wall·E« ist ein exzellenter Film, aber Pixars beste Produktionen (Die Monster AG, Ratatouille) sind eben noch einen Tick besser. Besonders gefällt der Zynismus von »Wall·E«: Die Menschheit hat sich in Ihrer Naivität […]

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