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Kritik: »Transformers: Die Rache«

Spoilerfrei·3 / 5Sterne·28.6.2009·Kommentare:  0

Für einen würdigen Nachfolger zu »Transformers« sollte es eigentlich reichen, auf alles noch eins drauf zu setzen. Das hat Michael Bay auch gemacht – aber gleich gut oder gar besser als Teil 1 ist »Die Rache« nicht unbedingt.

Während in den ersten 5 Minuten gigantisches Kinofeeling einsetzt, Imax-Technologie und Zwerchfell erschütterndem Soundsystem sei Dank, sieht die Sache nach 2 Stunden und 30 Minuten anders aus.

Es mag für einen Film wie diesen angebracht sein, sich vorwiegend auf bildgewaltige Action-Orgien zu konzentrieren, aber dann sollten alle Protagonisten – und das gilt hier für Menschen wie Transformers – einfach öfter mal die Klappe halten. Was in »Die Rache« teils dialogmäßig abgeht ist nämlich Kommunikation zum abgewöhnen. Nicht, dass man klischeebeladenenen College-Party-Military-Oh-My-God-Weltuntergangs-Trashtalk nicht schon aus Teil 1 gewohnt wäre, aber in Teil 2 wurde durch die Aufstockung der Sprechrollen (vor allem bei den Transformers, derer es nun gleich über ein Dutzend gibt) das erträgliche Maß gesprengt.

Auch die neuen Charaktere sind einfach zu viel des Guten. Während Sams (Shia LaBeouf) Zimmerkollege Leo (Ramon Rodriguez) die Rolle des schreienden Mädchens übernimmt und für die Handlung so gut wie nicht relevant ist, führt Isabell Lucas mit ihrer Rolle gleich mal das Transformers-Universum ad absurdum. Bei Megan Fox siehts zwar etwas besser aus, wobei ihre Hauptaufgabe aber immer noch im Räkeln und Zeitlupen-Laufen besteht.

Und obwohl ich dafür normalerweise nicht anfällig bin: »Die Rache« ist einfach zu lang. Denn wenn Transformers in nicht enden wollenden Duellen gegeneinander antreten sehnt man sich bald nach menschlichem Schauspiel. Wird letzteres eingeschoben wünscht man sich aufgrund der Plumpheit aber gleich wieder die kämpfenden Blechbüchsen herbei.

Nichtsdestotrotz muss man »Transformers: Die Rache« einen gewissen Unterhaltungswert zugestehen. Bis auf sehr wenige Details sind die Spezialeffekte wirklich gelungen und die Action ansich großartig. Hier haben sich Michael Bay und sein Team wirklich ausgetobt, dabei aber leider Handlung und Humor vernachlässigt. Während letzterer wesentlich kindischer als im Vorgänger daherkommt, hätte ersterer eine »Das Imperium schlägt zurück«-Kur gut getan. Eine aufregenderer Geschichte würde nämlich nicht nur beim Überbrücken der langen Kampfsequenzen helfen sondern auch die Dialoge erträglicher machen. Da die Story aber nach Schema F wie im Vorgänger abläuft, braucht man sich auf diese nicht zu konzentrieren. Die anderen Schwächen fallen dafür um so mehr auf.

Was bleibt ist eine bildgewaltige Action-Orgie mit langweiligen Alibidialogen – perfekt für die Beamer und Soundanlagen der Heimkino-Showrooms dieser Welt.

Für die Augen ★★★☆☆


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