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Kritik: »Annihilation«

Spoilerfrei·3 / 5Sterne·28.3.2018·Kommentare:  5Retweets:  0 1

Die Geschichte, wie der einst fürs Kino angekündigte Science-Fiction-Film »Annihilation«1 auf Netflix gelandet ist, erinnert sehr an das Schicksal von »The Cloverfield Paradox«: Ambitionierte Thematik, in die das Studio am Ende keine Hoffnungen mehr gesetzt und via Netflix-Deal die Notbremse gezogen hat. Auch qualitativ ähneln sich die beiden Filme sehr.

Wobei die an »Annihilation« gestellten Ansprüche aufgrund der Romanvorlage ungleich höher waren und man sich so dem eher durchschnittlichen Ergebnis vom anderen Ende des Erwartungs-Spektrums her nähert. Obwohl ich beide Filme qualitativ recht ähnlich einschätze, ist so »Annihilation« eher eine Enttäuschung und »The Cloverfield Paradox« eher eine Überraschung.

Dabei ist die Ausgangslage um einen winzigen, auf der Erde einschlagenden Himmelskörper, der in eine Ausdehnung ausartet in der nichts mehr den Naturgesetzen zu entsprechen scheint, durchaus vielversprechend. Mit einem, wie das Marketing vermuten ließe, Horror-Thriller im Sci-Fi-Gewand, hat der eher ruhige Film um eine Gruppe Forscher, die in die Ausdehnung eindringt, dann aber doch wenig bis gar nichts zu tun. Sicher ist hier so manches gruselig und auch der eine oder andere Schockeffekt wird geboten, im Großen und Ganzen ist »Annhilation« aber eher als philosophisches Machwerk mit viel Interpretationsspielraum zu verstehen. Und genau dieser hinterlässt auch große Lücken in der Inszenierung, die einige Schnittfolgen sowie Szenen-Setups und -Auflösungen an unfreiwillige Komik grenzen lassen. Ein Beispiel (minimaler Spoiler – sonst bitte einfach zum nächsten Absatz springen): Gruppe wird von mutiertem Alligator aus Sumpf angegriffen, Gruppe entscheidet sich im nächsten Moment – ohne zwingenden Grund – Boote über den Sumpf zu nehmen.

Trotz gelungener Optik und wirklich vielversprechender Rahmenhandlung ist »Annihilation« somit eher ein mäßig spannendes »Schaf im Wolfspelz« – sicher interessant anzuschauen, aber im Kern zu wenig packend.

Verschenktes Potenzial ★★★☆☆


  1. Auf Netflix übrigens trotz »Annihilation« im Vorspann als »Auslöschung« gelistet. 

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Annihilation https://benedikt.io/2018/03/kritik-annihilation/ 2018-03-28 https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Als packender Sci-Fi-Thriller vermarktet, entpuppt sich Alex Garlands neuester Film fast als das genaue Gegenteil.

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