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Kritik: »Predator – Upgrade«

Spoilerfrei·3 / 5Sterne·28.9.2018·Kommentare:  0Retweets:  0 1

»Predator – Upgrade«1 ist das mittlerweile 4. Unterfangen im Predator-Universum, das 6. wenn man die AvP-Teile dazurechnet. Dieses Mal inszeniert von Shane Black, der 1987 einst selbst vom Predator gejagt wurde – damals noch vor der Kamera. Während der wirklich gelungene Teil 3 von 2010 als effektiver Survival-Action-Thriller ausgelegt war, hat »Upgrade« ganz andere Ambitionen: Viele Schauplätze, komplexere Ausgangslage, Forscher, gute und böse Soldaten. Und sogar die Familie des Protagonisten wird in die Alien-Hatz hineingezogen. Das alles inszeniert mit offensichtlichem 80s-Flair, obwohl der Film in der Gegenwart spielt. Man gewinnt tatsächlich schnell den Eindruck, dass hier »Stranger Things« auf »Predator« trifft: Forschungslabor, Kleinstadt, übernatürliche Bedrohung.

Das ganze funktioniert auch – irgendwie, bedingt. Denn »Upgrade« will einfach zuviel – und das unterscheidet den Neuzugang erheblich vom Vorgänger »Predators«. Es gibt sehr viele Schmähs, von denen immerhin einige gut zünden. Dazu kommt die für die Glaubwürdigkeit notwendige Brutalität eines Predator-Films, die dann aber stellenweise wieder zu stark geschnitten ist oder halt doch CGI-Blutspritzer bietet. Dann die Heldentruppe wider Willen, die ziemlich schnell zusammengewürfelt wird und deren Ausarbeitung gerade mal so durchgeht. Dazu kommen viele Parteien, die alle etwas anderes wollen, wodurch es dem Film kaum gelingt, Spannung aufzubauen. Und dann noch dieser seltsame, abgestumpfte Umgang mit dem Tod: So schnell und unbekümmert, wie hier sowohl Bösewichte, als auch Helden einfach mal so jemanden abknallen (teilweise die eigenen Kameraden!), ist beängstigender als der Umstand, dass hier ein außerirdischer Predator sein Unwesen treibt.

Visuell ist »Predator – Upgrade« inklusive Effekte gelungen, der Soundtrack klassisch (aber wieder mal zu zweckmäßig – gerade, wenn der Film die Achtziger zitieren soll) und die Ambition, mehr bieten zu wollen als das klassische Einer-weniger-Prinzip, lobenswert. Aber ein packender oder kurzweiliger Action-Thriller ist daraus trotzdem nicht geworden. Zu viel wird hier angerissen, vieles oberflächlich, sodass echtes Mitfiebern schwierig ist. Fans können diesem Teil aber sicher etwas abgewinnen, da sich »Upgrade« im qualitativ durchwachsenen Predator-Universum (inkl. AvP) immerhin im Mittelfeld einreiht.

Zu viel, zu wenig ★★★☆☆


  1. Im Original einfach »The Predator« – ich muss ehrlich zugeben, dass ich den »deutschen« Titel »Predator – Upgrade« in Bezug auf die Handlung wesentlich gelungener finde. 

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Predator https://benedikt.io/2018/09/kritik-predator-upgrade/ 2018-09-28 Shane Black https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Der Neuzugang im Predator-Universum scheitert an seinen Ambitionen. ★★★☆☆

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