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Test: Logitech »M535« – Eine einfache, aber teure Bluetooth-Maus

3 / 5Sterne·26.10.2018·Kommentare:  0Retweets:  0 1

In meinem Test der Logitech-Tastatur »K380« habe ich erwähnt, dass es zu den jeweiligen Farboptionen auch eine entsprechende Maus von Logitech gibt: Die »M535« gibt es passend zur blauen Variante der »K380« sowie in meinem Fall als, wenn man so will, graue Maus – die ich mir damals natürlich passend zur Tastatur zugelegt habe.

Auf einen Blick

  • + Bluetooth
  • + Gestentaste
  • – Schwammiges Scrollrad
  • – Laute Klicks
  • – Teuer
  • – Keine Multi-Device-Unterstützung
  • – Schmal

Technische Daten

Achtung bei der Größe

Was auf Produktfotos bei Mäusen immer schwer einzuschätzen ist, ist ihre tatsächliche Größe. Das gilt vor allem für die »M535«, die ich eher als kleine Maus einstufen würde. Vergleicht man die Abmessungen von rund 100 x 61 x 33 mm mit den 115 x 74 x 45 mm der 50 g schwereren Logitech »M720 Triathlon«, ergibt sich da schon ein ordentlicher Unterschied. Das ist per se keine Schwäche, man sollte aber wissen, worauf man sich bei der »M535« einlässt – mir ist die Maus definitiv zu schmal und ich finde die Ergonomie der »M720 Triathlon« um Welten besser. Von den drei Grip-Styles (Palm, Claw, Fingertip) sind Palm gar nicht, Claw nur bedingt und sonst nur Fingertip möglich. Selbst bei Letzterem hat man schon fast das Gefühl, eine Streichholzschachtel am Tisch zu manövrieren. Beim Fingertip-Style, den ich selbst bevorzuge, liegen Zeige- und Mittelfinger auf der »M535« schon ziemlich in Seitenlage auf den Tasten auf. Ring- und kleiner Finger hängen wie über Bord gegangene Seefahrer zusammengequetscht irgendwo an der rechten Mauskante, als würden sie sich an die »M535« verzweifelt wie an ein kleines Rettungsboot hängen. Wobei hier der kleine Finger fast ständig in Kontakt mit der Unterlage ist.

Tasten und Belegung

Die »M535« bietet ein recht einfaches Tastensetup: Links- und Rechtsklick, Klick mit Mausrad (nach links/rechts, sowie klassisch von oben) sowie hinter dem Mausrad eine Gestentaste, die beim Halten das Vollführen von Gesten mit der Maus erlaubt, welche dann Aktionen ausführen. Die Taste kann aber mit Logitech »Options« auch komplett frei programmiert werden.

Nervig: Mausrad, Klicks

Der Raster beim Drehen des Mausrads ist nicht nur sehr klein geraten, sondern auch irgendwie »schwammig«: Man zweifelt beim Drehen fast ein bisschen daran, dass das alles einzelne Rasterstufen sind. Zudem hat das Mausrad beim Drehen auch Spiel nach links und rechts, der Mechanismus wirkt etwas klapprig und billig. Dafür ist er im Vergleich zur »M720 Triathlon« wenigstens leise. Das kann man von den Tasten für links und rechts übrigens nicht behaupten, denn diese klicken, für Logitech typisch, sehr hoch und laut.

Logitech »Options« und »Flüssige Bildläufe«

Obwohl die »M535« via Bluetooth auch ohne spezielle Software funktioniert, empfiehlt sich die Installation von Logitech »Options«. Denn damit lassen sich neben Zeiger- und Scrollgeschwindigkeit auch die Maustasten vertauschen und die Scrollrichtung umdrehen. Noch wichtiger: Die Tasten am Mausrad (links, rechts, direkt) sowie die Gestentaste können damit frei programmiert werden.

Die Sache mit dem Scrolling

Ich mag das unerreicht gute Scrolling der Apple »Magic Mouse« am Mac, war aber bei der »M720 Triathlon« trotzdem überrascht, dass die Option »Flüssige Bildläufe« versucht, diese Verhalten zu imitieren. Das klappt zwar nicht ganz so gut wie bei Apple, aber immerhin. Bei der »M535« wird diese Option auch angeboten, allerdings nur in der Windows-Version von »Options«, nicht aber am Mac – schade. Unter Windows funktioniert das Scrolling damit vergleichbar wie mit der »M720« am Mac mit freilaufendem Mausrad. Interessantes Detail: Obwohl man das Mausrad der »M535« nicht in einen freilaufenden Modus schalten kann, wird das Scrolling bereits vor Erreichen der ersten Rasterstufe ausgelöst, man muss bei aktivierten »flüssigen Bildläufen« nicht »rasterweise« Scrollen. Das Mausrad leidet zudem nicht an den teilweise verzögerten Einsätzen der »M720 Triathlon«.

Keine Multi-Device-Unterstützung?

Die »M535« wird zwar nicht als Multi-Device-Maus beworben, etwas seltsam mutet das Fehlen dieser Funktion aber doch an. Immerhin wird sie als passendes Begleitprodukt (siehe Foto bei »Auf allen Geräten tippen«) zu Logitechs »K380«-Tastatur beworben, welche Multi-Device-Unterstützung bietet. Wenn man nun also mit der »K380« vom Mac zu einem Windows-Rechner wechselt, was macht man dann mit der Maus?

Fazit

Die »M535« ist eine normale Maus in kompakter Ausführung – zu einem empfohlenem Verkaufspreis von 50 Euro (Straßenpreis ab 35 Euro). 2015 konnte man das im Logitech-Sortiment vielleicht noch mit der keineswegs serienmäßigen Bluetooth-Funktionalität argumentieren, Ende 2018 erscheinen selbst 35 Euro für eine ganz normale, kleine Maus überteuert. Abgesehen vom passenden Design für die »K380«-Tastatur fällt mir somit auch kein Grund ein, warum man sich die Logitech »M535« zulegen sollte. Am Schreibtisch ergibt die Maus neben der »K380« dank Bluetooth und abgestimmter Farbgebung zwar ein harmonisches Bild, ergonomisch ist die »M535« aber nichts für mich. Ich zähle mich zudem zur Gruppe jener Maus-User, die das Prinzip bzw. Argument einer »Travelmaus« nicht nachvollziehen können, zu der man die »M535« aufgrund ihrer kompakten Größe – zu ihrem Vorteil – zählen könnte. Wer eine Maus mitnehmen muss, hat wohl auch Platz für die paar Kubikzentimeter mehr, die eine ergonomisch empfehlenswertere Maus wie z.B. der »M720 Triathlon« einnimmt.

Teure Standard-Bluetooth-Maus ★★★☆☆


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Logitech M535