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Kritik: »Venom«

Spoilerfrei·3.5 / 5 Sterne·12.12.2018·Kommentare:  0Retweets:  0 1

Die Geschichte rund um die Sony-Verfilmung des »Spider-Man«-Bösewichts Venom ist fast interessanter, als der Film selbst. Wir erinnern uns: Nach drei äußerst erfolgreichen »Spider-Man«-Teilen in den 2000ern, blieb Sony für den Erhalt der Marvel-Lizenz nichts anderes übrig, als die Reihe zu rebooten, da weder Sam Raimi, noch Tobey Maguire für einen 4. Teil zur Verfügung standen. Das Reboot-Vorhaben (2012, 2014 mit Andrew Garfield) brachte im Endeffekt nicht den gewünschten Erfolg, die Rechte für Spider-Man wanderten in einem komplizierten Deal1 zu Marvel und brachten uns 2017 mit »Spider-Man: Homecoming« die dritte Spider-Man-Version in 15 Jahren (dieses Mal neu im Kostüm: Tom Holland).

Was uns zu »Venom« bringt, einem Bösewicht, der zumindest in den »Spider-Man«-Kinofilmen erstmals 2007 eingeführt wurde. Die Antwort auf die Frage wie oder ob dieser Venom mit einem der drei Spider-Man-Varianten zusammenhängt, bleibt uns diese Verfilmung schuldig, ist aber auch gar nicht so wichtig. Spannend wäre da schon die Wahl des Hauptdarstellers mit Tom Hardy und, dass ein eigentlich böser Hauptcharakter im Mittelpunkt steht.

Allerdings scheint sich Sony sehr am bestehenden Marvel-Material orientiert zu haben, denn »Venom« unterscheidet sich stilistisch praktisch kaum von einem MCU-Teil und schöpft das Potenzial aus der eigentlich interessanten Ausgangssituation nicht einmal annähernd aus. Da gibt’s dann halt doch wieder andere, »echte« Bösewichte, die bekämpft werden müssen und die Konfliktsituation, in der sich Protagonist Eddie Brock (Tom Hardy) mit seinem dunklen Alter Ego Venom befindet, geht mehr in Richtung Buddy-Movie, denn interessanter Charakterstudie.

Finanziell scheint sich die Strategie für Sony ausgezahlt zu haben, denn überschaubaren 100 Mio. Dollar Produktionskosten stehen aktuell 850 Mio. Dollar Einnahmen gegenüber. Da wird Teil 2 nicht lange auf sich warten lassen.

Langweilig ist »Venom« unterm Strich aber nicht und mit 112 Minuten Laufzeit auch gut verträglich. Marvel-Fans dürften sich ganz gut unterhalten fühlen, der Rest bekommt eine klassische Comic-Verfilmung geboten, in der ein Underdog unerwartet Superkräfte erhält und gegen einen Großkonzern antritt. »Venom« ist somit ganz nett für Zwischendurch und schwimmt auf derselben Welle wie z.B. »Ant-Man and the Wasp«.

Marvel-Unterhaltung für Zwischendurch ★★★½☆


  1. Durch den Sony offenbar den gesamten Gewinn an »Spider-Man«-Filmen wie »Homecoming« einstreift, Disney den Charakter dafür im MCU, wie z.B. in »Captain America« oder »Avengers« verwenden darf. 

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