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Kritik: »Angel Has Fallen«

Spoilerfrei·3 / 5Sterne·5.9.2019·Kommentare:  0Retweets:  0 1

Als Gerard Butler 2013 in »Olympus Has Fallen« zum ersten Mal in die Rolle des Secret-Service-Agenten Mike Banning schlüpfte, musste der Action-Thriller noch gegen Roland Emmerichs »White House Down« antreten. Beide Filme erschienen damals innerhalb weniger Monate und boten mit einem Angriff aufs Weiße Haus samt Geiselnahme die gleiche Handlung. Antoine Fuquas Inszenierung spielte zwar nicht ganz so viel ein wie Roland Emmerichs Version, erzielte dank wesentlich geringerer Produktionskosten – im Gegensatz zum Flop »White House Down« – aber einen Gewinn. Und war obendrauf noch der (viel) bessere Film.

Das ermöglichte 2016 mit »London Has Fallen« eine – sogar etwas erfolgreichere – Fortsetzung mit gleichem Darstellerensemble (die qualitativ aber nicht das Niveau halten konnte), was uns wiederum zum aktuellen dritten Teil »Angel Has Fallen« bringt.

Regisseur Ric Roman Waugh ist zwar kein unbeschriebenes Blatt, sein letzter Film »Snitch« (mit Dwayne Johnson) liegt allerdings bereits ein paar Jahre zurück. Zudem muss er mit einem wesentlich geringeren Budget (40 Mio.) als damals Antoine Fuqua (70 Mio.) auskommen, was man dem Film stellenweise anmerkt. Aaron Eckhart fehlt am Filmposter und folglich auch im Film, dafür gibt es aber ein paar Casting-Überraschungen, die Eckharts Abwesenheit zumindest etwas ausgleichen.

Die Story um einen Anschlag auf den neuen Präsidenten Trumbull (Morgan Freemans Rolle wurde upgegradet), den man versucht Banning unterzuschieben, ist – zumindest für einen dritten Teil – gar nicht so schlecht. Wo »Olympus Has Fallen« aber mit der Absurdität eines militärischen Frontalangriffs aufs Weiße Haus mit Originalität glänzte, mangelt es »Angel Has Fallen« zu sehr an Ideen.

Die Action ist zwar nicht schlecht und glücklicherweise auch nicht so weichgespült wie bei so manch anderem modernen Actionfilm. In Zeiten originell choreografierter Schießereien und Prügeleien a la »John Wick«, wirkt »Angel Has Fallen« aber schon etwas angestaubt und generisch. Bildtechnisch scheinen die Macher zudem Gefallen am Bokeh-Effekt gefunden zu haben, der bei einfach allen Dialogeinstellungen zum Einsatz kommt – und der irgendwann einfach nur mehr stört und ablenkt. In den Action-Sequenzen wurde glücklicherweise darauf verzichtet.

Unterm Strich ist »Angel Has Fallen« zwar kein Verhau, kommt aber über das Mittelmaß nicht hinaus. Nichtkenner der Serie sollten mit dem (viel, viel besseren) ersten Teil starten und auch Fans sind mit einer weiteren Sitzung diesbezüglich besser beraten und versäumen nichts, wenn sie mit »Angel Has Fallen« auf den digitalen Verleih warten.

★★★☆☆


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Angel Has Fallen https://benedikt.io/2019/09/kritik-angel-has-fallen/ 2019-09-05 Ric Roman Waugh https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Mike Banning ist zurück und versucht im generisch geratenen 3. »Fallen«-Teil seine Unschuld zu beweisen.

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