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Kritik: »Joker«

Spoilerfrei·4.0 / 5Sterne·29.10.2019·Kommentare:  11Retweets:  0 1

Filme wie »Joker« sind ja eigentlich nicht so meins, denn obwohl es hier um die Entstehung des bekanntesten Batman-Gegenspielers geht, ist Todd Philips’ (»The Hangover«-Trilogie) Version im Kern ein Psycho-Drama mit starkem Charakterfokus. Das ist dafür aber wirklich gelungen, denn so eine traurige und düstere Origin-Story im Superhelden-Umfeld gab’s bisher noch nie.

Selbst wenn diese Verfilmung das DC-Kinouniversum bezüglich Kontinuität in noch größeres Chaos stürzt, so ist »Joker« aktuell sicher einer der sehenswertesten DC-Vertreter der letzten 5 Jahre – und das auch für Nicht-Kenner und, ja sogar Nicht-Fans. Mit atmosphärischen Bildern, aber dennoch sehr nüchtern-realistisch inszeniert, erinnert der Film in der Hinsicht fast ein wenig an »Unbreakable«, freilich mit einem viel interessanteren Protagonisten.

Apropos: Ob die schauspielerische Leistung von Joaquin Phoenix nun tatsächlich besser ist als jene von Heath Leadger in »The Dark Knight« sei dahingestellt – ich finde, die Filme sind für einen Vergleich zu verschieden, es sind jedenfalls beide äußerst spannende und interessante Interpretation des Jokers.

Selbst, wenn mir die Geschichte – und das ist aus meiner Sicht der einzige Kritikpunkt – zu linear ist, wenn man schon die Entstehung des Jokers auf persönlicher Ebene zeigen will, dann so. Wem das zu wenig ist, dem sei als Trost verraten, dass auch in diesem Teil interessante Aspekte der Batman-Erzählung angerissen werden, die durchaus Vermutungen über die Zukunft des DC-Kinouniversums zulassen.

★★★★☆


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Joker https://benedikt.io/2019/10/kritik-joker/ 2019-10-29 Todd Phillips https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Wie gut verträgt sich ein lineares Psycho-Drama mit dem DC-Kinouniversum?

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11 Kommentare

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#1 von Stefan am 29.10.2019, 16:42 Uhr

so ist »Joker« aktuell sicher einer der sehenswertesten DC-Vertreter der letzten 5 Jahre

Das ist bei den DC-Filmen der letzten Jahre ja leider noch kein Qualitätsmerkmal. Ich freue mich ja generell fast immer die neuesten Superhelden-Filme zu sehen aber dieser hat mein Interesse bisher so gar nicht geweckt. Schön zu hören, dass er zumindest deine Erwartungen erfüllen konnte.

#2 von Benedikt am 29.10.2019, 18:32 Uhr

Das ist bei den DC-Filmen der letzten Jahre ja leider noch kein Qualitätsmerkmal.

Haha, ja das mag stimmen. Wobei ich hier bzgl. Referenz vorrangig an »Man of Steel« gedacht habe, »Justice League« war nicht so schlecht, »Wonder Woman« auch nicht. »Joker« ist jedenfalls aber ein besseres Psycho-Drama als »Suicide Squad« und »Aquaman« Superhelden-Filme sind, von »Batman v. Superman« ganz zu schweigen.

Was das Interesse betrifft, bin ich ja wie gesagt auch nicht so der Fan des Genres, aber ich glaube dieser Teil könnte umso relevanter werden, wenn DC beschließt Joaquin Phoenix’ Joker in einer etwaigen Fortsetzung zu verwenden (eingespielt hätte er schon genug) – spätestens dann ein Must-see.

#3 von Bernhard am 31.10.2019, 19:39 Uhr

Ich hab den Film ganz großartig gefunden, großartige Bilder, tolles Schauspiel und eine stringente Erklärung warum Arthur Fleck zum Joker wurde. Die Kontinuität im DC Kinouniversum ist meiner Meinung nach vernachlässigbar. Er funktioniert auch unabhängig davon. Einziger Wermutstropfen für mich waren die sehr brutalen Gewaltszenen, besonders der Besuch der Ex-Arbeitskollegen 😲

#4 von Benedikt am 5.11.2019, 9:16 Uhr

Da geb ich dir recht, auch was die Alleinstellung des Films betrifft. Nur als geneigter DC-Kinogänger fragt man sich schon [Minispoiler], warum die Bruce-Wayne-Storyline überhaupt angerissen wird – die ja der Hauptgrund ist, warum der Film nicht zum Rest passt.

Ich vermute da eine Reboot-Hintertür für etwaige (evtl. auch Joker-lose) Sequels, die man im Falle (des eingetretenen) finanziellen Erfolgs weiterverfolgen könnte.

Die Gewaltdarstellung mag hart sein, aber sonst wäre der Übergang zum durchgeknallten Bösewicht wohl weniger dramatisch/glaubwürdig – Hollywood-Style eben.

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