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Warum der AirPods/Start-up-Vergleich (trotz korrekter Zahlen) hinkt

17.2.2020·Kommentare:  0Retweets:  0 1

Die AirPods sind für Apple ein voller Erfolg. Vor Kurzem machte auch ein Vergleich die Runde, wie erfolgreich AirPods als Start-up wären. Die Zahlen wurden zwar von Neil Cybart korrgiert, sind aber trotzdem eindrucksvoll. Für sich betrachtet ist der Vergleich vollkommen in Ordnung, im Gesamtkontext hinkt er aber gewaltig.

Dazu zunächst ein anderes Beispiel: Das (echte) Start-up Bragi startete auf Kickstarter 2014 eine Kampagne für die ersten True-Wireless-Ohrhörer. Marketingtechnisch war Bragi für ein Start-up mit »Nischenhardware« recht präsent (im Vergleich zu z.B. Earin) und so konnte es im ersten Jahr 100.000 Einheiten ihrer True-Wireless-Ohrhörer »The Dash« und »The Headphone« absetzen. Das galt als Erfolg.

Und wie viele AirPods (erschienen Ende 2016) hat Apple verkauft? Festhalten:

Die Zahlen sind natürlich mit Vorsicht zu genießen, es steht aber außer Frage, dass sich AirPods millionenfach verkaufen. Bragis Vorstoß in das Marktsegment galt für ein Start-up zwar als Erfolg, lässt ich im Vergleich dazu aber – hart ausgedrückt – auf Null abrunden.

Was kann man nun daraus ableiten? Wer, wie Apple, bereits einen großen Kundenstamm aufgebaut hat, kann diesem viel einfacher etwas dazuverkaufen1. Wären AirPods einfach ein Start-up ohne Bezug zu Apple, ohne Kundenstamm, ohne vorherige Produkte – dann hätten sie sich nicht millionenfach, sondern bestenfalls 10.000-fach verkauft. Nicht weil sie technisch unterlegen gewesen wären, sondern weil Start-ups die Reichweite von Tech-Giganten wie Apple fehlt.

Auch aus meiner eigenen Beobachtung heraus, haben sich viele (Apple-)User nie für True-Wireless-Ohrhörer interessiert, weil sie keinen Bedarf hatten oder gar nicht wussten, dass es Ohrhörer dieser Art gibt. Die meisten davon haben nun AirPods.


  1. Vor allem, wenn man den Kopfhörer-Anschluss einspart. 😉 

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