Kritik: »Greenland«
Der ultimative cineastische Weltuntergang, inklusive Rockballade, die sogar 25 Jahre später noch im Radio gespielt wird, kam ja bereits Ende des letzten Jahrhunderts mit »Armageddon« ins Kino – und blieb zumindest in der Kategorie »Asteroid rast auf Erde zu« bisher unerreicht.
Das mag auch daran liegen, dass thematisch ähnliche Projekte nicht in die selbe Kerbe schlugen und deren Weltuntergang als Bühne für das menschliche Drama herhalten musste. Das kann auch gut gehen, wie Stefan Ruzowitzkys Miniserie »8 Tage« beweist. An einer dritten Variante versucht sich nun Ric Roman Waughs »Greenland«, das letztes Jahr einen pandemiebedingt schwierigen Kinostart hinlegen musste und seit Mitte Februar auf vielen Streaming-Plattformen verfügbar ist.
Anstatt die drohende Gefahr aus dem All zur Rahmenhandlung für familiäre Probleme zu degradieren, nutzt man hier die Prämisse »Flucht an einen sicheren Ort« für einfach gestricktes Action-Kino: ein Massentumult hier, davonlaufen vor Kometentrümmern da, ein »Sie können hier nicht durch!« dort – fertig ist der Apokalypsen-Thrill.
Das mag negativ klingen, ist aber effektiv und sogar unterhaltsamer als Ric Roman Waughs letzte Kooperation mit Gerard Butler, »Angel Has Fallen« – und sei es nur, weil sich »Greenland« nicht im Fortsetzungskorsett einer Nischen-Agentenreihe bewegen muss.
Dazu muss man erwähnen, dass sich mit sparsamen 35 Mio. Dollar als Budget natürlich auch kein aus allen Rohren feuerndes Action-Spektakel zaubern lässt. »Greenland« mutet so auch wie ein beinhart durchkalkuliertes, extrem zielgruppenfokussiertes Projekt an.
Für Leute, die mit Gerard Butler mittlerweile meist solide Action-Unterhaltung assoziieren, ist »Greenland« folglich genau das: Kurzweiliges Action-Kino für zwischendurch. Wer will, entdeckt als Bonus sogar leicht philosophisch angehauchte Aspekte, wie die Frage, wer im Katastrophenfall zur Rettung auserkoren werden soll.
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