Sennheiser Momentum 3 Wireless – erster Eindruck: Gewöhnungsbedürftiger Klang & Klingen-Look
Die Sennheiser Momentum 3 Wireless sind die (vorerst) letzten Kopfhörer, die ich mir im Rahmen meines Kopfhörer-Vergleichs via Grover ausgeborgt habe. Die Momentum 3 sind bereits 2019 (zeitgleich mit dem »In-Ear-Pendant« Momentum True Wireless) erschienen und haben seitdem überall Top-Bewertungen eingefahren – trotzdem hielt sich meine Begeisterung am Anfang, vor allem beim Klang, in Grenzen.
- Die UVP der Sennheiser Momentum 3 Wireless beträgt 399 Euro, im Handel gibt es sie bereits ab 279 Euro.
Warum genau die Sennheiser Momentum 3 Wireless?
Zu Weihnachten habe ich mir die Austrian Audio Hi-X25BT gekauft und war vom Sound etwas enttäuscht. Da das aber meiner allerersten Over-Ears sind, wollte ich auf Nummer sicher gehen und andere Modelle zum Vergleich testen. Dazu gehörten einerseits die preislich ähnlichen (aber enttäuschenden) Sony WH-CH710N, die viel teureren aber sehr gefälligen Shure Aonic 50 und nun eben die Sennheiser Momentum 3 Wireless.
An Letztere hatte ich als langjähriger, zufriedener Sennheiser-Kunde, aber auch in Anbetracht der unverändert hohen UVP von 400 Euro besonders hohe Erwartungen, die aber zumindest meinem Ersteindruck nach nicht erfüllt wurden.
Hinweis: Dies ist ein unabhängiger, nicht kommerziell ausgerichteter Erfahrungsbericht basierend auf meinen ersten Eindrücken. Ich habe die Miete für das Produkt selbst bezahlt, mir stand weder ein Testmodell oder eine Leihgabe zur Verfügung, noch enthält dieser Artikel Affiliate-Links. Ich stehe zudem in keinerlei Beziehung zum Hersteller, Händler und/oder Verleiher. Mehr zur nicht-kommerziellen Ausrichtung von benedikt.io gibt’s unter Über.
Kopfhörer aus der Preisklasse mit den Austrian Audio Hi-X25BT zu vergleichen ist natürlich nicht fair, im Anschluss an meine ersten Eindrücke werde ich trotzdem kurz darauf eingehen.
Erste Eindrücke
- Fade aber recht ökonomische Verpackung mit etwas umständlichem Schuber-Mechanismus – aber unterm Strich schon ok (auch hier wurde von Grover ein fabriksneues Modell mit Versiegelung geliefert).
- Das Case erinnert ein wenig an eine Toilettentasche (Kulturbeutel) und wirkt nicht so hochwertig wie das Hardcover-Case der Aonic 50. Dafür ist es natürlich viel platzsparender …
- … denn die Momentum 3 Wireless können ähnlich wie die Hi-X25BT zusammengeklappt werden.
- Die Haptik wirkt verarbeitungstechnisch ok, hat mich aber überhaupt nicht angesprochen. Die Bügel sind im Prinzip dünne Metallklingen (mit eigenem Warnhinweis, dass man sich die Finger einzwicken kann!), die weit über die Ohrmuschel reichen.
- Daher ist auch zwischen Ohrmuschel und Bügel das Kabel außen sichtbar. Das ist bei manch anderem teurem Modell nicht anders, aber trotzdem nicht elegant.
- Wie bei den Aonic 50 erfolgt am rechten Hörer die Steuerung über Buttons. Auch dieses Setup ist ähnlich aufgebaut und erlaubt das Steuern so gut wie aller Funktionen.
- Im Gegensatz zu den Aonic 50 haben die Momentum 3 Wireless eine automatische Trageerkennung.
- Die Specs gehen für ein 2019er-Modell in Ordnung, sind aber nicht so gut wie bei den Aonic 50: SBC, aptX, aptX Low Latency, AAC, dazu (frustrierendes?) Multipoint, ANC und 17 Stunden Akkulaufzeit (das ist wenig, aber 2019er-Specs eben).
- Beim ersten Aufsetzen waren die Momentum 3 Wireless von den 4 Kopfhörern die engsten, aber nach ein paar Testläufen gewöhnt man sich offenbar so daran, dass das gar nicht mehr auffällt. Den Sitz würde ich zumindest bei kurzen Sessions als bequem bezeichnen.
- Nach dem Auspacken dachte ich zunächst, mein Modell hätte einen Defekt oder wäre im Werk falsch zusammengebaut worden. Aber nein, die Ausbeulung im Schutzfilz in den Ohrmuscheln ist normal. Bei Kopfhörern mit 400-Euro-Launch-UVP trotzdem eine hinterfragenswerte Designentscheidung.
- Die Sennheiser-App findet die Kopfhörer zwar nach ein paar Sekunden, gibt aber am ersten Screen trotzdem die Empfehlung aus, die Kopfhörer in den Pairing-Modus zu schalten. Wenn man den Hinweis überspringt, lädt die App aber ganz normal mit korrekt erkanntem Modell.
- Der Klang. Mag sein, dass mein erster Test unmittelbar nach einer Session mit den Aonic 50 keine gute Idee war, da die Klangsignaturen – gelinde gesagt – sehr unterschiedlich sind: Der Klang ist sehr, sehr warm und sehr, sehr, sehr bassheavy. Letzteres Sennheiser-typisch gut gemacht, aber der erdrückt fast alles, Instrumente mit viel Höhen sowie Stimmen wirken zu wenig hell und zu wenig hoch.
- Interessant auch, dass damit die Klangsignatur jener der Sennheiser Momentum True Wireless überhaupt nicht ähnlich ist. So sollen z.B. die Sony WF-1000XM4 halbwegs so klingen wie das Over-Ear-Modell WH-1000XM4, bei Sennheiser sagt das Momentum-Branding aber anscheinend nichts über die Art der Klangsignatur aus.
Vergleich mit den Austrian Audio Hi-X25BT
Wie gesagt, vom Preis her ist der Vergleich nicht fair. Macht aber nichts, denn sowohl klanglich, haptisch als auch vom Tragekomfort her würde ich sogar den Hi-X25BT den Vorzug geben. Klar haben die Momentum 3 viel mehr Features, aber selbst für einen Straßenpreis von 280 Euro haut mich das Bluetooth-Over-Ear-Flaggschiff von Sennheiser nicht vom Hocker und würde mich da eher anderweitig umsehen. Vielleicht sieht das bei meinem (noch ausstehenden) Testfazit anders aus, aber erster Eindruck bleibt erster Eindruck – und der ist mäßig.
Eure Meinung
Was meint ihr? Habt ihr Fragen oder besitzt die Sennheiser Momentum 3 Wireless schon länger und seid gleicher oder anderer Meinung? Über eure Feedback dazu freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
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Bluetooth · Fotos · Grover · Kopfhörer · Momentum 3 Wireless · Sennheiser
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