Navigation überspringen

HDMI-Out bei Android-Tablets: Nur mit Gefrickel gleich gut wie am iPad, dafür (viel) billiger?

28.2.2022·Kommentare:  0Retweets:  0 0

Seit Ende 2019 nutze ich neben meinem iPad Pro auch ein Galaxy Tab S5e. Wie meine Erfahrung mit HDMI-Out (via USB-C) auf dem Android-Tablet gezeigt hat, funktioniert die Ausgabe auf einem externen Display gleich gut wie am iPad mit Apples (sündteurem) HDMI-Adapter. Dafür braucht man aber entweder ein Android-Tablet mit bestimmten Hardware-Voraussetzungen oder einem Feature wie Samsung DeX.

Android Droid schaut fragend auf den Apple HDMI-Adapter.
Apples Lösung ist komfortabler, aber auch viel teurer.

Gleich gut wie am iPad? Nur mit richtiger Hardware …

Zuvor muss ich aber ein wenig ausholen: Zum ersten Mal getestet habe ich die HDMI-Out-Funktionalität Anfang 2020 beim Start der ersten Staffel von »Star Trek: Picard«. Da wurde (und wird nach wie vor) die Ausgabe am Beamer gecropped. Oder besser gesagt, das Bild ist vollständig, aber nicht bildschirmfüllend (und nein, es hat nichts mit »Star Trek: Picard« zu tun 😉).

Lange Zeit wusste ich nicht warum, im Rahmen dieses Posts habe ich es aber herausgefunden: Das liegt daran, dass mein Tab S5e ein Seitenverhältnis von 16:10 hat (dachte immer, es wäre 16:9 🙈), der Beamer 16:9. Das Tab S5e verkleinert das Bild somit horizontal so lange, bis es im korrekten Format auf einen 16:9-Schirm passt. Deswegen klappte die Ausgabe auf meinem alten Samsung 244T vermeintlich auch problemlos – denn dieser hat ebenfalls ein Seitenverhältnis von 16:10, eine gespiegelte Ausgabe ist somit keine Hexerei.

Hier hat Apples teurer HDMI-Adapter einen entscheidenden Vorteil: Denn obwohl iPads ein Seitenverhältnis von 4:3 haben, können über den Adapter Videos extern bildschirmfüllend ausgegeben werden – und zwar sowohl auf 16:9-Geräten, als auch auf 16:10-Geräten unverzerrt, ohne weiteres Zutun durch den Benutzer. Bei Android-Tablets (und wohl auch Smartphones) kommt es darauf an. Entweder man hat eines mit 16:9-Seitenverhältnis. Dann stellt die gespiegelte Ausgabe auf klassischen 16:9-Fernsehern bzw. -Beamern kein Problem da.

… oder Gefrickel bzw. Samsung DeX

Hat man das nicht, kann man sich entweder mit Apps und speziellen Berechtigungen behelfen (getestet habe ich das allerdings nicht) oder aber man hat z.B. ein Tablet mit Desktop-Modus, wie eben mein Tab S5e mit Samsung DeX. Wirklich smooth ist der Vorgang hier zwar auch nicht, wie ihr gleich sehen werdet, aber am Ende funktioniert es gleich gut.

Aktiviert man in den Einstellungen DeX, während man mittels HDMI mit einem externen Display verbunden ist, passiert am Tab S5e Folgendes:

  1. Am Tablet läuft weiterhin klassisches Tablet-Android.
  2. Am externen Display wird der Desktop-Modus ausgegeben – und zwar an das jeweilige Format des Displays bildschirmfüllend angepasst.

Zur Bedienung braucht man dann eine Bluetooth-Maus oder Ähnliches, da das externe Display nicht mit Touch-Bedienung gesteuert werden kann. So weit, so gut.

Problem: Manche Apps nicht maximierbar

Startet man nun aber Netflix, stellt man fest, dass das Fenster dieser App im Desktop-Modus nicht maximiert werden kann. Man hat nun also endlich die bildschirmfüllende Ausgabe auf einem externen Display im richtigen Seitenverhältnis ohne Verzerrungen hinbekommen und kann dann die App des Streaming-Anbieters nicht im Vollbildmodus nutzen.

Wenn man diese Meldung zum ersten Mal sieht, wähnt man sich in der klassischen Android-Hölle, wo trotz unterschiedlichster Hardware-Hersteller und 1.000 Optionen für eigentlich eh alles, dann vieles erst wieder nur halb oder nur fast funktioniert (und wünscht sich ins teure, aber funktionierende Apple-Ökosystem zurück).

Lösung: DeX Labs

Im konkreten Fall gibt es aber eine Lösung, denn man kann in den sogenannten DeX Labs die automatische Größenanpassung für Apps aktivieren, welche diese von Haus aus nicht unterstützen (fairerweise muss man sagen, dass die Fehlermeldung beim ausgegrauten Maximierungsbutton darauf hinweist).

Wenn man das tut und die Netflix-App auf Vollbild maximiert, kann man auch mit einem 16:10-Tablet via HDMI-Out auf einem 16:9-Beamer oder -Fernseher bildschirmfüllend schauen.

Trotz Gefrickel: Preis/Leistungsverhältnis im Tablet-Bereich unschlagbar

Um Videos auf einem großen, externen Display ausgeben zu können braucht man nun nicht zwangsläufig ein Tablet. Sofern man ein entsprechendes Smartphone mit derselben Funktionalität hat, klappt es auch damit (Samsungs günstiges A52 kann das aber beispielsweise nicht). Wer sich aber einmal ein Tablet zugelegt und damit als etwaigem Desktop-Ersatz geliebäugelt hat, für den kann das ein wichtiges Feature sein.

Und hier finde ich wiederum den Preisvergleich interessant. Gleich vorweg, der Vergleich hinkt natürlich an allen Ecken und Enden, aber gehen wir es rein auf HDMI-Out bezogen einmal durch: Mein iPad Pro kostete 2017 mit 256-GB-Upgrade 829 Euro (729 Euro mit 64 GB), Apples HDMI-Adapter schlug noch einmal mit 55 Euro zu Buche.

In der Android-Welt konnte ich beim Tab S5e im Rahmen einer Aktion inkl. Samsung-Backcover um 300 Euro zuschlagen, der HDMI-Adapter von Anker kostete noch einmal läppische 15 Euro. Selbst mit dem günstigsten iPad um 379 Euro (die in seltenen Aktionen nur geringfügig reduziert sind) kommt man mit dem Apple-Adapter noch auf über 400 Euro – und kann Dual Audio bzw. Audio teilen nur mit einigen Apple-Kopfhörern nutzen.

Eure Meinung

Was meint ihr? Ist die Ausgabe via HDMI auf einem externen Display ein Anwendungsfall, den ihr öfter nutzt? Oder ist in der Tablet-Welt ohnehin nur iPadOS ernst zu nehmen? Feedback und Meinungen dazu gerne in den Kommentaren!


Neueste Artikel

Schlagwörter

· · · · · · · · · ·


Teilen & Favorisieren

Twitter (0 & 0) · Facebook (0 & 0)

Kommentieren

Am liebsten hier, gerne aber auch auf Twitter und Facebook. Ich freue mich über jeden Kommentar (Guidelines) & antworte immer (meist < 24h), HTML erlaubt.