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Retro-Kritik: »The Walk« (2015)

Spoilerfrei·4.5 / 5Sterne·25.2.2022·Kommentare:  0Retweets:  0 0

Ein Film, der schon länger auf meiner Liste stand und den ich erst kürzlich anschauen konnte, war »The Walk« von Robert Zemeckis aus dem Jahr 2015. Erzählt wird die wahre Geschichte des französischen Seiltänzers Philippe Petit, der 1974 ohne jegliche Sicherung auf einem Drahtseil zwischen den Twin-Towers des World Trade Centers balancierte.

Bei wahren Geschichten bin ich immer skeptisch, ob diese auch gut als Film funktionieren. Die ganzen Details von Petits »Drahtseilakt«, also inklusive Teamfindung, Planung und Ausführung eigenen sich aber perfekt für einen Unterhaltungsfilm wie diesen. Wobei wir in unserem Haushalt durchaus geteilter Meinung waren. Denn wer Robert Zemeckis nicht mag, dabei immer an »Forrest Gump« denkt (und auch nicht mag), wird sich womöglich auch mit dieser Inszenierung schwertun. Vor allem Joseph Gordon-Levitts französischer Akzent (sowohl in der deutschen Synchro, als auch im Original), kombiniert mit seiner etwas quirligen Darstellung seines realen Alter-Egos ist sicher nicht jedermanns Geschmack.

Mir hat das alles aber nicht nur außerordentlich gut gefallen, sondern der Showdown, wenn man so will, ist (trotz bekannten Ausgangs) so spannend inszeniert und von der menschlichen Leistung her so unglaublich, dass man oft gar nicht hinschauen kann. Ich überlege sogar ernsthaft, mir die 3-D-Blu-ray zu bestellen, nur um zu sehen, wie da die schwindelerregende Höhen rüberkommen.

Noch ein anderer Aspekt stimmte mich aber während des Films fast schon auf philosophische Art und Weise nachdenklich: Nämlich einen Traum als Lebensziel zu verfolgen, der »nur« darin besteht, am perfekten Ort, zwischen den zwei (damals) höchsten Gebäuden der Welt, zu balancieren. Keine Macht, kein Reichtum, kein Besitz oder Karriere. Einfach nur diesen einen Traum verfolgt Protagonist Petit, während er von klein auf immer eine rote Schnur dabei hat und diese zwischen seinen Daumen, eine Armlänge vor seinem Gesicht entfernt, aufspannt um zu sehen, ob das vor ihm gerade zwei gute Punkte wären, um ein Seil zu spannen.

All das verpackt einem unterhaltsamen, kurzweiligen und am Ende auch sehr spannenden Unterhaltungsfilm – was will man mehr?

★★★★½


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