NAS statt Cloud: Erste Eindrücke der Synology DS220+
Lang steht sie schon bei mir zu Hause, die Synology DS220+ (bzw. Synology DiskStation DS220+). Denn bereits vor über einem Jahr haben mich Apples Upgrade-Preis darüber zum Nachdenken gebracht, ob ich nicht auch mit einem 256-GB-Mac auskommen könnte. So hundertprozentig ausgefeilt waren meine Pläne damals vielleicht nicht, aber nach einer Analyse meines Speicherplatzverbrauchs war mir zumindest klar, dass ein Großteil meiner Daten aus Karteileichen besteht und zum reinen Arbeiten 256 GB locker reichen. Nur: Wohin mit den alten Daten?
NAS statt Cloud?
Die Cloud kam für mich nie wirklich in Frage: Monatliche Kosten für einen Anbieter, dem man vertrauen muss, schwierig überprüfbare Sicherheitsstandards, Vertrauen in die Wirtschaftlichkeit des Unternehmens, wehe, wenn man einmal ausgesperrt wird und natürlich: ständig eine gute Internetverbindung. In der Hinsicht bin ich sicher oldschool unterwegs und es gibt auch andere valide Meinungen, für mich war aber klar, wenn ich schon nicht auf die Einfachheit eines simplen Rechners mit großer Festplatte setzen kann, dann schau ich mir die Welt der NAS genauer an.
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Also nach einiger Recherche die Synology DS220+ bestellt und … erst einmal ein Jahr lang nichts gemacht. Tatsächlich verebbte mein erster Vorstoß in diese Richtung im Nichts, was auch gleich einen der negativen Punkte der eigenen Speicherlösung aufzeigt: Man muss mehr Arbeit als in eine Cloud-Lösung stecken und dahinter sein.
Hinweis: Dies ist ein unabhängiger, nicht kommerziell ausgerichteter Erfahrungsbericht basierend auf meinen ersten Eindrücken. Ich habe das Produkt selbst bezahlt, mir stand weder ein Testmodell oder eine Leihgabe zur Verfügung, noch enthält dieser Artikel Affiliate-Links. Ich stehe zudem in keinerlei Beziehung zum Hersteller, Händler und/oder Verleiher. Mehr zur nicht-kommerziellen Ausrichtung von benedikt.io gibt’s unter Über.
Allerdings muss ich dazu sagen: Mein Mac mini war in der Zeit immer via Time Machine gesichert und das NAS hauptsächlich für den Nachfolgerechner gedacht, der – wie wir auch seit Apples »Peek Performance«-Event wissen – weiterhin auf sich warten lässt (und der laut Gerüchten wohl erst 2023 und noch dazu im alten Design erscheinen soll).
Erste Eindrücke der Synology DS220+
Nun habe ich mir vor Kurzem aber doch einen Ruck gegeben und die Synology DS220+ endlich ausgepackt ausprobiert, anbei meine ersten Eindrücke:
- Ich habe mich für ein Set mit zwei 3 TB-Festplatten von Seagate (IronWolf) entschieden und hier wiederum eines gefunden, das 50 Euro günstiger als die anderen war – insgesamt 500 Euro.
- Verkäufer und Versender war Amazon. Interessanterweise war der Produkttitel dieses Sets im Listing etwas beschnitten (so fehlte das »+«-Zeichen nach dem »DS« etc.), dachte mir aber, ich riskier’s.
- Das Produkt wurde versiegelt im Synology-Karton, inklusive Schutzfolie auf der Frontabdeckung, sowie mit den Platten eingebaut geliefert. Anscheinend vom französischen Großhändler Europ Computer, denn ein entsprechendes »Zertifikat« auf Französisch lag der Verpackung bei.
- Ebenfalls interessant: Das NAS war bereits aufgesetzt und mit SHR vorkonfiguriert (wie auch am Zertifikat des Großhändlers ersichtlich).
- Das NAS möchte ich aber komplett neu mit Raid 1 aufsetzen. Bei einem bereits vorkonfigurierten NAS ist es übrigens gar nicht so leicht herauszufinden, wie die Platten konfiguriert sind.
- Mein Plan war eigentlich, das NAS im Arbeitszimmer zu betrieben. Dafür ist es aber einfach zu laut. Wobei das natürlich relativ ist, allerdings ist das lauteste Geräusch im Zimmer der anspringende Lüfter des Notebooks bzw. des Mac minis und da ist der ständig laufende Lüfter des NAS um ein Vielfaches lauter – und das permanent. Gemessen habe ich das Geräusch nicht, aber es erscheint mir schon halb bzw. ⅔ so laut wie der Lüfter meines Beamers (mit ca. 27 dB) zu sein. Das geht in ruhigen Umgebungen gar nicht. Hier ist mein Plan, das NAS doch in den Technikraum zur Wohnraumlüftung zu verfrachten.
- »Wie, kein Wi-Fi an Bord?!« Hierbei gleich das nächste Problem: Ein NAS braucht eine Netzwerkverbindung. »Na logisch!«, werdet ihr jetzt denken. Dass NAS’ nach wie vor keinen WLAN-Chip an Bord haben, war mir aber bis kurz vor Kauf nicht bewusst (und ich dachte immer, A/V-Receiver ohne WLAN wären archaische Relikte längst vergangener Hi-Fi-Zeiten 😉). In den letzten Jahren war ich nämlich von der WLAN-Fähigkeit so mancher kleiner Gadgets, wie z.B. dem Spotify-MP3-Player Mighty bzw. Mighty Vibe so verwöhnt, dass ich dieses Problem gar nicht mehr am Schirm hatte.
- Das ist aktuell auch noch die größte Unbekannte in meinem angedachten Setup: Die Platten im NAS abseits von Backups produktiv zu nutzen geht nur mit Gigabit- und damit Kabelverbindung. Mit realen 66 Mbit im WLAN werden 1 GB Daten in ca. 2 Minuten kopiert. Prinzipiell nicht schlecht, aber halt nur für zeitversetzte Backups tauglich. Steht das NAS nun nicht im Arbeitszimmer, brauche ich entweder eine Kabelverbindung (die aktuell nur mühsam zu realisieren wäre) oder einen zusätzlichen Wi-Fi-Repeater (mehr Kosten) – mal sehen, ich halte euch auf dem Laufenden.
Eure Meinung?
Ihr habt Fragen oder auch ein NAS im Einsatz? Über eure Meinungen und Tipps freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
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