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Smartphones, Ohrhörer & Co. halten länger – wären wechselbare Akkus wieder angesagt?

27.7.2022·Kommentare:  2Retweets:  0 1

Eigentlich schwebte mir ein Langzeittest meiner Sennheiser Momentum True Wireless von 2019 vor. Bei meinem (übrigens einzigen) Kritikpunkt bin ich aber über ein Thema gestolpert, auf das ich mich hier in einem eigenen Post konzentrieren möchte und das – zumindest für mich – wieder enorm an Aktualität gewonnen hat: Wechselbare Akkus. Ich selber stand dem Thema jahrelang durchaus kritisch gegenüber:

Udpdate, Dezember 2022: Diesen Post habe ich im Sommer veröffentlicht, im Dezember 2022 schreibt die EU nun genau das vor – zumindest für Smartphones und Laptops.

Jetzt habe ich meine Sennheiser Momentum True Wireless über 3, mein iPhone X fast schon 5 Jahre – und das einzige, wirklich einzige Problem bei beiden: die Akkus müssten getauscht werden.

Kompakt- und Wasserdichtheit zählen nicht mehr als Argument

Jetzt sind ja zwei häufige Argumente gegen wechselbare Akkus einerseits die Kompaktheit von Geräten und andererseits deren Wasserdichtheit. Da würde ich aber Folgendes dagegenhalten:

Gut, beides Jahre her. Aber wie wär’s damit:

In Anbetracht dessen mutet es noch seltsamer an, dass gerade Fairphone kürzlich True-Wireless-Ohrhörer auf den Markt gebracht hat, deren Akkus man nicht wechseln kann. Das einzige Killerfeature, mit dem Fairphone bzgl. True Wireless jemand hinterm Ofen hätte hervorholen können – ich hoffe sehr auf eine diesbezüglich Option bei der nächsten Generation.

Und bezüglich Wasserdichtheit? Nun, da der Hersteller nach einer bestimmten Frist ohnehin nicht mehr dafür garantiert, vermutlich weil die Dichtungen nach einigen Monaten nicht mehr den ursprünglichen Schutz bieten, könnte man einfach zusätzlich darauf hinweisen, dass die Wasserdichtheit nur bis zum 1. Akkuwechsel gilt. Wobei sich einige mittlere IP-Stufen vermutlich auch mit klassischen Abdeckungen zum Abnehmen noch realisieren lassen würden.

Alternative: Akkutausch durch Hersteller

Ein anderes Gegenargument: Wenn der Akku-Tausch meines iPhone X »nur« 70 Euro kostet, wozu brauche ich dann die Möglichkeit den Akku selbst zu tauschen? Das stimmt schon irgendwie. Auch wenn es natürlich ultra-mühsam ist, das Gerät dafür einzuschicken und einige Tage lang nicht zur Verfügung zu haben. Und nach 5 Jahren Nutzungszeit wäre in meinem Fall bereits der zweite Tausch fällig. Im Gegensatz zu den 2010er-Jahren passen beim iPhone X Leistung- und Software-Support zudem nach wie vor, mit vom User wechselbaren Akkus wäre das also alles wesentlich komfortabler.

Der Fortschritt hätte so oder so nicht Halt gemacht

Zum Schluss noch eine ganz andere Perspektive: Hätten wir z.B. seit einigen Jahren verpflichtend wechselbare Akkus, wer weiß, wohin uns der Fortschritt dann hier schon geführt hätte? Denn auch in dem Fall hätte »der Markt« auf kompaktere (und wasserdichte) Geräte gedrängt. Mit dem obligatorischen Wechselakku wären wir hier also vermutlich schon viel weiter als jetzt.

Was meint ihr?

Sind für euch wechselbare Akkus weiterhin kein Thema oder hättet ihr diese Option in letzter Zeit auch schon einmal gut gebrauchen können? Über Feedback dazu freue ich mich wie immer in den Kommentaren!


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2 Kommentare

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#1 von onli am 11.1.2023, 12:08 Uhr

Ich finde das total wichtig. Fairphone nehme ich das sogar richtig übel, dass sie mit dem Fairphone 4 erst den Kopfhöreranschluss abgeschafft haben und dann Bluetooth-Stöpselkopfhörer mit fest verbautem Akku anbieten. Man achtet ja nicht immer drauf (bei meinem Snes-artigem Controller für den PC dachte ich da schlicht nicht dran), aber bei Smartphones sind wechselbare Akkus ein Pflichtkriterium für mich (dazu kommen: Kopfhöreranschluss, und eigentlich auch Lineage-Support).

#2 von Benedikt am 12.1.2023, 8:56 Uhr

Hi onli, freue mich über deine Rückmeldung dazu, vielen Dank! Stimme dir zu, meine Befürchtung bei Fairphone ist allerdings, dass sie irgendwie in den Strudel von »wir dürfen den Anschluss nicht verpassen« hineingezogen worden sind und dann eigentlich komplett zusammenhanglose Entscheidungen wie »Kopfhörer-Anschluss streichen« und »eigene TWS-Ohrhörer rausbringen« reingezogen wurden. Ersteres ist halt einfach schade und war vielleicht nur Kosteneinsparung (oder Werbemittel für die TWS 🤨). Und Letzteres wäre in meinen Augen nur nachvollziehbar, wenn sie eigentlich ein Ohrhörer-Modell mit Wechselakku bauen wollten, das aber eben nur mal der erste Schritt war. Leider halt bei Ohrhörern besonders tragisch, denn mit Wechselakku und der Beständigkeit von Bluetooth-Standards würden die vermutlich (annähernd) ewig halten.

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