Logitech Keys-to-Go: Ein schwammiger erster Eindruck
Es war abzusehen, als ich mir das Nokia T10 geholt habe (siehe auch meine ersten Eindrücke): Irgendwie musste da doch noch eine mobile Tastatur her und entschieden habe ich mich für die Logitech Keys-to-Go, die schon seit Ewigkeiten am Markt ist. Beim ersten Eindruck überzeugt Logitechs mobile Tastatur inklusive Halterung aber nicht so ganz.
- Logitech Keys-to-Go: Schon lang am Markt und daher bewährt?
- Mit 242 x 137 x 6 Millimeter und 180 Gramm gehört die Logitech Keys-to-Go zu den kompaktesten und leichtesten vollwertigen Qwertz-Tastaturen. Sie ist vom Fußabdruck her nur etwas größer als mein Nokia T10 und zeigt für mich, dass da unterhalb der 10-Zoll-Tablets doch noch Platz für eine noch kompakteres Setup im 8-Zoll-Bereich ist (übrigens auch, was Taschen angelangt – dazu vielleicht später einmal mehr).
- Bestellt via Otto Österreich (zuerst Neckermann, jetzt Otto – ich werde noch zum Katalogshopper), weil laut Geizhals mit 40 Euro am günstigsten. Apropos: Ich war schon drauf und dran beim dort als erstes gelisteten Universal Versand zu bestellen, unter 75 Euro fallen dort aber Versandkosten an, bei Otto ab 29 Euro keine. 🤷♂️ Dass beide Versandhäuser zur Otto Group gehören merkt man übrigens anhand der Webseiten sofort, die fast 1:1-Kopien voneinander zu sein scheinen. Versand war jedenfalls problemlos, Karton vielleicht etwas überdimensioniert und nicht ganz so schnell wie bei Gomibo, aber durchaus okay.
- Der Karton der Logitech Keys-to-Go ist nicht eingeschweißt, aber mit einem großen runden Aufkleber versiegelt. Die Schachtel ist gut (= ökonomisch) dimensioniert und enthält neben der Keys-to-Go-Tastatur auch eine an den Tastatur-Teil ansteckbare Halterung für Tablets und Smartphones.
- Die Logitech Keys-to-Go ist schon sehr lang am Markt (ich habe teilweise Reviews von 2015 gefunden). Es dürfte auch einmal eine Android-Version gegeben haben, heutzutage findet man nur mehr die iOS-Variante (dazu gleich mehr). Die Farben passt Logitech anscheinend hin und wieder an – ich habe die relativ neue Version in »Classic Blue« mit orangefarbener Halterung. Die Technik dürfte aber seit Jahren unverändert geblieben sein, so muss man 2022 nach wie vor mit Micro-USB zum Laden vorliebnehmen.
- Das ist insofern indiskutabel, als dass Logitech für die Keys-to-Go eine UVP von 70 Euro veranschlagt. 40 Euro im Handel sind als Preis annehmbar, aber …
- … das Tippgefühl ist nicht sehr prickelnd. Ich hatte gehofft, Logitech hätte es vielleicht irgendwie geschafft, das geniale Tippgefühl des Apple Smart Keyboards für iPads in einem kleineren Formfaktor als Bluetooth-Tastatur für alle Tablets rauszubringen. Dem ist allerdings nicht so. Platziert man das Tippgefühl auf einer Skala zwischen den Folientastaturen alter Bankomat-Terminals und dem Apple Smart Keyboard, so liegt die ebenfalls mit einer Folie überzogene Keys-to-Go näher beim Bankomat-Terminal, würde ich sagen. Ja, da sind eindeutig Switches drunter, durch das komplette flache Profil ist die Tasten-Separation aber einerseits nicht gut und der Druckpunkt nach Überwinden des Widerstands eher schwammig. Also gibt es vermutlich einen Grund, warum Apples Lösung so absurd teuer ist und die Keys-to-Go um 40 Euro zu haben ist. Bin gespannt, ob sich das Gefühl in der Praxis bessert.
- Zur Ehrenrettung sei erwähnt, dass die Keys-to-Go ein vollständiges deutsches Layout nach DIN 2137:2012-06 »T1« aufweist, was bei günstigen Bluetooth-Tastaturen oft nicht gegeben ist. Heißt: Umlaute alle an der richtigen Stelle, zweizeilige Enter-Taste und kürzere linke Shift-Taste mit Kleiner/Größer-Zeichen-Taste daneben.
- Die Keys-to-Go ist nicht Multidevice-fähig. Sie kann natürlich mit mehreren Geräten verbunden werden, man kann aber nicht mittels Shortcut schnell zwischen Geräten wechseln.
- Die ansteckbare Kunststoff-Halterung ist okay, bietet beim 9 mm dicken Nokia T10 im Querformat aber nur einen recht steilen Winkel. Im Hochformat lässt es sich aber, vom Tippgefühl abgesehen, ganz gut Tippen. Zuverlässig funktioniert sie übrigens nur an die Tastatur angesteckt, sonst ist es eine sehr wackelige Angelegenheit. Das Nokia T10 im Querformat kippt zwar nicht um, für Nutzung in Öffis oder am Klapptisch im Zug ist sie allein ohne Tastatur als zusätzliches Gewicht aber zu instabil.
- Weil Logitech die Keys-to-Go als Bluetooth-Tastatur für iOS bzw. konkret iPhone, iPad und Apple TV bewirbt – kann man die nun auch mit einem Android-Gerät verwenden? Ja, auf jeden Fall! Prinzipiell befinden sich zwar iOS-Sondertasten auf der Tastatur, die meisten funktionieren aber 1:1 in Android (Helligkeit, Play/Pause etc.). Die Primärtastenbelegung, und das ist viel wichtiger, ist ebenfalls gleich bzw. entspricht dem Aufdruck auf der Taste, einzig »<" und ">« (unten links) sind auf Android mit »^« (oben links) und Shift zu betätigen.
Schwammiger erster Eindruck
Unterm Strich hinterlässt die Keys-to-Go einen eher zwiespältigen Eindruck, hauptsächlich wegen des schwammigen Tippgefühls. Das verwundert mich auch ein wenig, weil Logitech die Keys-to-Go schon sehr lang verkauft und auch z.B. in den Tests von TabletBlog immer wieder gesehen und auch als Zubehör empfohlen wird – sie dürfte also recht beliebt sein und sich gut verkaufen. Die faltbare Tastatur von EC Technology, die leider nicht mehr verkauft wird und auch beim Layout einige Macken hat, bietet trotz kompakteren Abmessungen ein viel, viel besseres Tippgefühl (bei gleichem Straßenpreis von ca. 40 Euro).
Eure Meinung
Ihr habt die Logitech Keys-to-Go und seid zufrieden damit? Habt ihr vielleicht die Android-Version und könnt über Unterschiede berichten? Habt ihr bessere Alternativen? Über euer Feedback dazu freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
Hinweis: Dies ist ein unabhängiger, nicht kommerziell ausgerichteter Erfahrungsbericht basierend auf meinen ersten Eindrücken. Ich habe das Produkt selbst bezahlt, mir stand weder ein Testmodell oder eine Leihgabe zur Verfügung, noch enthält dieser Artikel Affiliate-Links. Ich stehe zudem in keinerlei Beziehung zum Hersteller, Händler und/oder Verleiher. Mehr zur nicht-kommerziellen Ausrichtung von benedikt.io gibt’s unter Über.
Neueste Artikel
Teilen & Favorisieren
Twitter (0 & 0) · Mastodon (0 & 0) · Facebook (0 & 0)
Kommentieren
Am liebsten hier, gerne aber auch auf Twitter, Mastodon und Facebook.
Ich freue mich über jeden Kommentar und antworte gern innerhalb von 24 Stunden.