4 Jahre mit der Apple Watch – würde ich wieder eine kaufen?
Vor vier Jahren, im Dezember 2018, habe ich mir zu Weihnachten einen Apple Watch, damals die brandneue Series 4, gegönnt. Extra eingepackt und mitgenommen für Weihnachten in Edinburgh.
Praktisches Accessoire
Bei meinem ersten Eindruck war ich damals recht kritisch, ich fand die Watch über die Jahre als Zusatz-Accessoire und in einigen Fällen auch als Stand-alone-Gadget allerdings ganz praktisch.
Im Zug oder unterwegs Spotify zu steuern ist wirklich hilfreich, auch das schnelle Antworten auf Nachrichten, wo ich in letzter Zeit immer öfter die Diktierfunktion nutze. Und natürlich bezahlen mit Apple Pay. Im Prinzip alles Aktionen, wo ich sonst das iPhone zücken müsste – die gehen nun alle smooth vom Handgelenk aus.
Freilich, für das Geld ist das reinster Luxus, der nicht unbedingt notwendig ist.
Stummer Wecker als teures Killerfeature
Auch für einen stummen Vibrationswecker am Handgelenk – ein echtes Killerfeature – mutet die Watch zu teuer an, man findet aber kaum Alternativen. Obwohl ich wetten würde, dass es billige Gadgets gibt, die einfach nur eine Weckfunktion am Handgelenk bieten (gefunden hab ich aber wie gesagt keine).
Kein Always-on-Display – ein Problem?
Das Always-on-Display ab der Series 5 wäre schon praktisch, das gebe ich zu. Die wenigsten (auch Tech-Portale) scheinen aber den Trick mit dem Drehen der Krone zu kennen, um auch ohne Always-on-Display die Zeit unauffällig ablesen zu können.
Eine autarke Watch als iPhone-Ersatz?
Der »Traum«, die Apple Watch autark, also als iPhone-Ersatz nutzen zu können, ist nach wie vor verlockend. Aber einerseits geht das mit eSim nach wie vor nicht bei Yesss und abgesehen davon wäre mir das Experiment (vielleicht gar nur Einmal-Experiment) nicht die Zusatzkosten von rund 60 Euro pro Jahr wert.
Durch die Pandemie habe ich die Watch in den letzten Jahren leider auch recht selten verwendet, hauptsächlich zum Musikhöhren beim Laufen, seit es endlich die Offline-Funktion für Spotify auf der Watch gibt.
Upgrade auf die Ultra?
Die nächste Stufe wie die Ultra kommt für mich übrigens weniger in Frage. Sie klingt schon nett, ist für meinen sportlich eher gemäßigten Lebensstil aber vollkommener Overkill und trotz Robustheit halt auch nicht wirklich ewig haltbar. Das finde ich bei der Ultra übrigens am witzigsten: Wenn man die nach drei Jahren nach Kaufdatum für die nächste Extrem-Expidition zum Himalaya oder zum Südpol einpackt und sich fragt, ob der Akku eh noch einen halben Tag durchhält oder man ihn lieber im nächsten Apple Store tauschen lassen soll. 😂
Komm’ beim Laufen von Polar nicht los
Apropos Laufen: Ich konnte mich noch immer nicht dazu durchringen, von meiner archaischen Polar M400 auf die Watch umzusteigen. Mir taugt das helle große Webinterface von Polar einfach, mit der dunklen App-only-Fitness-App von Apple werde ich einfach nicht warm. Wäre halt cool, wenn Apple Polar Zugriff auf die Watchdaten ermöglichen würde, damit Polar mit den Daten der Apple Watch gefüttert werden könnte und ich Polars Hardware, die M400, nicht mehr bräuchte (mir schwebt zur Freigabe solcher Funktionen eine kleiner Post bzgl. EU-Vorgaben vor 😉).
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Gestensteuerung
Das letzte coole Feature, dass ich auf der Watch entdeckt habe, wurde erst vor Kurzem nachgeliefert: Die Gestensteuerung (darauf aufmerksam geworden bin ich in der Mac & i), mit der man die Watch vollständig ohne Touch-Bedienung, nur durch Ballen einer Faust und das Berühren der Daumen- und Zeigefingerspitzen auf der Hand, auf der man die Watch trägt, steuern kann. Es erfordert einiges an Übung, ist aber eine echt coole Sache.
Was war nicht so cool?
Während ich bei Cases fürs iPhone eigentlich nur mehr zu 3rd-Party-Hertellern greife, kann ich das für die Watch bei den Bändern nicht empfehlen. Wenn ihr gute Alternativen kennt, gerne in den Kommentaren, ich habe über die Jahre aber viel zu viele Armbänder gekauft und die 3rd-Party-Bänder waren, egal in welcher Preisklasse, immer eine Enttäuschung. Selbst bei den teureren hat mich am meisten gestört, dass die Schienen, die man in die Watch schiebt, nie den Aluminium-Farbton treffen und meistens auch nicht so passgenau sind. Die Apple-Bänder sind qualitativ super, aber auch sehr, sehr teuer.
Was Apple 2015 auch falsch eingeschätzt hat, war die Watch als Computer. In den Folgejahren wurde sie dann mehr und mehr zum Fitness-Tracker. Sie funktioniert gut und der App-Support, wie z.B. von Spotify ist super. An manchen Stellen würde ich mir aber mehr »Computer« wünschen: Zoomen in Mail (z.B. für meine täglichen Matomo-Berichte) ist ein Krampf, viele Messaging-Dienste haben nur Basic-Notifications (KidsFox) oder erlauben die Antwort nur direkt aus der Notification heraus (WhatsApp) – alles nicht Apples Schuld, aber aus Usersicht halt auch etwas enttäuschend.
Würde ich wieder eine kaufen?
Auch wenn die Watch jenes Gadget ist, das einerseits nicht perfekt ist und auf das ich andererseits am ehesten verzichten könnte, würde ich unterm Strich sagen, ja, ich würde vermutlich wieder eine kaufen. Auf jeden Fall übrigens die größere Variante mit 44 mm.
Eure Meinung
Habt ihr Fragen an einen Apple-Watch-Nutzer wie mich, weil ihr auch mit dem Gedanken spielt, eine zu kaufen? Habt ihr selber eine und andere Erfahrungen gemacht? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
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2 Kommentare
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Ich kann die Frage im Titel bejahen: nach sechs Jahren mit der Series 2 hab ich mir die aktuelle Apple Watch SE gekauft. Die Batterie war nicht mehr fit genug, deswegen gab es das Upgrade. Dass die SE (44mm) 200 Euro billiger als die Series 8 (45mm), war auch ein guter Kaufanreiz. Die Features die ich am meisten nutze sind Apple Pay, iMessages diktieren, Lautstärke der AirPods regulieren, via Siri verschiedenste Timer stellen und mit One2Go nachschauen wann die nächste Straßenbahn kommt. Auf die Ringe achte ich auch gelegentlich. Ohne kann ich mir eigentlich gar nicht vorstellen.
Danke für den Feedback, Bernhard! Hätte die Unterschiede zwischen SE und Series 8 jetzt gar nicht parat, insofern sind 200 Euro weniger natürlich ein guter Deal. Außer Always-on-Display vielleicht, das hätte ich bei meinem nächsten Upgrade schon gern. Siri zum Diktieren verwende ich in letzter Zeit, vor allem unterwegs, auch oft, auch das Timer stellen beim Kochen.
So Dinge wie Companion-Apps für Bluetooth-Ohrhörer hätte ich allerdings auch gern drauf, z.B. für Equalizer-Wahl (liegt aber nicht an Apple) – und breitere eSim-Unterstützung bei österreichischen Anbietern, dann würde ich mir vielleicht sogar mal die LTE-Variante überlegen.