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Retro-Kritik: »Event Horizon« (1997, Spoiler!)

Spoiler!·3.5 / 5 Sterne·19.12.2022·Kommentare:  0Retweets:  0 1

Vor einiger Zeit, in einer Phase der Serien- und Filmflaute (»For all Mankind« war vorbei, »Star Wars: Andor« noch nicht gestartet; »The Gray Man« eine Enttäuschung, »Jurassic Park« und »Top Gun« zu dem Zeitpunkt noch nicht verfügbar), war es soweit: Ich habe mir den (Kult-?)Film »Event Horizon« gegeben. Lustigerweise bringe ich in meiner Erinnerung immer die Filme »Sphere« und »Event Horizon« durcheinander. Dabei gilt: »Sphere«: Kugel im Ozean, »Event Horizon«: gestrandetes Raumschiff.

⚠ Spoiler-Alarm!
Gleich im nächsten Absatz geht’s los mit kleinen bis mittelgroßen Spoilern. Wer den Film nicht kennt, aber auch nur das geringste Interesse daran hat, sollte hier aufhören zu lesen.

Die Handlung: In nicht allzu ferner Zukunft (2040, ja, auch entsprechende Tweets, dass die Handlung des Films nun näher sei, als seine Kinopremiere, trugen dazu bei, den Film doch noch anzuschauen), bricht die »Event Horizon« auf, um den ersten Überlichtgeschwindigkeitsflug zu absolvieren – und verschwindet dabei spurlos. 7 Jahre später taucht das Raumschiff nahe Neptun wieder auf – scheinbar gestrandet und das Expeditionsschiff »Lewis & Clark« wird, mit dem Erfinder des Antriebs, Dr. Weir (Sam Neill) an Bord, zu einer Rettungsmission abkommandiert …

»Event Horizon« hatte ich nicht wirklich am Radar oder gar als Must-see auf einer Merkliste, aber ein Freund verriet mir in einem Gespräch zum Thema Science-Fiction einmal ein Detail zu »Event Horizon«, das meine Erwartungshaltung damals in die Höhe schnellen ließ: Denn beim Versuch für die Überlichtgeschwindigkeit den Raum zu falten, öffnet die »Event Horizon« das Tor zur Hölle – nicht bildlich, sondern wörtlich. Und das ist eine Idee, die mir wirklich gefällt, weil sie viel Potenzial hat. Vermutlich könnten Hollywood-Studios jedes Jahr eine Variante dieses Films rausbringen und ich würde die Idee immer noch spannend finden.

Das heißt aber leider nicht, dass die Umsetzung automatisch gut ist. Wobei »Event Horizon« jetzt kein Verhau ist – im Gegenteil, zum einmaligen Anschauen ist der Film durchaus zu empfehlen, weil kurzweilig und spannend. Aber er bleibt schon hinter seinem Potenzial zurück. Zum einen ist »Event Horizon« wirklich ein schircher Film – und damit meine ich nicht die Horror-Aspekte, sondern, dass der Film nicht schön gefilmt ist. Da spielen sicher auch die geschmacksverwirrten 90er mit, in denen der Film entstanden ist: Computereffekte, die damals zwar nicht billig, aber trotzdem nicht gut waren, teilweise billige Sets, fernsehartige Beleuchtung etc. Sei es, weil Budget und/oder Zeit Mangelware waren – handwerklich wird dieser Film also eher als Randnotiz in die Annalen der Kinogeschichte eingehen – wenn überhaupt.

Zum anderen, und das ist mein Hauptkritikpunkt: Wenn ein Schiff beim Jungfernflug das Tor zur Hölle aufstößt, dann erwarte ich mir ein bisschen mehr als »das Schiff lebt jetzt und versucht uns alle zu töten« – und selbst das nur durch Visionen und Täuschungen. Klar, »Event Horizon« ist nicht unspannend, vielleicht sogar kurzweilig. Am Ende eben aber auch ein wenig enttäuschend, weil da so viel mehr drin gewesen wäre.

★★★½☆


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