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Filmkritik: »Troll« (2022)

Spoilerfrei·4.5 / 5Sterne·4.12.2022·Kommentare:  4Retweets:  0 1

Als ich vor Kurzem zum ersten Mal von »Troll« (seit 1.12. auf Netflix) gehört habe, ließen mich zwei Dinge doch darauf hoffen, dass daraus ein halbwegs anständiger Unterhaltungsfilm wird, selbst wenn Netflix draufsteht.

Erstens: Trolle. Nicht, dass ich da so viele Filme kenne, aber als Fan des – ebenfalls in Norwegen produzierten – Found-Footage-Thrillers »Trollhunter« (2010), hoffte ich irgendwie, dass das Produktionsteam sowie der Regisseur mit dem »Kulturgut« schon sorgfältig umgehen werden.

Womit wir schon bei Zweitens wären: Roar Uthaug, der bereits mit seinem (Horror-)Spielfilmdebüt »Cold Prey« (2006) überzeugte und auch mit dem sehr gelungenen »The Wave« (2015) bewies, dass man auch fernab von Hollywood und dort üblichen Budgets kurzweilige, spannende und auch spektakuläre Unterhaltung mit Blockbuster-Flair produzieren kann. Und auch, wenn seine »Tomb Raider«-Verfilmung (2018) finanziell hinter den Erwartungen zurückblieb, so ist es für mich nicht nur die beste Version (okay, niedrige Messlatte), sondern auch für sich ein sehr guter Abenteuerfilm.

Zurück zu »Troll« und der berechtigten Frage: Ist das nicht einfach Godzilla nur mit einem Troll? Vielleicht, aber es ist einerseits erfrischend einmal eine europäische Regierung mit einer »Blockbuster-Krise« wie dieser konfrontiert zu sehen. Andererseits ist »Troll« als Film einfach gut gemacht und fügt sich somit nahtlos in Roar Uthaugs Portfolio ein.

Durch sein Gespür für Tempo gibt’s keine Längen, die Effekte sind an den richtigen Stellen spektakulär genug (und in der Ausführung z.B. auch besser als das überproduzierte »The Gray Man«). Auch der (mit Bedacht eingesetzte) Humor funktioniert und ist, nebenbei bemerkt, sogar relativ einfallsreich geschrieben für ein Genre wie dieses (Hollywood-Autor:innen bemühen sich da gefühlt gar nicht mehr).

Apropos: Das gute Tempo beim Storytelling und die kompakte Laufzeit von rund 100 Minuten sind vielleicht sogar »Trolls« »größte« Schwäche: 20 Minuten mehr, die man vielleicht in die Hintergründe der hier nur angedeuteten Geschichte der Trolle in Norwegen hätte stecken können, und der Film hätte episch werden können. Aber wir nehmen auch das normale Prädikat »Sehr gut«. 🙂

★★★★½


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