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Ist Social-Media-Einbindung auf Blogs & Webseiten noch zeitgemäß?

17.12.2022·Kommentare:  9Retweets:  0 2

Obwohl man als Blogger die Entwicklung des Webs ja irgendwie schon mitgestaltet, so sieht man den meisten langfristigen Veränderungen aber eher hilflos zu. So zum Beispiel, als mit dem Aufstieg von Social Media Blog-Kommentare mehr oder weniger vollständig auf Drittanbieter-Plattformen wie Facebook und Twitter abgesaugt wurden.

Geben und Nehmen? Mitnichten.

Theoretisch ein Geben und Nehmen: Man befüllt die Social-Media-Plattform mit Content und erhält im Gegenzug dazu Traffic. Die Interaktion durch Kommentare und Likes bleibt dafür fortan beim Drittanbieter. Also eher mehr Geben, als Nehmen? Absolut, würde ich sagen.

Zumal man als kleiner Fisch im Ozean von Facebook, Twitter und Co. kaum Traffic erhält, die Plattformen hingegen von der Masse an Content-Zulieferern profitieren und Millionen an Umsatz generieren.

Warum damit weitermachen?

Warum sollte man da also weiter mitmachen? Das frage ich mich selbst auch immer wieder, zuletzt, als ich meine Social-Media-Einbindung erweitert habe: Einerseits um Mastodon und andererseits um Likes, Retweets, Favs, Shares, Boosts und wie sie alle heißen einzeln pro Plattform zu erfassen.

Bringt das Posten auf Social Media was?

Bleibt einerseits die Frage: Bringt das was? Also weniger die genaue Aufschlüsselung, sondern das Teilen meiner Posts auf Social Media an sich. Wenn man das nämlich nicht nur halbherzig betreibt, ist der Aufwand für ein eigenes Vorschaubild, die richtigen Hashtags und eine ansprechende Tweet- bzw. Tröt-Formulierung nicht zu unterschätzen.

Gleich vorweg: Rein vom Traffic her könnte ich diese Bemühungen sofort einstellen. Mein Blog lebt von Suchmaschienen-Traffic und hier konkret von Google (eine Abhängigkeit, die in Zeiten von Kontroversen und Skandalen rund um Facebook, Twitter und Co. gern vergessen wird). Ich könnte aber schwören, dass sich das regelmäßige Posten von Inhalten auf Social Media positiv auf den Suchmaschinen-Traffic auswirkt.

Man findet diese Information manchmal in Artikeln zum Thema SEO, empirisch belegen kann ich das aber (noch) nicht. Ich bleibe also vorläufig dabei und schaue mir an, wie sich das Ganze entwickelt.

Unabhängig davon, werden meine Posts manchmal auf Social Media kommentiert und diese Art der Interaktion ist natürlich besser, als gar keine.

Ist das noch zeitgemäß?

Neben der Frage nach dem Sinn, bleibt noch jene, ob so eine Einbindung, die Shares und Likes auf einer Social-Media-Plattform anzeigt, noch zeitgemäß ist.

Auf den meisten Webseiten, sieht man die altmodischen Einbindungen, wie viele Likes der Artikel auf Facebook oder Twitter hat, nämlich nicht mehr. Ich glaube aber, dass das weniger mit dem Feature an sich, sondern mit der Datenschutzproblematik zusammenhängt. Und die halbwegs datenschutzfreundliche Einbindung via Shariff nutzt meines Empfindens nach auch niemand mehr.

Das Datenschutz-Problem habe ich wie gesagt nicht, weil ich die Likes und Shares manuell tracke. Es wird nichts von fremden Seiten eingebunden und folglich auch keine Daten irgendwohin übermittelt.

Manuelles Tracken tut sich aber natürlich keine professionelle Seite mit mindestens ein paar Dutzend Posts am Tag, noch dazu von verschiedenen Autor:innen, an. Folglich sieht man die Anzahl der Likes und Shares auch kaum noch auf Webseiten.

Ich glaube aber auch, dass, wenn eine Lösung wie meine automatisiert machbar wäre, diese Metriken im Web ein Comeback feiern würden – es wäre zumindest gute Werbung für weitere Einflugschneisen auf das eigene Portal (so in der Art, »Du bist auf Twitter? Folge uns dort und verpasse keine Artikel mehr!«).

Das Bereitstellen dieser Daten ohne im Gegenzug das Surfverhalten der User zu tracken, dürfte für Facebook, Twitter und Co. aber wenig lukrativ sein.

Eure Meinung

Was meint ihr? Nutzt ihr Verlinkungen von Blogeinträgen auf Social Media um den Post zu Liken, zu Teilen oder gar, um ihn statt direkt am Blog dort zu kommentieren? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!


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9 Kommentare

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#1 von Michael am 18.12.2022, 12:22 Uhr

SOM-Einbindung auf dem eigenen Blog? Nö, würde ich nicht als zeitgemäß einstufen und wenn ich mich recht entsinne, war es das auch nie wirklich. Da gab es einmal eine Untersuchung (vom Guardian, glaube ich), wie häufig externe Like-Buttons u.ä. genutzt wurden, und das Ergebnis war verheerend schlecht. Warum also externe Einbettungen nutzen, die letzten Endes ohnehin nur ein Datenschutzproblem sind. Was ich aber zB auf meinem Blog mache, ist, die Beiträge so auszugestalten, dass sie leicht teilbar sind: URLs so kurz wie möglich, OG-Daten bereitstellen, usw., usf. – Wenn es dann noch eine Besucherin oder ein Besucher meines Blogs tatsächlich teilt, ist die Freude umso größer. Die direkte Einbettung von SOM habe ich immer als zu »pushy« empfunden. Es gibt eben doch einen Unterschied zwischen: »Teile mich, wenn du möchtest.« oder »Teile mich! Teile mich! Teile mich!« – ich bevorzuge die erste Variante.

#2 von Benedikt am 19.12.2022, 9:45 Uhr

Hi Michael, vielen Dank für dein Feedback! Ja, zeitgemäß ist es wohl nicht mehr, aber ich meine mich schon daran erinnern zu können, dass die klassischen Like-Einbettungen mit Counter eine Zeit lang jeder hatte (ist aber, zugegeben, schon sehr lang her) – und die waren natürlich auch sehr »pushy« und nur auf gut gehenden Seiten halbwegs genutzt.

Bzgl. es den Usern so einfach wie möglich zu machen, den Link zu teilen, mit og-Tags etc. da stimmte ich dir zu. Wobei ich hier schon fast geschrieben hätte, dass das – zumindest in meinem Fall – aber eh niemand nutzt. Dann habe ich mich aber gefragt, wie man das eigentlich tracken kann. Also, ob jemand eine URL des eigenen Blogs auf einer Social-Media-Plattform wie Twitter gepostet hat – wie siehst du das bei dir z.B.?

Was die Einbettung an sich betrifft, habe ich mir nach deiner Antwort überlegt, dass man die Frage wohl zweigeteilt betrachten muss – und eventuell auch etwas umformulieren:

1. Ist es sinnvoll seine Blogposts mit Social Media zu verknüpfen?
2. Wenn ja, wie sollte das technisch passieren?

Frage 1 geht bei mir ursprünglich darauf zurück, dass mir Leute nur auf Twitter oder Facebook geantwortet haben. Weil viele RSS nicht mehr nutzen, neue Posts nur auf Social Media mitbekommen und dann gleich dort kommentieren. Den Mehrwert wollte ich aber direkt im Blog mitnehmen bzw. nicht einfach den anderen Plattformen überlassen. Wenn jemand über ein Suchergebnis zu einem Post kommt, sollte die Person sehen, dass woanders schon Interaktion stattgefunden oder Feedback gepostet wurde. Daher habe ich angefangen zu verlinken und aufzuzeigen, dass hier Leute reagiert haben – aber eben auf einer anderen Plattform.

Bei Frage 2 bin ich natürlich ganz bei dir, die Einbindung von 3rd-Party-Domains kann man natürlich vergessen, daher tracke ich das wie gesagt seit Jahren manuell .

#3 von Michael am 19.12.2022, 12:00 Uhr

Hi Benedikt! So viele Punkte, daher arbeite ich mich hier an einem nach dem anderen ab. Und los geht’s:

1. Link-Teilen so einfach wie möglich: Geht mir genau so. Aber da Blogs stetig sind (und Social Media kommt und geht), ergänze deine Antwort einfach um »…aber eh [noch] niemand nutzt«. Das macht schöner 😉

2. Ist es sinnvoll seine Blogposts mit Social Media zu verknüpfen? Ja, ich denke schon. Das ist der billigste und einfachste Weg, »Marketing« zu machen. Und, wie du richtig sagst, viele nutzen kein RSS mehr (oder wissen gar nicht, was das ist), also ja. Allerdings ist »Verknüpfung« ein Ding, das in zwei Richtungen geht. Ich habe mich nur in die eine Richtung geäußert. Social-Media-Kommentare hier (auf den Blog) her zu bekommen, ist schwierig. Ich glaube, es gibt da aktuell, aber nur fürs Fediverse, ein Plugin (ActivityPub oder so nennt sich das), das genau das erreichen soll, für die großen Social Media-Anbieter ist mir sowas aber nicht bekannt. Auch ich habe vor Jahren einmal manuell dafür gesorgt, dass Kommentare auf meine Seite kommen (ist schon sehr lange her, zB hier). Damals waren es nicht soziale Medien, sondern sterbende Plattformen oder Blogs, die nicht mehr online waren. – Aber im Kern das gleiche Problem: Wie behalte ich Reaktionen auf Plattformen, die nicht unter meiner Kontrolle sind, aber meine Inhalte anzeigen oder referenzieren, bei? – Was für ein Thema!

3. Wie soll das technisch passieren? Ehrlich: Keine Ahnung (und leider auch aktuell keine Zeit, mir etwas zu überlegen), aber ich glaube, das vorhin erwähnte ActivityPub ist genau eine Art und Weise, die technische Umsetzung der Frage 1 zu klären.

Und weiter oben fragst du noch, wie ich das tracke. Dazu gibt es eine ganz simple Antwort: Gar nicht. Ich »stolpere« über Reaktionen, weil mich dann doch irgendwer kontaktiert oder jemand kommentiert und auf einen Thread oder ähnliches in irgendeinem sozialen Medium hinweist. Dann sehe ich mir das natürlich an und erwähne es eventuell im Beitrag selbst. Aber die ganze Sache ist und bleibt ein Hobby-Projekt, also muss ich mir zum Glück keine Gedanken zum systematischen Tracking dieser Reaktionen machen.

#4 von Benedikt am 21.12.2022, 10:53 Uhr

Danke nochmal für deine Antworten!

Bezüglich Verknüpfen, für mich war ja schon die Verlinkung ohne 3rd-Party-Embed ein »Gewinn«, weil man die Plattformen nicht gratis mit Daten füttert, den eigenen Besuchern aber mit einem simplen Link zeigen kann, dass es woanders schon Feedback gab (auch nicht ideal, aber besser als nichts).

Antworten auf Social Media direkt in den eigenen Blog zu importieren wäre natürlich besser, lassen die meisten Plattformen aber schon rein rechtlich nicht zu (Scrapen wäre wahrscheinlich recht simpel machbar). Super ist natürlich, dass es mit ActivityPub aber dafür einen Standard gibt, den Mastodon unterstützt – ich wurde da auch bei einem Tröt von mir zu dem Thema darauf hingewiesen – muss mir das mal anschauen, was genau das für die eigene WordPress-Instanz bedeutet und macht.

Danke auch für die offene Antwort bzgl. Tracking von geposteten Links – immerhin stolperst du über solche Erwähnungen deines eigenen Blogs 👍, ist hier – abgesehen von seltenen (aber geschätzten!) Retweets meiner eigenen Tweets zum Blogpost – auf Twitter & Co. noch nie passiert. Wohl auch, weil ich abgesehen davon auf den Plattformen nicht sehr aktiv bin. 🤷‍♂️😅

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