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HomePod 2023: Neue Fea­tures, aber aus 3 Grün­den nichts für mich

19.1.2023·Kommentare:  6Retweets:  0 0

Apple will’s mit dem 350 Euro teuren HomePod noch einmal wissen und bringt den smarten Lautsprecher nach 2-jähriger Pause mit neuen Features wieder auf den Markt. Aus 3 Gründen ist der HomePod aber trotzdem nichts für mich.

Neue Sensor-Möglichkeiten als Features

Der erste HomePod gilt allgemein als Flop und verschwand nach knapp 3 Jahren im März 2021 vom Markt. In Erinnerung geblieben ist mir nur, dass der Gummiring im Fuß Kreisabdrücke am Mobiliar hinterlassen hat. Jetzt hat Apple dem HomePod mit der 2. Generation eine neue Chance gegeben und spendiert ihm unter anderem folgende Verbesserungen:

Ob das reichen wird, um aus dem HomePod dieses Mal einen Erfolg zu machen?

Trotzdem nichts für mich

Fairerweise muss ich sagen, dass der HomePod grundsätzlich eines der Apple-Produkte ist, die mich einfach überhaupt nicht ansprechen. Das ist auch eher untypisch, denn wenn Apple eines kann, dann Bedarf erzeugen, wo vorher keiner war.

Nur beim HomePod sehe den beim besten Willen nicht. Und er ist teuer. Sehr teuer – und mit Stromkabel nicht einmal mobil. Ich verstehe ehrlich gesagt auch nicht, wen Apple einerseits mit der Gruselwerbung (dazu gleich mehr) oder andererseits mit den Beispielen auf der Website genau ansprechen will:

1. Das Essen ist fertig!

»Sag allen, das Abendessen ist fertig«, so ein ernstgemeintes Beispiel auf der Apple-Website. Ich meine, ja, ich könnte tatsächlich zwei oder mehr HomePods kaufen und im Wohnbereich installieren. Oder ich könnte einfach, wie seit Generationen altbekannt und bewährt, die Stiegen raufplärren. 😂 Welches Erlebnis liefert mir fürs Geld den besseren Gegenwert bzw. das bessere Preis/Leistungsverhältnis für wie viele Tage Kochen in der Woche beim klassischen Fulltime-Job aller Elternteile?

Das zweite Beispiel, »Hat das Spiel schon angefangen?« finde ich zudem relativ missglückt, denn dass kann ja nun wirklich jedes Apple-Gerät, auf dem Siri läuft (ein iPhone, iPad oder auch die Watch). Oh, und wenn wir schon dabei sind: Könnte man nicht auch obiges Beispiel ganz ohne HomePods realisieren?

2. Als Heimkino-Ersatz?

Vielleicht als Lautsprecher für Apple TV? Gehen wir’s mal ernsthaft durch: Da bräuchte ich einerseits ein neues Apple TV (geht nämlich erst ab der 4K-Version). Und andererseits wohl am besten mindestens zwei HomePods. Macht unterm Strich annähernd über 900 Euro. Apple spricht von einem HomePod oder einem »Stereopaar« für Surround – wie geht das (oder sind mit Stereopaar etwa vier Lautsprecher gemeint)?

Allein diese 700 Euro für zwei HomePods: Für rund 800 Euro habe ich anno dazumals einen A/V-Receiver (Onkyo TX-NR609) samt zwei 5.1er-Lautsprechersets (Onkyo SKS HT 528 5.1) für ein Basic-Dolby-Atmos-Setup bekommen. Da kann man jetzt drüber streiten, was in welcher Situation besser klingt. Vielfältiger einsetzbar ist sicher Letzteres (denn ein Apple TV schleift mir keine Videosignale zum Beamer).

Zusätzlicher Nachteil: Wer bereits einen HomePod der 1. Generation besitzt, kann den nicht mit einem der 2. Generation für Stereo-Sound paaren.

3. Zum Musikhören?

Wie wär’s einfach so zum Musikhören über die ganze »Beschallt intelligent perfekt jeden Raum«-Schiene? Wer in seiner Villa oder im mehrstöckigen Apartment gerne den anderen Bescheid gibt, dass das Essen fertig ist, für den ist das vielleicht was. Wenn junge Eltern Zeit zum Musikhören haben, dann eher zu Zeiten, wo man besser Kopfhörer verwendet. Gilt übrigens auch fürs Filmeschauen.

Ich muss natürlich zugeben, dass ich noch keinen HomePod zum Musikhören testen konnte, aber beim für sich selbst Musikhören zum Entspannen greife ich instinktiv zu Kopf- oder Ohrhörern – aber gut, das kann man durchaus anders sehen (gerne in den Kommentaren!)

Der HomePod kann aber mehr!

Klar, der HomePod bietet gerade in dieser Generation mehr: Integration ins Smarthome (wurde für Gen 1 auch nachgereicht), Erkennung von Rauch und Kohlenmonoxid (wie das über »Geräuscherkenneung« funktioniert, wäre spannend zu wissen – gerne in den Kommentaren!) und natürlich die Vernetzung mit anderen Apple-Devices.

Die zwanghafte Umrüstung der eigenen 4 Wände auf Matter sehe ich derweil für mich aber nicht: Viel Aufwand, wenig Gegenwert durch Automatisierung. Und in die Vernetzung aller Apple-Devices, die ja durchaus ihre Vorzüge hätte, will ich nicht zu sehr hineinkippen. Ich bin lieber divers aufgestellt und dafür unabhängiger (und nehme dafür in Kauf, das viele Dinge einfach mühsamer sind).

Bleibt noch die Gruselwerbung mit dem Keller-Rave am Ende – aber die hat ja eher was Dystopisches an sich.

Eure Meinung

Seid ihr HomePod-Fans und sehe ich das hier ganz falsch? Oder konntet ihr mit dem HomePod auch nie etwas anfangen? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!


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6 Kommentare

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#1 von Beckmesser am 19.1.2023, 9:56 Uhr

Für mich ist der sehr spannend.
Aber nur für den Einsatz als Stereopaar beim großen Bildschirm. Klar, den Surround-Schmäh glaub ich hier genauso wenig wie bei diesen Soundbars, aber eine kabellose Lösung (ja, Strom brauchen die Dinger schon) neben meinem Samsung »The Frame« auf der Staffelei stelle ich mir sehr reizvoll vor. Nur € 700 schmerzt schon. Ich werde einmal Tests abwarten und vielleicht irgendwo probehören.

#2 von Benedikt am 19.1.2023, 14:32 Uhr

Vielen Dank für dein Feedback, Beckmesser! Ja, auf dem Schreibtisch machen zwei HomePods klanglich und optisch sicher was her (und neben einem Samsung The Frame – nice! 😉).

Das mit den zwei Stromkabeln habe ich mir auch gedacht, wobei, ob das jetzt 2 USB-C-Kabel zum Monitor oder gleich Stromkabel runter zur Steckdose sind, ist vermutlich auch schon egal.

Ich wollte für Schreibtisch-Lautsprecher (klingt degradierend, mein ich aber gar nicht so) nie so viel ausgeben und hab meine einstigen (billigen) Logitech Z120 gegen die integrierten Speaker bei meinem (damals) neuen LG 32UN880B eingetauscht – eine Dauernotlösung quasi, die mir aber reicht (da ich sonst immer Kopfhörer verwende). Prinzipiell will auch so wenig wie möglich am Schreibtisch stehen haben und da waren dezidierte Lautsprecher das Erste, auf das ich verzichten konnte.

Fraglich wäre halt, ob es für den Einsatzzweck im Vergleich zum HomePod nicht günstigere (die ja dann noch immer teuer sein können 😁) Optionen abseits von Apple gibt, die klanglich vielleicht sogar mehr können.

Zum Surround- bzw. Heimkino-Problem, sehe ich wie du: Warum beschränkt Apple das aktuell auf zwei Speaker mit »Surround-Versprechen«, könnten die nicht gleich 4, 6, 8 HomePods zusammenhängen?

#3 von Beckmesser am 19.1.2023, 15:24 Uhr

Danke für die Rückmeldung.

Falls Du Tipps für mein unnötiges »Luxusproblem« hast, gerne.
Ich fand bisher nichts preislich Akzeptables, bei dem nicht entweder ein HDMI-Kabel zu einer Box läuft, oder zwischen den beiden Boxen ein Lautsprecherkabel läuft. Und neben der One-Connect-Box vom Samsung hat außer dem AppleTV nichts hinter dem Fernseher Platz, womit ein A/V-Receiver samt zwei vernünftigen Lautsprechern leider ausscheidet.

Teurere Lösungen hätte ich Unzählige gefunden. Kef LS-X, die ganze Canton Smart-Serie…

Ich erwarte eigentlich, dass Apple das Surround-Thema noch angeht. Es gerüchtet ja mittlerweile Einiges. Zwei HomePod Mini als rückwärtige Lautsprecher sollten ja technisch auch kein Problem sein.

Für den Schreibtisch habe ich bei einem Bekannten ein HomePod Mini Pärchen erlebt. Das klang sehr gut.

#4 von Björn am 19.1.2023, 17:45 Uhr

Finde den Homepod super! Sowohl das große als auch das kleine Modell. Wir haben in 5 Zimmern einen und nutzen ihn tatsächlich auch zum essen rufen. »Stiegen raufplärren« tun wir aber auch.

Die Steuerung mit Siri ist bequem, meistens nutze ich das für Musik, Timer oder Uhrzeit. Frage mittlerweile schon in Räumen nach der Uhrzeit wo gar kein homepod ist. Manchmal nutze ich ihn auch zum telefonieren, Temperatur, Verkehrslage oder die kids für Rechenaufgaben – natürlich nur zur Kontrolle. Der Sound vor allem beim großen Homepod ist super. Habe ihn mit Apple TV kombiniert und der Sound ist top (Apple TV finde ich dagegen eher schwach).

Wenn man schon einen Homepod hat kapiere ich allerdings nicht warum ich mir das neue Modell kaufen soll. Finde nicht dass das große Neuerungen bietet.

#5 von Benedikt am 19.1.2023, 20:02 Uhr

Beckmesser, bitte gern! Bzgl. »Luxusproblem« – find ich eigentlich gar nicht, zumindest nicht als jemand, der dem kabellosen Gedanken prinzipiell viel abgewinnen kann (geht mir bei True-Wireless-Ohrhörern so 😉). Bezüglich kabelloser Boxen fehlt mir jegliche Erfahrung, wie ich anhand deiner Beispiele festgestellt habe – aber spannend, das sich da in der Richtung wenigstens was getan hat.

Auf die Schnelle scheinen sich smarte Speaker von Teufel nicht zu einem Verbund zusammenzuschließen lassen (oder die Info ist recht versteckt). Allenfalls Sonos fiele mir noch ein, etwas günstiger als Kef, Canton & Co – fallen die bei dir auch preislich durch oder hast du da andere Gründe, die dagegen sprechen? Klassische Listicles wie den von zdnet hast du vermutlich schon abgegrast, nehme ich an?

Wenn Apple da echten Surround-Sound mit entsprechendem Lautsprecher-Verbund bringt, dann überdenke ich da meine Einstellung vielleicht noch, mal sehen. 😁 Zwei HomePod Minis am Schreibtisch als Setup ist, glaube ich, auch eine gute (und preislich vertretbare) Lösung.

#6 von Benedikt am 19.1.2023, 20:13 Uhr

Björn, danke für dein Feedback – interessant, das mal aus der Perspektive eines echten HomePod-Users zu sehen (und, dass das »Essen fertig«-Beispiel anscheinend tatsächlich aus dem Leben gegriffen ist 😄), du scheinst die Funktionen ja recht gut auszunutzen.

Lustigerweise kann ich gerade Apple TV relativ viel abgewinnen (und finde sogar Apples gescholtene Fernbedienung – zumindest vom Ansatz her – recht gelungen), nutze es aber aktuell nur mit Kopf- bzw. Ohrhörern.

Den Sound von HomePod und HomePod Mini kann ich gar nicht bewerten, aber möglicherweise ist der bei der 2. Generation nochmal merklich besser? Das wäre zumindest eine Erklärung, warum man Gen 1 und 2 in einem Stereoverbund nicht mischen kann. Aber grundsätzlich ja: Für zwei Jahre Marktpause auf den ersten Blick kein großer Sprung.

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