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Aus nach 25 Jahren: Meine Anekdote(n) zu DPReview

27.3.2023·Kommentare:  4Retweets:  0 0

Initial mitbekommen bei Michael, dass die berühmte Kamera-Reviewseite DPReview dichtgemacht wird. Gelesen habe ich die Seite zwar schon lang nicht mehr, verbinde damit aber nicht nur meine eigene Digitalkamera-History, sondern auch eine entscheidende Sache fürs Publizieren im Web.

Die Übernahme durch Amazon habe ich damals übrigens mitbekommen, dass das aber schon 2007 war, hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Wie die Zeit vergeht. 😅

Meine (wenigen) Digitalkameras

Bevor ich zu dem komme, was ich eigentlich mit der legendären Seite verbinde, ein bisschen Housekeeping, weil ich das Thema (bzw. die Liste – ich lieeebe Listen 😉) sonst wahrscheinlich nie wieder anbringen kann.

Ich war relativ schnell Handy-Fotografie-Enthusiast und habe davor eigentlich nur 4 Digitalkameras benutzt (wobei 4 jetzt auch gar nicht so wenig ist, eigentlich):

Diese 3 habe ich damals jeweils aus dem Altbestand meines Vaters übernommen. Mein erster (und einziger) Digicam-Kauf war allerdings eine …

Obwohl ich ein Riesenfan des Swivel-Body-Designs war (daher musste es nach der Nikon Coolpix 950 für mich eine S4 sein), weil man damit mit der Linse ganz nah vom Boden aus fotografieren konnte, war ich trotzdem eigentlich schon 2006 raus und vom Potenzial der Handykameras viel faszinierter (obwohl ich technisch anfangs eher im Low-End unterwegs war).

Elendslange Reviews, die doch jemand liest

Was ich mit DPReview aber eigentlich verbinde, ist etwas ganz anderes: Als ich nämlich 2005 bei der »Presse« angeheuert habe, herrschte damals (generell, übrigens) bzgl. Text im Web noch ein ganz anderes Meinungsbild vor: Anders müsse man da schreiben, vor allem einfacher und kürzer. Weil das Lesen am Screen anstrengender ist und die Aufmerksamkeitsspanne kürzer etc.

Und vielleicht stimmte das für klassische Newsmeldungen auch (und wohl auch für die Bildschirme damals 😆), aber da gab es eben mit den elendslangen Reviews auf DPReview auch schon die Antithese dazu. Oder eben die Entdeckung jener Nische, dass Nerds & Aficionados doch alles und auch sehr viel zu einem Produkt oder Thema aufsaugen, auch wenn es auf einem flackernden Röhrenmonitor mit 1024er-Auflösung ist.

Genau deswegen habe ich mir bei meinen Reviews bzw. Tests auch noch nie gedacht, diese kürzen zu müssen. Klar sollte man nicht um den heißen Brei herumreden, aber wenn man der Meinung ist, dass alles, was drin steht, auch drin stehen sollte und für jemanden relevant ist, dann braucht man sich über die Länge eines Textes im Web keine Sorgen zu machen. Durch DPReview hat sich diese Regel schon damals in mein Unterbewusstsein eingebrannt.

Eure Meinung

Was verbindet ihr mit DPReview? Kanntet ihr die Seite oder sagt euch die gar nichts mehr? Bedauert ihr, dass sie nach 25 Jahren von Amazon höchstselbst dichtgemacht wird? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!


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4 Kommentare

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#1 von onli am 27.3.2023, 19:04 Uhr

Interessanter Gedanke mit der passenden Artikellänge. Würde direkt recht geben, dass es bei Reviews lieber länger als kürzer sein soll. Und doch denk ich immer wieder, dass dieser oder jener Artikel eigentlich gekürzt gehört. Hm.

DPReview hatte nicht auf dem Schirm. Trotzdem ärgerlich bei sowas mitzubekommen, dass die Inhalte nicht unter der alten URLs erhalten bleiben.

#2 von Michael am 27.3.2023, 19:36 Uhr

Ich finde den Gedanken, nicht die Artikellänge, sondern Prägnanz und »Kompaktheit« zum Kriterium zu machen – indirekt sagst du das ja hier – sehr spannend. Die optimale »Artikellänge«? Was für ein arbiträrer Wert! Ich selbst habe mich immer wieder dabei erwischt, interessante »Longreads« häufiger zu lesen als diese aufgeblasenen Tweets, die man viel zu häufig auf vor allem Nachrichtenseiten findet.

#3 von Benedikt am 28.3.2023, 10:33 Uhr

Danke für dein Feedback, onli!

Den Zwiespalt, den du ansprichst, finde interessant. Ich glaube, da spielen sehr viele Faktoren mit: Angenommen ein Review ist lang und enthält nur Relevantes (ich weiß, was heißt relevant genau? 😉), dann ist vielleicht aber nicht alles relevant für mich persönlich. Zum Beispiel wenn ein True-Wireless-Review detailliert aufs Case eingeht, ist das vielen vielleicht egal. Aber manche brauchen genau dieses oder jenes Detail zum Case, dann kann der Bereich IMO schon ausladend ausfallen. Wichtig finde ich in dem Fall, dass der Text gut strukturiert ist, mit Überschriften, Bulletpoints, am besten ein Inhaltsverzeichnis, Vergleichstabellen etc. Dann tut man sich beim Scannen leichter, filtert für sich Relevantes leichter raus und auch ein »elendslanger« Test oder Text kann einen reinziehen.

Interessant, dass du DPReview nicht kanntest. Wobei dedizierte Digitalkameras mit dem Siegeszug der Smartphones mit brauchbarer Kamera praktisch tot waren (so ab 2010 würde ich sagen) und DSLRs zur Pro- bzw. Prosumer-Nische wurden. Vermutlich ist da die Wahrscheinlichkeit groß, dass man DPReview eben gar nicht mehr kannte – und wäre eine weitere Erklärung für den Niedergang. Apropos, ja die Sache mit den verlorenen Inhalten ist nicht ideal, zumal ein Hostingpartner im Konzern wohl gleich um die Ecke wäre 😉. Immerhin scheint das Webarchive sich der Sache anzunehmen.

#4 von Benedikt am 28.3.2023, 10:34 Uhr

Michael, danke für dein Feedback und deine Verlinkung hierher!

Ich glaube klassische (Produkt-)Tests haben sich als Inhaltsform durch das Web am meisten verändert. Im Gegensatz zu Print gibt es unbegrenzt Platz und man kann auf jedes noch so kleine Detail eingehen ohne gegen andere Inhalte abwägen zu müssen – früher undenkbar.

Seit 2005 hat sich aber auch sehr viel getan, so sind mittlerweile auch Longreads auf Nachrichtenseiten gang und gäbe sind (um die »aufgeblasenen Tweets« kommt man halt aus Aktualitätsgründen nicht herum, Stichwort APA-Meldungen 😉) und Redaktionen können da ihre Expertise vor allem in klassischen Bereichen wie Politik und Wirtschaft gut ausspielen.

Ich stimme dir jedenfalls voll zu, dass ich lieber Longreads mit neuen und für mich interessanten Inhalten ganz lese, als kurze Meldungen, deren groben Inhalt ich evtl. schon auf Social Media mitbekommen habe.

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