Synology DS723+ kaufen, statt auf DS223+ zu warten?
In meinen Posts zur kürzlich veröffentlichen Synology DS223 hat sich in den Kommentaren (und das nicht nur bei mir) abgezeichnet, dass viele Käufer wohl lieber eine DS223+ gesehen hätten.
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Aktuell haben wir somit mit der DS220+ eine langsam in die Jahre kommende Plus-Version und eben die neue DS223 als neuesten Vertreter der Value-Serie (ohne erweiterbarem RAM, ohne Virtualisierung und mit nur 1 GbE). Ebenfalls im Jänner 2023 veröffentlicht wurde aber die DS723+, die zwar teurer ist, aber – wenn man so will – ein paar Tricks auf Lager hat und eine Alternative darstellen könnte.
1½ Nachteile
Schaffen wir aber gleich den großen Nachteil aus dem Weg: Ohne GPU im eigentlich stärkeren Ryzen AMD 1600 gibt es kein hardwarebeschleunigtes Video-Encoding von HEVC (H.265) mehr – das boten sowohl der Vorgänger DS720+, als auch die günstigere DS220+. Wer dies benötigt und direkt am NAS machen will, für den stellt die DS723+ eher keine Option dar.
Und: Kein USB-Anschluss auf Rückseite, dafür aber einen eSATA-Anschluss. Der ist laut Anleitung eigentlich für Erweiterungseinheiten vorgesehen und bei diesen wiederum »nur« für die Synology DX517. Die Verwendung als USB-Ersatz für beliebige Festplatten dürfte zudem nicht so ohne Weiteres möglich sein.
Das bleibt (fast) gleich
Die DS723+ bietet wie die DS220+ …
- … 2 GB RAM, sogar ECC und natürlich auch erweiterbar
- sowie Virtualisierung.
Die 2 GB RAM als Basisausstattung werden mancherorts in Anbetracht des Preises bemängelt. Im dazu empfehlenswerten Test der ComputerBase liest man außerdem, dass die 10 GbE-Option nur mit mehr RAM Sinn ergibt:
Die Messwerte zeigen eindrucksvoll, wie stark die DS723+ von mehr RAM profitiert.
Das kann die DS723+ mehr
Kommen wir aber mal zu den Goodies bzw. zu den eingangs erwähnten Tricks. Auch wenn es sich bei der DS723+ wie bei der DS220+ »nur« um ein 2-Bay-System handelt, bietet sie aber einige Features mehr:
- Stärkerer Prozessor mit AMD Ryzen R1600
- 2 zusätzliche M.2 NVMe-Steckplätze für SSD
- Optional 10 GbE möglich
Das liest sich zunächst gut, aber – ihr ahnt es schon – auch hier muss man einiges beachten.
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Die Haken
Erstens ist die DS723+ mit knapp unter 500 Euro teurer als die DS220+ mit knapp über 300 Euro (jeweils Straßenpreis, UVP für DS723+ 521 Euro, für DS220+ 330 Euro).
Zweitens sind die zusätzlichen NVMe-Steckplätze mit beliebigen SSDs nur als Booster fürs eigentlich NAS-Storage möglich. Als Storage im Raid-1-Verbund erlaubt Synology nur seine eigenen SSDs, die – richtig – natürlich teurer sind (400 GB um rund 100 Euro, 800 GB um über 300 Euro).
Drittens, was heißt »optional 10 GbE«? Nun, auch die DS723+ hat von Haus aus nur 1 GbE-Anschlüsse. Allerdings bietet sie auf der Rückseite hinter einer mit 2 Schrauben gesicherten Abdeckung einen PCI-Steckplatz, der mit Synologys eigener Erweiterungskarte E10G22-T1-Mini* bestückt werden kann und die DS723+ um einen 10 GbE-Anschluss erweitert. Billig ist die Karte zwar nicht. Die Upgrademöglichkeit, eventuell auch zu einem späteren Zeitpunkt, hat man so aber immerhin. (Lasst das bloß nicht Apple wissen, dass man ein 10 GbE-Upgrade auch um 150 statt 115 Euro verkaufen kann. 😆)
In Anbetracht des Line-ups trotzdem gute Option
Trotzdem kann man die Synology DS723+* als Alternative natürlich in Betracht ziehen, da sich in meinem ursprünglichen Post zum Thema in den Kommentaren herausstellte, dass eine DS223+ noch auf sich warten lassen könnte und womöglich erst 2024 als DS224+ oder gar 2025 als DS225+ erscheint. Die letzten Release-Intervalle zwischen Value- und Plus-Serie lassen jedenfalls diesen Schluss zu: Die DS218 erschien 2018, die DS220+ zwei Jahre später. Die DS223 ist nun Anfang 2023 erschienen.
Eine DS223* lässt sich nicht erweitern, eine DS220+* muss schon mit drei Jahren weniger Software-Support auskommen. Die DS723+ ist in der Basisvariante zwar (etwas?) teurer, man kann aber RAM und eben sogar die 10 GbE-Option später bei Bedarf nachrüsten. Auch nicht billig, aber billiger als ein neues NAS zu einem späteren Zeitpunkt.
Wer jetzt ein neues NAS braucht und sich alle Optionen offen lassen will, für den könnte die DS723+ was sein.
Die Plus-Serie
Synology DS723+
Ryzen AMD 1600, 2 GB RAM (aufrüstbar), Docker, 10-GbE-Option. Bei Amazon kaufen*
* Affiliate-Link, wenn du diesem Link folgst und etwas bei Amazon kaufst, bekomme ich eine Provision.
Eure Meinung
Was meint ihr? Seht ihr die DS723+ in dem Fall auch als gute Option oder ist sie euch zu teuer? Seht ihr andere Nachteile oder habt ihr eine DS723+ im Einsatz und seid happy damit? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
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6 Kommentare
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IMO, DS723+ is not a Good Value. To get the »value« from it you need to spend much more. So it’s value is lost immediately.
The DS223 should have been a DS223j with a j price. (with 1GB RAM).
A DS223+ really is missing from the line up. there is a price point that fits, and if it has the same CPU as the DS423+ it would actually be a winner.
At this point, All the 2022/2023 products are Compromised and O L D .
Synology generally refreshes every 2 years, but at this rate, they’ll need a refresh in 2024 just to keep up.
Thanks for your feedback here as well, cdp!
It’s true that for getting the most out of the DS723+ you have to spend quite a bit more. But at least something like 10 GbE is possible at all, which quite a lot of users like to see, especially since Synology seems to ignore 2,5 GbE. Then again, with the new DS423+ at almost the same MSRP the latter looks like quite a better deal to me.
You’re definitely right that a DS223+ ist the only (?) model missing from the line up now that even a DS423+ is available. I also thought that the refresh cycle is about 2 years, but then again the successor of the DS218 was the DS223, so a true DS220+ successor might take a while (for whatever reason, that is).
Yes! Synology would be well to drop the 1GbE ports on their + lines and bump that to a 2.5GbE. Value, j, Play, slim… could all maintain the 1GbE. The XS/XS+ should come with 5 or 10 straight out.
From what i understand. 2.5GbE parts costs are compatible now 1GbE ports, so they really don’t have much of an excuse.
With that in might, I wouldn’t be surprised if they hold out and consider a DS224+ with 2.5GbE next year.
I understand the last 2 years have been slow for them due to all the chip shortages. But after such a long wait, only to have »updated« hardware be years old already is rather disappointing.
Yeah, the 1 GbE thing really seems weird, especially since 2,5 GbE seems to be standard on competitors like QNAP’s TS line. With the DS423+ recently released I wonder if we see a DS223+ much earlier than originally thought. Then again, I wouldn’t hold my breath that it’d be equipped with anything other than a 1 GbE port as well.
I agree that a DS224+ at the end of this year/early 2024 with an upgrade in that regard would be more likely.
I don’t anything about Synology’s Purchase and Material Management.
They probably simply have too many of this 1 GbE parts on stock.
Hi Werner, thanks for your reply! I too know nothing about the logistics behind this decision, so this could be true.
On the other hand, with the competition moving away from 1 GbE, just using up left inventory to save some bucks might not be a good idea in the long run. Customer perception might not be as easy to measure as part prices or TCO but getting rid of an image like »uses deprecated I/O parts« will not be cheap either.