»Star Trek: Picard« Staffel 3, Folge 9 – Kritik: Wir klären das jetzt vom Wohnzimmer aus
Vorletzte Folge (»Võx«) – und die hat es durchaus in sich. Nicht nur, was den Inhalt angeht, sondern auch den Zuspruch. Denn ich glaube, dass man diese Folge nur lieben oder hassen kann – dazwischen gibt es nichts.
- Auch in Folge 9 bietet das eine oder andere Schmankerl für Fans.
⚠ Spoiler-Alarm!
Ab hier folgen massive Spoiler für Folge 9, bei Bedarf direkt zum Ende springen.
- In der Folge geht Jack Crusher endlich (endlich!) durch diese verdammte rote Tür. Und was dann passiert ist entweder das schlimmste, an den Haaren herbeigezogene »Star Trek«-Storytelling seit Langem oder die spaßigste Borg-Idee seit »Star Trek: First Contact« (1996).
- Richtig, plötzlich geht es nämlich um die Borg. Und was hier Abgefahrenes in den ersten paar Minuten als Storybogen für die letzten zwei Folgen aufgebaut wird, daraus hätte man eigentlich eine eigene Staffel mit 10 Folgen machen
könnenmüssen. - Zunächst das Negative: Ja, das beginnt alles konfus, der Wechsel zu den Borg ist abrupt. Und, Ed Speleers in allen Ehren, aber das gepresste »Wer oder was bin ich und ich trau mich nicht durch diese Tür«-Spiel war auf Dauer etwas ermüdend …
- … auch die ganze Starfleet-Unterwanderung geht viel zu schnell,
dass das alles mit dem »Tag der Grenze«-Fest zusammenhängt ist irgendwie unnötig weird und unglaubwürdig und diese Vernetzungsgeschichte der Raumschiffe, das wird alles viel zu schnell und oberflächlich runtergespult. - Und, der größte Kritikpunkt, wie passt das alles mit dem Ende von Staffel 2 zusammen?! Beverly meint hier, seit 10 Jahren gäbe es keinen Kontakt zu den Borg, dabei liegt das Ende von Staffel 2, wo die Borg noch der Föderation beitreten wollen doch nur Wochen bzw. Monate zurück!?
Update: Ich zweifle langsam an meiner Auffassungsgabe. Laut dem exzellenten (und immer – im positivsten Sinne – elendslangen) »Discovery Panel«-Podcast zu dieser Folge (konkret ab 1:03:00) sind die Borg in Staffel 2 eine eigene Borg-Gruppierung bzw. -Abspaltung, in Fankreisen im Scherz auch als »Borgrati« (von Charakter Dr. Agnes Jurati abgeleitet) bezeichnet. Nicht nur das, Captain Shaw soll das in Folge 4 von Staffel 3 sogar erwähnt haben. Sprich, das hier in Staffel 3 sind die »echten« Borg, das in Staffel 2 nicht – und Beverly bezieht sich auf die »echten« Borg. Immerhin stellt eine Hörerin diese Frage im Podcast, ich dürfte also zumindest nicht der einzige sein, dem das entgangen ist.
- Wechsel zum Positiven: Wenn wir das alles geschluckt haben, bleibt junges Sternenflottenpersonal unter 25, das unweigerlich (und zombieartig) zu Borg mutiert und die alten, immunen Veteranen, die nun beweisen müssen, dass Widerstand doch nicht zwecklos ist. Das ist eine Spitzenidee, auch wenn deren Einleitung, wie oben kritisiert, Müll ist. Das, in aller Ruhe, als Verschwörung auf 10 Folgen aufgeteilt – das wär was gewesen!
- Datas Reaktion auf Geordis Aufforderung, positiver zu sein – so laut musste ich zuletzt Mitte der 90er bei Datas Anflügen von Humor in »Star Trek: Generations« (1994) lachen.
- Dieses Ende. Allein deswegen zahlt sich die 3. Staffel aus. Manche werden das – unabhängig vom Fan-Status – glaub ich ganz und gar nicht mögen, aber ich fand das toll. Bin echt aufs Finale gepannt.
Fazit
Star Trek: Picard
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Müllige Einleitung, abrupter Storywechsel, aber unterm Strich eine coole Idee mit einer verdammt netten Überraschung am Schluss für die Fans – eine wahre Achterbahnfahrt diese Folge.
Eure Meinung
Was meint ihr? Hat euch euch Folge 9 gefallen? Wartet ihr ab, bis alle Folgen verfügbar sind oder haben euch schon die vorherigen Folgen nicht überzeugt? Auf euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!
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2 Kommentare
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Puh, das war für mich bisher die schlechteste Folge dieser Staffel. Nicht nur unlogisch, sondern auch überladen und trotzdem irgendwie langweilig. Bin zwar gespannt, wie sie das auflösen, aber hab so meine Befürchtungen. Im schlimmsten Fall wird zumindest niemand traurig sein, dass die Serie endet. 😉
[Spoiler voraus!] Ja, es entsteht schon das Gefühl, dass sie in die letzte Staffel einfach alles nochmal reinpacken wollten: Data/Lore, Moriarty, Ro Laren, Formwandler/Dominion, Borg etc. Die Assimliationsidee, meinetwegen auch in diesem (oder auch gerne noch mehr) Zombie-Style, gut ausgeführt, wäre schon eine gute Staffel geworden, als Überraschungsgag zwei Folgen vor Schluss allerdings schon ein bisschen viel. 😅