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Leben in Wien

5.11.2000·Kommentare:  0

Ein wesentlicher Bestandteil des Studendaseins, ist das Leben im Heim. Sicher, die Zimmer sind spartanisch möbliert, über die sanitären Einrichtungen lassen sich ekelerregende Geschichten erzählen und manche Flecken im Lift sehen wahrlich merkwürdig aus. Nichtsdestotrotz lebt man in einem Studentenheim in einer ehrwürdigen Atmosphäre. Man lernt viele neue Leute kennen, sei es durch das Studium oder das gemeinsame Versäumen einer Straßenbahn. Selbstverständlich bieten sich auch andere Möglichkeiten, wie beispielsweise die zahlreichen »Heimfestln« oder der Probefeueralarm, an. Ja, das Studentenleben kann eine wahre Freude sein.

Abfahrt
Abfahrt
Was für ein Anblick
Was für ein Anblick
Ein Zimmer
Ein Zimmer
Noch ein Zimmer
Noch ein Zimmer
Quatschen in der Küche
Quatschen in der Küche
Fürs Zähneputzen
Fürs Zähneputzen
Fleckenanalyse im Lift
Fleckenanalyse im Lift
Mensa
Mensa
Haltestelle mit Ausblick
Haltestelle mit Ausblick

Der Standort

Der Standort des Heimes ist eine wichtige Sache, vor allem was die Wegstrecke zur Uni anbelangt. Wer da 45 Minuten oder länger braucht, muß schon in einem wahren Palast leben um so eine lange Anfahrt in Kauf zu nehmen. Wesentlich angenehmer sind Zeiten so um die 20 Minuten. Eine Zeitspanne, die ausreichend genug ist, um zu versuchen nicht so auszusehen, als wäre man erst um vier ins Bett gekommen. (Falls es überhaupt Studenten gibt, die so spät heimkommen … .)

Ein naheliegender Supermarkt ist ebenfalls ein gutes Argument um in dieses oder jenes Heim zu ziehen, womit wir auch schon beim nächsten Punkt wären.

Brot…

Irgendwo muß man ja (zumindest hin und wieder) etwas Essen. Am Besten funktioniert das in Mensen, wo die Menüs billig und manchmal auch gut sind. Das kommt ganz auf die Mensa an, den mancherorts schmeckt die Semmel nach Pferdestall (ehrlich!) und anderswo ist jedes Menü ein Genuß. Als problematisch gestaltet sich die Anlage von Lebensmitteldepots im Heim. Wer sicherheitshalber immer was »zuhaus« haben will, sollte schauen, das auch alles vor Ablauf des Haltbarkeitsdatums verbraucht wird. Etwaige, wahrgenommene Kühlschrankgerüche möchte ich hier lieber nicht beschreiben. Die sind vor allem deshalb unangenehm, weil jedes Stockwerk nur einige Kühlschränke, die in verschließbare Fächer unterteilt sind, besitzt. Wer also seine Extrawurst ohne »saure Milch«-Geruch vom Nachbarfach konsumieren möchte, kauft sie am besten frisch in der nächsten Fleischhauerei. Verhungern muß man in Wien als Student aber keinesfalls.

… und Spiele

Was macht man in der ohnehin »spärlich« gesäten Freizeit? Im Heim gibt’s da mehrere Möglichkeiten. Da kann man sich gemütlich vor den Computer setzen und im Internet surfen oder im Fernsehraum wegen der neusesten Simpsons-Folge in Freudentränen ausbrechen. Aber auch körperlicher Betätigung steht nichts im Wege, denn jeder Bewohner kann den heimeigenen Turnsaal nutzen. Wer sich lieber beim abendlichen Krügerlheben Muskeln antrainiert, dem stehen zahlreiche »Studentenfestln« zur Verfügung. Ob und wann eines stattfindet erfährt man durch zahlreiche Flugblätter, Plakate und Mundpropaganda. Egal ob man lieber vorm Computer Fett ansetzt oder beim abendlichen Weggehen gesellschaftliche Kontakte pflegt, für Spaß ist jedenfalls gesorgt.

Finanziell gesehen…

… muß gesagt werden, dass manche Mietbeträge im Vergleich zur Ausstattung sehr hoch sind. Ob man im Gegenzug Geld einsparen kann indem man zum Beispiel selber kocht, ist fraglich. Hier ist meiner Ansicht nach der Aufwand für eine einzelne Person zu groß. Der größte Sparfaktor liegt wohl -auch wenn es noch so traurig klingt- beim Alkohol. (Für diesen Satz sollte mir dir Taschentuchindustrie einen größeren Geldbetrag überweisen!) Aber auch mit weniger Geld lässt es sich als Student angenhem leben, zumindest bis zum Wintersemester 2001 … .

Pro und Contra

Für ein Leben im Heim sprechen natürlich die neuen Kontakte die man knüpft, ebenso wie die einmalige Atmosphäre des »Studentseins«. Plätze findet man immer irgendwo, und im Gegensatz zu einer Wohnung zahlt man keine Provision oder Kaution. Die notwendigste Infrastruktur ist vorhanden und man hat ein Dach überm Kopf. Etwas ungut könnte sich hingegen der typische Umgebungslärm auswirken. Türen machen nun mal ein Geräusch beim Schließen, Jubelgeschrei ist bei einem Fußballspiel unvermeidlich und müde Schlapfgeräusche am Gang pflanzen sich durch die Akustikbedingungen unweigerlich fort. Besonders schalldicht sind die Wände und Türen jedenfalls nicht. Die Sanitären Einrichtungen sind ebenfalls gewöhnungsbedrüftig. Ein eigene Wohnung ist sicher angenehm und auch finanzierbar, aber vorher ein Studentenheim auszuprobieren ist sicher ein wunderbare Erfahrung.

lg&dfl Benedikt


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