Kritik: »Teenage Mutant Ninja Turtles«

Freitag, 18 Uhr im Apollo. In Saal 11 findet sich ein Dutzend Personen ein, nur zwei größer als 1,30. Einer davon bin ich. Der andere hat wohl auch die »Turtles« vor 17 Jahren als Realverfilmung im Kino gesehen. Jetzt, 2007, kommen die Schildkröten computeranimiert zurück und das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen.

Wie damals haben die Turtles Charme und eine ordentliche Portion Selbstironie. Die Story ist halbwegs orignell und liefert einen triftigen Grund für die digitale Wiedergeburt. Real hätte sich die Geschichte um 13 Monster, die von einer handvoll unsterblicher Krieger aus einer anderen Dimension auf die Erde geholt werden, wohl nicht verfilmen lassen. Das mag ein wenig abgehoben wirken, der Unterhaltung schadet es aber nicht. Zudem verfolgt der Film auch die Weiterentwicklung der Schildkröten-Brüder. So gehen diese Anfangs normalen Day Jobs nach während Leonardo im Dschungel Mittelamerikas seine Fähigkeiten als Anführer trainieren soll. Erst im Lauf des Films werden diese wieder zu einer das Böse bekämpfenden Einheit.

Auch wenn dem Franchise schon seit langer Zeit die Luft ausgegangen ist, dieser Film ist gelungen. Die Animationen sind sehr gut, die Geschichte wurde, einiger Logikfehler zum Trotz, mit Liebe zum Detail auf die Leinwand gebracht. Natürlich ist TMNT in erster Linie für Kinder gedacht: die Brutalität wurde arg zurückgeschraubt, Blut fließt nie. Umso schöner, dass aus dem mittlerweile vierten Kinoabenteuer doch ein sehenswerter Film geworden ist (auch wenn der Showdown ein wenig schwächelt).

Cowabunga¹ ★★★★☆

1. Der berühmte Kampfschrei kommt im Film übrigens nie vor, lediglich der Partyservice von Raphael trägt den Namen »Cowabunga Carl«.↩