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Nothing Ear – erste Ein­drü­cke und Achtung, wenn ihr sie Mimi® we­gen kauft!

22.6.2024·Kommentare:  0

Von der Audio-Personalisierung bzw. Klangverbesserung Mimi bin ich ein so großer Fan, die ich diese schon immer mit höherpreisigen In-Ears ausprobieren wollte. Als die Nothing Ear im Rahmen einer Aktion bei MediaMarkt statt um 150 (UVP) um 110 Euro zu haben waren, habe ich zugeschlagen. Speziell wenn ihr an Mimi interessiert seid, solltet ihr aber einige Punkte beachten.

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Linker und rechter Ohrhörer der Nothing Ear auf blauem Untergrund.
In AirPods-Weiß und Stengel-Design und doch irgendwie eigenständig.

Erste Eindrücke

Zunächst meine ersten Eindrücke der Nothing Ear* zusammengenfasst: Der Klang ist dem ersten Eindruck nach großartig (sehr schön »thumpiger« Bass), das Tragegefühl ist top (bequemer als z.B. die Skullcandy Rail ANC, an die mich die Nothing Ear in vielen Punkten erinnert haben) und die Pinch-Steuerung funktioniert super (sind allerdings meine ersten Ohrhörer mit dieser Steuerung).

Tests bescheinigen den Nothing Ear Transparenz-Modus und ANC der Mittelklasse. Wobei mir das ANC sehr gut vorkommt (aber ja, womöglich nicht auf Niveau der Sony WF-1000XM5), beim Transparanz-Modus merkt man indes sofort, dass der eher mau ist – die Umgebung klingt relativ dumpf.

Und, unglaublich, aber wahr: Die Nothing Ear haben Fast Switching! Fast Switching, um Himmels Willen!!! Sprich, selbst, wenn sie aktiv bereits mit zwei Geräten verbunden sind, könnt ihr auf deinem dritten einfach auf Verbinden tippen und das dritte Gerät holt sich die Verbindung, ohne, dass man diese vorher von einem der ersten beiden Geräte manuell trennen muss (*hust*Sennheiserundfastalleanderen*hust*).

Case (geöffnet) und linker und rechter Ohrhörer der Nothing Ear auf blauem Untergrund.
Das Case wirkt in echt viel kleiner als erwartet.

Damit aber zum Haupt(kritik)-Punkt, nämlich der Klangpersonalisierung bzw. Mimi:

Was ist Mimi?

Zunächst kurz zusammengefasst, was an Mimi so besonders ist: Dabei handelt es sich nämlich nicht um einen der x-beliebiegen Equalizer-Tests (wie sie etwa Sony oder Sennheiser anbieten), der Höhen, Mitte und Tiefen nach eurem Geschmack anpasst und dann ein Equalizer-Profil erstellt, sondern um eine Funktion, die Hörverlust im Alter ausgleicht.

Von dem Ergebnis war ich bei den Skullcandy Rail ANC so begeistert, dass ich mich, wie eingangs erwähnt, schon darauf gefreut hatte, sie bei »höherwertigen« In-Ears auszuprobieren. Nicht falsch verstehen, die Rail ANC sind ein vor Features strotzendes, gut klingendes Biest. Die Nothing Ear sind aber nicht nur teurer (zumindest etwas), einige Tester:innen setzen sie klanglich sogar mit den Sony WF-1000XM5 gleich.

Nach dem Auspacken und Einrichten war auf den ersten Test mit Mimi also besonders gespannt, dabei sind mir dann aber ein paar Punkte aufgefallen, die ihr beachten solltet:

Kein Anmelden mit Mimi-Account

Eine Sache, über die sich viele in ihren Tests gerne beschweren, wie z.B. DHRME, ist, dass man einen Mimi-Account anlegen muss, wenn man sein Profil mit einem anderen Gerät benutzen will. Wobei das meiner Meinung nach ein Missverständnis ist: Macht man den Mimi-Test und aktiviert die Klangverbesserung, bleibt diese aktiv, auch, wenn man die Nothing Ear dann mit einem anderen Gerät, wie z.B. einem Tablet, verbindet. Auch, wenn dort keine Nothing-App installiert ist. Der Account ist zudem praktisch, wenn ihr den Test bei einer anderen Kopfhörer-Marke bereits gemacht habt (z.B. Skullcandy oder beyerdynamic) und ihr so das Profil bei eurer Neuanschaffung einfach durch Login übernehmen könnt.

Leider fehlt diese Funktion aber bei Nothing – da, wo z.B. bei Skullcandy der Anmeldelink ist, ist bei Nothing genau das: nichts. Das wundert mich ein bisschen, weil die Account-Sache in den Reviews teilweise kritisiert wird, in der aktuellen Version die Funktion aber sogar fehlt. Evtl. hat Nothing diese bei der neuesten Version vorübergehend entfernt (ich habe direkt nach dem Pairing eine Update-Notification auf 1.0.1.46 bekommen und dieses durchgeführt)? Betrifft jedenfalls iOS und Android.

Kein Advanced Equalizer mit Mimi

Gegenüber dem kleineren Modell Nothing Ear (a) haben die Nothing Ear einen der granularsten Equalizer überhaupt: Nicht nur mit 10 Bändern, man kann die kHz sogar bis auf die Einserstelle genau auswählen – verrückt. Nur, dass das bei aktiviertem Mimi nicht geht: Aktiviert man Mimi und wechselt in den Advanced Equalizer, wird Mimi deaktiviert.

Hätte ich nicht die Skullcandy Rail ANC, würde ich vielleicht glauben, dass das ein notwendiger Constraint für die Klangverbesserung ist. Ist es aber nicht, denn bei Skullcandy kann man trotz aktivem Mimi noch nach Belieben einen Equalizer drüberlegen. Ein kleiner Trost: Der einfache Equalizer (den z.B. auch die Nothing Ear (a) haben), der nur das Regeln der drei Eigenschaften Höhen, Mitten und Tiefen erlaubt, funktioniert weiterhin.

Artefakte in leisen Passagen

Größtes Problem ist, dass bei aktiviertem Mimi in leisen Passagen, durch die Anhebung nicht mehr hörbarer Frequenzen, Artefakte zu hören sind. Das kann man sich als digitales Säuseln bzw. Rauschen vorstellen – und zwar hörbar. Bei Musik spielt es fast keine Rolle, fällt aber auch da auf, wenn die Instrumente ausfaden oder kurz pausieren. Ganz schlimm ist es bei Streamingdiensten zwischen den Dialogen. Auch hier hätte ich ohne die Rail ANC angenommen, dass es sich um eine Einschränkung der Klangverbesserung handelt, die Rail ANC haben dieses Problem aber nicht in der Form. Da gibt es diese Artefakte zwar auch, aber auf einem viel niedrigeren Niveau (würde meinen, nur 30 % von dem der Nothing Ear), das man nur selten störend wahrnimmt, z.B. am Ende von Musikstücken, jedenfalls aber nicht bei Podcasts oder Filmen.

Hoffnung auf Software-Update

Ich hege die Hoffnung, dass Nothing Mimi einfach nur unter Zeitdruck implementiert hat und diese Features bzw. Bugs noch nachgereicht bzw. ausgebessert werden. Dass hier nicht alles korrekt implementiert ist, merkt man z.B. auch am Klangbeispiel im Mimi-Bereich, denn dieses klingt immer gleich, unabhängig davon, ob Mimi aktiv ist oder nicht (und, ihr wisst schon, bei den Rail ANC funktioniert das natürlich). Eine Anfrage meinerseits beim Support läuft und ich halte euch auf dem Laufenden. Denn wenn diese Probleme gefixt sind, sind die Nothing Ear aufgrund ihrer anderen Eigenschaften eine echte Konkurrenz für Sony, Sennheiser & Co.

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Eure Meinung

Seid ihr an den Nothing Ear interessiert oder habt Fragen? Besitzt ihr sie bereits und seid gleicher oder anderer Meinung? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!


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