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Offizielles Aus für Star Trek: Enterprise – Rückblick, Analyse & Erinnerungen

3.2.2005·Kommentare:  14

Heute verkündete der US-Sender UPN das offizielle Aus für die Serie Star Trek: Enterprise. Obwohl ich die Entscheidung aus wirtschaftlicher Sicht verstehen kann (die Show erreichte in den USA zuletzt einen Rekordtiefstand von nur 2.5 Millionen Zusehern), finde ich es andererseits ein wenig traurig, weil eine seit 1987 andauernde Ära zu Ende geht. Seit diesem Jahr werden nämlich Fans aus aller Welt konstant mit Serien aus dem Star Trek-Universum versorgt.

Was Mitte der Achtziger mit einer Neuauflage der Originalserie Star Trek (»Raumschiff Enterprise«, 1966-69), nämlich Star Trek: The Next Generation (»Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert«, 1987-94) begann, wurde 1993 mit Star Trek: Deep Space Nine (1993-99) fortgesetzt. 2 Jahre später startete zudem der Ableger Star Trek: Voyager (»Star Trek: Raumschiff Voyager«, 1995-2001). Obwohl alle Serien zur gleichen Zeit und im selben Universum spielen, so lag jeder eine andere Ausgangssituation zugrunde.

The Next Generation funktionierte nach dem Prinzip der Entdeckung neuer Welten. Deep Space Nine, welches erstmals auf einer unbeweglichen Raumstation spielte, verfolgte religiöse und machtpolitische Themen und bot mit der Einführung der Dominion-Bedrohung den wohl spannendsten Science-Fiction-Handlungsbogen der 90er. Die Besatzung der Voyager hatte hingegen nur ein Ziel. Das in der letzten Ecke der Galaxie gestrandete Raumschiff wollte einfach nur nach Hause kommen. So besaß jede Serie ihr eigenes Grundprinzip und trotz einiger Durststrecken war jeder eine relativ lange Laufzeit von 7 Staffeln (ungefähr 170 Folgen) beschieden.

Ich kann mich noch gut daran erinnern, als ich Mitte der Neunziger zum ersten Mal eine Folge von The Next Generation über unsere neue Satelittenschüssel sah. Weil die Serie täglich von 15-16h lief, wurde es für mich schnell zur Routine jedesmal nach dem Mittagessen mit einer Tasse Nescafé Cappuccino vor dem Fernseher zu sitzen. Es ist wohl nicht nötig zu erwähnen dass ich nach den Abenteuern von Captain Picard und seiner Crew bald süchtig wurde … danach und nach Nescafé Cappuccino (mit meiner Vorliebe für dieses Instant-Getränk schockiere ich noch immer so manchen Kaffeeliebhaber).

Nach der TV-Hochblüte in den 90ern beschlossen die Produzenten 2001 mit Enterprise (2003 in Star Trek: Enterprise umbenannt) eine Serie zu kreieren, die zeitlich sogar noch vor Kirk & Co. spielen und somit die Anfänge des ersten mit Lichtgeschwindigkeit reisenden Raumschiffs »dokumentieren« sollte.

Der durchaus interessante Ansatz wurde in meinen Augen einfach nicht konsequent genug verfolgt. Witzige Ideen, wie die Kommunikationsprobleme mit anderen Außerirdirschen oder die Angst der Besatzung vor dem »Beamen« wurden ab der 2. Staffel nicht weiterverolgt. Stattdessen begann man gewohnte Science-Fiction-Kost zu servieren und scheinbar bemerkten die Verantwortlichen dabei nicht, dass die Serie gegenüber The Next Generation nichts Neues mehr zu bieten hatte. Den Zuschauern fiel dieser Umstand aber sehr wohl auf und so begannen die Einschaltquoten zu sinken. Die 3. Staffel versuchte 2003 mit den Xindi eine ähnliche Bedrohung wie in Deep Space Nine einzuführen – leider ohne signifikanten Erfolg: die Fans mussten sich die Verlängerung um eine weitere Staffel hart erkämpfen. Nach dem erneuten Tiefstand der Zuseherzahlen ist das Schicksal von Enterprise nun aber besiegelt. Die Fans sitzen jetzt zum ersten Mal seit 1987 auf dem Trockenen und weil der 10. Kinofilm aus finanzieller und qualitativer Hinsicht ein katastrophaler Flop war, dürfte sich daran auch auf Kinoebene in nächster Zeit nichts ändern.

Obwohl der Trek-Fan in mir (ich wehre mich gegen das Unwort »Trekkie«, das in der deutschen Interpretation eher auf mangelnde Hygiene als auf die Verehrung einer Science-Fiction-Serie schließen lässt) darum bemüht ist, seine Tränen zurückzuhalten, bin ich der Meinung, dass Star Trek eine kreative Pause mehr als gebrauchen kann. Und wer weiß, mit was uns die Verantwortlichen in ein paar Jahren überraschen …

Bis dahin könnt ihr die offizielle Star Trek-Website besuchen oder auf enterprisefans.com verzweifelt versuchen, die Serie zu retten.


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14 Kommentare

#1 von h@rry am 3.2.2005, 19:32 Uhr

eine neue hoffnung (auch für trekkies):

http://www.starwars-union.de/index.php?id=shownews&newsid=6327

jetzt ist STAR WARS wieder an der reihe – möge die macht mit uns sein!

#2 von Benedikt am 3.2.2005, 20:52 Uhr

Ja Harry, tritt auf die am Boden liegenden Trek-Fans indem du Infos über eine neue STAR WARS-Serie postest …

Nein ehrlich, bin echt schon drauf gespannt! Vor allem auf die Real-Serie, die ja sogar schon bestätigt sein soll …

BTW: Bitte hör’ auf das Wort »trekkies« zu benutzen – klingt nach kleinen Kindern, die im Schlamm spielen. 😉

#3 von Gernot am 4.2.2005, 1:51 Uhr

An die Cappuccino Obsession von Dir kann ich mich noch seh gut erinnern.

Cooler Artikel

#4 von h@rry am 4.2.2005, 7:45 Uhr

ich find das wort >>trekkie< < auch nicht schlimmer als die bezeichnung >>warsler<

#5 von Benedikt am 4.2.2005, 10:04 Uhr

Icb bin verwirrt. Was heißt das?

ich find das wort >>trekkie>warsler

#6 von h@rry am 4.2.2005, 14:16 Uhr

hups! da fehlt was! eigentlich sollte der beitrag lauten:

ich finde das wort TREKKIE auch nicht schlimmer als die bezeichnung WARSLER für einen star wars fan.
das klingt irgendwie, wie wrestler.
ich stimme Gernot zu: ein echt guter artikel!

#7 von Benedikt am 4.2.2005, 15:02 Uhr

ich finde das wort TREKKIE auch nicht schlimmer als die bezeichnung WARSLER für einen star wars fan.

Aaaargh! Mein Gehirn tut weh, wenn es den Begriff W… WA… WAR – nein ich kann es nicht schreiben – mit Star Wars verknüpft. Aua! … da war es wieder.

ich stimme Gernot zu: ein echt guter artikel!

Dank euch beiden!

#8 von Gernot am 4.2.2005, 20:14 Uhr

Um den Lob noch eins drauf zu setzen, dieser Artikel, ist wieder einmal eine erfrischend persönliche Note in deinem Repertoire an guten Stories. Ich kann dich vor mir sehen, mit einem Glas Rotwein, ähh Blödsinn Cappuccino, in der Hand, spät abends traurigen Blickes, tiefen Schweigens und nur hin und wieder einen kleinen »Energie« Flüsterer heraustossend, schreiben.
Meine AUgen wurden ein wenig wässrig.

lg gernot

#9 von Gernot am 4.2.2005, 20:15 Uhr

Flüsterer, nicht Flästerer natürlich. Bitte den großen Admin dass auszubessern 🙁

#10 von Benedikt am 5.2.2005, 20:44 Uhr

Habe den kleinen Fehler ausgebessert. 😉

Um den Lob noch eins drauf zu setzen, dieser Artikel, ist wieder einmal eine erfrischend persönliche Note in deinem Repertoire an guten Stories.

Danke, man muss einfach die richtige Mischung finden. Dann sind persönliche Details wirklich effetkiv und machen den Artikel besser. So geht es zumindest mir, wenn ich andere Blogs lese.

#11 von Ralf Trübenbach am 6.5.2007, 17:49 Uhr

ihr könnt schreiben was ihr wollt.ich bin 51 jahre alt und kriege immer noch nicht genug davon,von Star Trek.egal,ich bin mit allen 10 Teilen«The Next Generation«zufrieden.nur schade das Privatsender und Vertreiber von DVDs,diese Filme zerstückeln und in einer minderen Tonqualität liefern.der vorreiter dieser ganzen Serien und Filme,war übrigens Deutschland.Raumschiff »Orion«.und für mich ist der Name-Trekkie,kein Schimpfname.sondern eine Ehre ihn zu haben.ich wünschte nur,alle Staaten der Erde würden so gut zusammen arbeiten,wie in diesen Filmen gezeigt.dann wären wir vieleicht schon längst soweit.und das geld müsste abgeschafft werden.dann kann keiner mehr mit seinem Reichtum protzen.und es gäbe auch keine Armen und hungerte Menschen mehr auf diesen Planeten.und jeder erkennt des anderen seine Religion an und identifiziert sich mit ihr.das wärs doch.ODER?

#12 von Benedikt am 6.5.2007, 19:16 Uhr

Ralf, niemand kritisiert die Idee hinter Stark Trek und seine Vision der Zukunft. Für die meisten sind aber sowohl der letzte Kinofilm als auch die Serie »Enterprise« eine herbe Enttäuschung. Da gibt es nichts Neues und Aufregendes mehr und das war wohl auch der Grund warum beide Projekte gefloppt sind. Ich wünschte es wäre nicht so, denn ich bin ja auch irgendwie ein Fan. Vielleicht kann J.J. Abrams mit Teil 11 Stark Trek wieder auf Kurs bringen …

Zu »Raumpatrouille Orion«: Ich glaube nicht, dass diese Serie eine Vorreiterrolle übernommen hat. Sie wurde, ebenfalls wie »Star Trek«, 1966 zum ersten Mal ausgestrahlt. Gene Roddenberry hat sich also kaum davon inspirieren lassen. Sachen wie »Buck Rogers« oder »Flash Gordon« gabs in den USA außerdem schon Ende der 30er.

#13 von Data am 3.11.2008, 20:03 Uhr

ich bin selber trekki fan, und habe eine zeit lang mit vielen fans im land gechattet, und auch auf Chatter-treffen viel spass gahabt, schade das es auseinandergegangen ist, meine home page hab ich gelöscht trotzalledem eine schöne zeit, mit viel erinnerungswert, bo nun die serien, oder die freunde.
anstatt Cappuccino heisse schokolade wie Lt.deanna troy ich bevorzug(t)e normalen kaffe, oder Captain Picard’s earlgrey ??? mfg Data

#14 von Benedikt am 10.11.2008, 18:45 Uhr

Wer weiß, wenn der nächste »Star Trek«-Kinofilm von J. J. Abrams ein Erfolg wird, dann kommt diese Zeit vielleicht wieder. Abwarten und Earl Grey trinken.

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