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Samsung The Premiere LSP9T – erste Ein­drü­cke vom 4 Jahre alten (& teu­ren 🙈) Beamer

25.4.2024·Kommentare:  0

Eigentlich mache ich sowas normalerweise nicht: Ein Produkt kaufen, das schon mehrere Jahre am Markt ist (konkret seit 2020) und obwohl der Nachfolger schon vorgestellt wurde (heuer auf der CES 2024). Lest, warum ich mich dennoch für den relativ teuren Samsung The Premiere LSP9T, einen Ultrakurzdistanz-Beamer, entschieden habe, samt meiner ersten Eindrücke.

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Der Samsung The Premiere LSP9T, schräg, auf einem Ikea Tingby 64 × 64 cm.
Der Samsung The Premiere LSP9T, auf einem Ikea Tingby (64 × 64 cm).

Ein vier Jahre alter Beamer?

Die wichtigste Frage zuerst: »Warum kaufst du einen vier Jahre alten Beamer, wenn der Nachfolger doch schon angekündigt wurde?« Nun, das Problem mit dem Nachfolger, der schlicht »The Premiere 9« heißt (statt »The Premiere LSP9T«), ist, dass dieser zwar im Jänner 2024 präsentiert wurde, man aber seitdem nichts mehr von ihm liest.

In Samsungs eigener Presseaussendung wurden die 2024er-Beamer-Modelle gleich gar nicht erwähnt. Lediglich der brandneue The Premiere 8K wird da angekündigt. Somit gehe ich einerseits davon aus, dass der Launch noch ein paar Monate entfernt ist (vielleicht sogar erst im Herbst?), andererseits wird sich der Preis des 9ers zum Marktstart wohl nah an der ursprünglichen UVP bewegen und somit wohl über 6.000 Euro liegen (UVP des LSP9T waren zum Marktstart 6.499 Euro 😮).

… um 6.500 Euro UVP?!

»Mooooment, du kauft dir ernsthaft einen Beamer um 6.500 Euro?!« Gleich die Entwarnung: nein. 😅 Prinzipiell gäbe es mit dem LSP7T auch eine »günstigere« und abgespeckte Variante, die aktuell um die 1.850 Euro zu haben ist – das ist in etwa so viel, wie ich damals für meinen langgedienten Epson EH-TW8100 ausgegeben habe.

Da es sich bei der »The Premiere«-Reihe aber um Ultrakurzdistanz-Projektoren handelt, die man vorne in Bodennähe zur Wand aufstellt und nicht hinten an der Decke, spielte für mich die Nähe zur Wand eine Rolle: Beim LSP7T sollte dieser für die maximale Bilddiagonale rund 43 Zentimeter von der Wand entfernt stehen. Beim LSP9T sind es nur knapp unter 24 Zentimeter.

Der LSP9T ist zudem mit 2.800 Lumen merklich lichtstärker (LSP7T: 2.200 Lumen). Beim teureren Modell kommt zudem ein Triple-Laser zum Einsatz, das heißt Rot, Grün und Blau haben jeweils ihren eigenen Laser, anstatt wie beim 7er nur einen blauen Laser mit Farbrad. Dadurch soll ein etwaiger Regenbogeneffekt, der bei Beamern mit DLP-Technologie normalerweise auftritt, vermieden werden (mir wäre er beim LSP9T auch noch nicht aufgefallen).

»Aber was ist jetzt mit dem Preis?!« Okay, kommen wir zum entscheidenden Punkt, warum ich mich letztlich für die teurere Variante entschieden habe: Bei einem zufälligen Check 😉 auf Geizhals Anfang März habe ich festgestellt, dass Samsung in Kooperation mit einigen Händlern eine 500-Euro-Cashback-Aktion anbietet. Statt den 3.349 Euro, die der LSP9T mittlerweile kostet (und das ist noch immer eine ganze Menge) wären unterm Strich also »nur« 2.849 Euro fällig. Die besseren Specs waren mir den Aufpreis dann wert – und die Bilddiagonale ist bei kleinerem Abstand zur Wand mit 130 Zoll auch um 10 Zoll größer als beim LSP7T (Size matters).

Der Samsung The Premiere LSP9T, von vorne schräg oben, auf einem Ikea Tingby 64 × 64 cm.
Mit nur 23,8 cm Abstand zur Wand erreicht man die maximalen 130 Zoll.

Lieferung erfordert Geduld

Bestellt habe ich den LSP9T bei der HeimkinoWelt. Es gab mehrere Händler, die den 9er um den exakt gleichen Preis im Angebot hatten, alle mit der Cashback-Aktion. Da ich meinen Epson aber vor 10 Jahren ebenfalls dort bezogen habe und da alles gut geklappt hat, habe ich mich wieder für diesen Händler entschieden.

Kauferfahrung mit der HeimkinoWelt

Nach der Bestellung (mit Vorkasse 😅) passierte aber erst einmal … nichts. Die Lieferzeit wurde mit einigen Tagen angegeben, daraus wurden aber im Endeffekt Wochen. 7½ Wochen, um genau zu sein. Das lag aber weniger bzw. gar nicht an der HeimkinoWelt, sondern eher an Lieferschwierigkeiten bei Samsung (die Lieferzeiten verschlechterten sich nach Ende der Aktion schlagartig bei allen Händlern auf Geizhals).

Die HeimkinoWelt hat auf Nachfragen zudem immer schnell geantwortet und auch versichert, mit Samsung in Kontakt zu stehen, hier also alles top. Für mich war es auch weniger ein Thema, weil ich mich schon auf etwas Wartezeit eingestellt hatte und ich natürlich noch meinen alten Beamer nutzen konnte.

Etwas, dass mir erst nach dem Kauf aufgefallen ist: Einige Produkte sind bei der HeimkinoWelt als »HeimkinoWelt-Edition« gekennzeichnet. Auf meine Nachfrage, was es damit auf sich hat, bekam ich als Antwort, dass so gekennzeichnete Produkte vor dem Versand an die/den Kund:in auf Fehler überprüft werden.

Ehrlich gesagt war ich etwas zwiegespalten: Eigentlich taugt es mir überhaupt nicht, wenn jemand vor mir mein Produkt aufmacht und ausprobiert. Andererseits hatte ich meinen Epson EH-TW8100 in den ersten Monaten zwei Mal wegen hochfrequenten Fiepens beim Service. Sollte sowas bereits seitens HeimkinoWelt reklamiert werden, wäre das eigentlich tatsächlich positiv. So oder so wäre es aber gut, so eine Kennzeichnung auf der Website zu beschreiben (ich habe trotz Suche keine Erklärung gefunden, Mail-Antwort kam aber schnell 👍).

Auf die »Unboxing-Expierence« war ich dafür umso mehr gespannt. Allerdings sah es so aus, als wäre die Verpackung noch gar nicht geöffnet worden (oder die Heimkinowelt-Techniker:innen sind wahre Meister:innen im Un- und Reboxing 😆). Der Beamer kam direkt in der Umverpackung via DPD (den Zusteller kann man sich bei der Heimkinowelt aussuchen), über dem originalen durchsichtigen Klebeband war ein zweites, rotes mit »Bruchgefahr«-Warnung angebracht. Beide Bänder sowie der Karton darunter machten einen unbeschädigten Eindruck (wirkten also so, als wäre das Klebeband nie abgezogen worden). Der Beamer zeigte jedenfalls beim ersten Auspacken und Testen keinerlei Probleme oder Mängel.

Cashback-Aktion?

Was ist mit der Cashback-Aktion? Nun, der Punkt ist noch offen. Mein Rechnungsdatum liegt vor dem Ende des Aktionszeitraums, die Registrierung auf der Samsung-Seite, die mittlerweile offline ist, war ohne Seriennummer nicht möglich. Da die verzögerte Lieferung aber nicht mein Verschulden ist (und ich sicher nicht der einzige bin), nehme ich an, dass das noch irgendwie geregelt wird. Ich halte euch auf dem Laufenden.

Erste Eindrücke

Angenehme Einrichtung

Ich habe mir ja noch nie einen Fernseher gekauft, die ganze Expierence mit Onboard-Entertainment-Lösungen (also einem eigenem Betriebssystem und Apps für Netflix, Amazon Prime und Co.) ist an mir also bisher komplett vorbeigegangen. Der LSP9T ist mein erstes Gerät mit eigener Software-Plattform. Cool ist, dass während des Setup-Prozesses entspannende Lounge-Musik über die (sehr guten) integrierten Lautsprecher abgespielt wird (ein Feature, das sich natürlich anbietet, wenn der Beamer vorne steht und nicht an der Decke hängt).

Mühsames manuelles Justieren

Die Diagonale mit 130 Zoll, also rund 3,30 Meter ist erwartet riesig, die Projektion war bei mir aber zu Beginn stark verzerrt. Der Beamer hat dafür höhenverstellbare Füßchen, durch die man die Trapezkorrektur hinbekommt. Das wird beim LSP9T bzw. Ultrakurzdistanz-Projektoren generell immer wieder gerne bemängelt, dass die Ausrichtung der Projektion rein durch Handarbeit erfolgt. Also auch die Feinjustierung, wie der exakte Abstand und Parallelität zur Wand, sowie die Neigung des Beamers durch drehbare Füßchen. Ist eine Spielerei und vor allem mühsam, wenn man den finalen Aufstellort des Beamers noch nicht kennt.

Apropos, mein Plan war den Beamer ganz minimalistisch auf einem Ikea Tingby (die große Version mit 64 × 64 Zentimetern) zu platzieren. Allerdings ist das trotz 45 Zentimeter Gesamthöhe bei der maximalen Bilddiagonale schon zu hoch. Zumindest für meinen Geschmack, denn ich bevorzuge es ja, mitten in der Action zu sitzen. Da kann das Bild ruhig wenige Zentimeter über dem Boden beginnen. Also so, dass man bei einer möglichst großen Projektion den Kopf auf der Couch weder nach oben noch nach unten neigen muss. Aktuell reicht das Bild aber bis zur Decke – zu hoch. Hier muss ich mir noch etwas überlegen (Tipps gerne gerne in den Kommentaren).

Angenehmes Betriebsgeräusch

Bei der Lautstärke bzw. dem Betriebsgeräusch war ich vor dem Kauf skeptisch, denn die 31 Dezibel sind am Papier sogar etwas lauter als die 30 dB meines uralten InFocus IN82 (30 im Eco-Mode, 33 normal) und viel lauter aus die 22 dB im Eco-Mode meines Epson EH-TW-8100, der im normalem Modus mit 28 dB sogar noch immer leiser spezifiziert war. Mich hat auch gewundert, dass diverse Reviews dem LSP9T nachsagten, besonders leise zu sein.

Überraschenderweise ist das tatsächlich so, denn Dezibel sind nicht gleich Dezibel. Wie beschrieben hatte mein Epson anfangs ein hochfrequentes Fiepen bzw. so ein leichtes »Schaben« im Lüftergeräusch, das mich wahnsinnig gemacht hat – 22 dB hin oder her. Die 31 dB des LSP9T kommen eher wie ein tiefes, sehr in den Hintergrund tretendes Geräusch rüber – also technisch vielleicht 31 dB, aber überhaupt nicht störend. Und es mutet viel leiser an als die 33 dB meines InFocus IN82.

Es kann natürlich auch sein, dass die Abstrahlung des Lüftergeräuschs mit eine Rolle spielt. Denn der Beamer steht nicht nur vorn und hängt nicht über mir (Entfernung wäre aber wohl ungefähr gleich), die Luftströmung erfolgt seitlich und nicht frontal (wie z.B. beim Epson). Jedenfalls sollte einen die Angabe von 31 dB nicht abschrecken.

Lüfterabdeckung rechts des Samsung The Premiere LSP9T.
Der Luftstrom für die Kühlung erfolgt seitlich.

Problemlose Einrichtung von Streaming-Apps

Die Fernbedienung ist eigentlich ganz cool, hat eine schöne Laustärke-Wippe und gute Druckpunkte (ich versuche mir Logitech Harmony, so sehr ich sie mag, ja langsam abzugewöhnen 😉). Die Einrichtung der meisten Streaming-Plattformen klappte mittels QR-Code und Bestätigungscode problemlos. Paramount+ tanzte etwas aus der Reihe, hier war nicht nur die klassische Passwort-Eingabe nötig, das Passwort-Feld erlaubte auch nur die US-Bildschirmtastatur, wo keine Umlaute möglich waren. Die Aktivierung von »Passwort anzeigen« zeigte aber plötzlich die deutsche Tastatur an.

Trotz Seifenopern-Voreinstellung: Sehr gutes und sehr großes Bild

Das Bild ist dem ersten Eindruck nach übrigens sehr gut. Einerseits bin ich kein Experte, andererseits ist mein Referenz-Modell (der Epson) über 10 Jahre alt – das hilft bzgl. Erwartungshaltung. 😉

Eine Katastrophe ist natürlich die Standard-Bildeinstellung. Weniger wegen der Farben, sondern wegen der unsäglichen »Optimierung« der Bewegungsschärfe, wodurch alles nach Seifenoper aussieht. Das lässt sich aber zum Glück deaktivieren und den einst sogar von der Industrie für notwendig erachteten »Filmmaker«-Modus hat der LSP9T natürlich auch an Bord.

Der mutete für mich zunächst etwas grünstichig an, bei einer Testfolge »Fallout« sahen die Farben für mich dann aber genau richtig aus. Samsungs Standard-Profil ist weniger grün aber kühler und heller, hier muss ich noch herumexperimentieren. Dafür gibt es natürlich etliche Feineinstellungen, die man selbst vornehmen kann.

Kritik an Bluetooth

Soweit war ich vom LSP9T also ziemlich begeistert. Tolles Bild, überraschend guter Onboard-Sound, leise – aber einen Kritikpunkt habe ich doch. Der LSP9T bietet auch die Möglichkeit Ton via Bluetooth auszugeben. Zwei möglicherweise interessante Features habe ich noch nicht ausprobiert und bin auch nicht sicher, ob sie unterstützt werden:

Was stört mich nun an Bluetooth? Der Ton klirrt, als würde zu viel komprimiert werden! Bei Dialogen hört man es nicht sofort, aber wenn es wo lauter oder schriller wird, fühlt man sich sofort an die Anfangstage von Bluetooth erinnert. Meine Software-Version des OS hängt bei 2366, als aktuell wird 2501 angezeigt, diese kann ich aber (noch?) nicht installieren, vielleicht dauert der Download länger?

TizenOS oder doch Apple TV?

Sollte das Update das Problem nicht beheben, würde ich meinen Plan, einfach ein Apple TV an den Beamer anzuhängen, vorziehen. Meine Grundbefürchtung, nämlich, dass ein vier Jahre altes Device möglicherweise nicht mehr lang mit Software-Updates versorgt wird, wollte ich dadurch entschärfen, einfach ein aktuelles Apple TV dranzuhängen.

Zuerst wollte ich aber ausprobieren, ob der Minimalismus-Ansatz klappt und ich mich mit TizenOS auskomme – Apps aller Streaming-Anbieter gäbe es dort ja. Aber wenn sich die Bluetooth-Situation nicht bessert (ich schaue hauptsächlich mit Bluetooth-Kopfhörern), wird es wohl eher früher als später ein neues Apple TV werden (mein aktuelles kann kein 4K).

Dieses Produkt

The Premiere LSP9T

4K mit max. 130 Zoll Diagonale, 2.800 Lumen, Triple-Laser. Bei Amazon kaufen*

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The Premiere LSP7T

4k mit max. 120 Zoll Diagonale, 2.200 Lumen, Single-Laser. Bei Amazon kaufen*

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Vorläufiges Fazit

Ich habe den The Premiere LSP9T bis jetzt nur kurz angetestet, bin aber rundum zufrieden: Tolles, großes, helles Bild mit guten Farben, leiser Betrieb – was will man mehr? Bzgl. Bluetooth wäre es schön, wenn sich das durch ein Software-Update noch verbessern lassen würde, mit Apple TV als eigentlichen Zuspieler hatte ich aber langfristig sowieso gerechnet.

Eure Meinung

Habt ihr Fragen konkret zum LSP9T oder besitzt ihr selben einen und seid gleicher oder anderer Meinung? Nutzt ihr ein anderes Modell und wenn ja, warum? Oder seid ihr Beamern gegenüber generell abgeneigt? Über euer Feedback freue ich mich wie immer in den Kommentaren!

Hinweis: Dies ist ein unabhängiger Erfahrungsbericht basierend auf meinen ersten Eindrücken. Ich habe das Produkt selbst bezahlt, mir stand weder ein Testmodell noch eine Leihgabe zur Verfügung. Ich stehe zudem in keinerlei Beziehung zum Hersteller oder Händler. Mehr unter Über.


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