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Checksum in Windows 10 und macOS berechnen

30.9.2016·Kommentare:  7

Viele Software-Anbieter geben beim Download auch eine sogenannte Checksum bzw. Prüfsumme an, mit der die Integrität der jeweiligen Datei nach erfolgreichem Download überprüft werden kann. Wie man so eine Checksum in Windows und macOS einfach überprüfen kann, erfahrt ihr in diesem Post. Checksums (bzw. Prüfsummen) sind Zeichenketten in der Form von …

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… und diese findet man z.B. in den Downloadbereichen des IDE-Anbieters JetBrains oder des Open-Source-Aufbaustrategiespiels OpenTTD.

Leider haben es bisher weder Browser- noch Betriebsystemhersteller für notwendig erachtet, eine einfache Berechnung und Anzeige solcher Prüfsummen für Endbenutzer zu implementieren. Dabei ließen sich diese bequem im Downloadfenster eines Browsers oder in den »Eigenschaften«- (Windows) bzw. »Information«-Kontextmenüs (macOS) der jeweiligen Betriebsysteme anzeigen. Immerhin lassen sich Checksums in Windows 10 und macOS wie folgt über die Kommandozeile berechnen:

Windows 10

Vor Windows 10 war für die Berechnung einer Prüfsumme die Installation des Microsoft-Tools FCIV (File Checksum Integrity Verifier) notwendig. Das Tool kann nach wie vor installiert werden, es lassen sich damit aber nur Prüfsummen mit den Algorithmen MD5 (mittlerweile veraltet) und SHA-1 berechnen.

Windows 10 bietet mit dem Kommandozeilen-Tool »Certutil« die Möglichkeit Prüfsummen mit allen gängigen Algorithmen zu berechnen. Dazu einfach im Windows-Startmenü »cmd« eintippen, um die Kommandozeile zu öffnen und dann mit …

certutil -hashfile <Datei> SHA256

… die jeweilige Datei überprüfen. »SHA256« kann dabei durch den gerade benötigten Algorithmus ersetzt werden, möglich ist z.B. auch »MD5«.

macOS

In macOS muss man zunächst die Terminal-App starten und dann je nach Bedarf einen eigenen Befehl anwenden.

Eine MD5-Prüfsummme lässt sich mit …

md5 <Datei>

… berechnen. Mit …

openssl sha1 <Datei>

… erhält man Prüfsummen nach dem SHA-1-Algorithmus. Oder man verwendet gleich …

shasum -a 256 <Datei>

… da sich damit auch SHA-256-Werte berechnen lassen. Bonus für Mac-User: Man kann im Terminal den Befehl …

shasum -a 256

… vorbereiten und dann einfach via Drag-and-Drop die entsprechende Datei aus dem Download-Ordner in das Terminal-Fenster ziehen, um automatisch den korrekten Pfad einzufügen.

Prüfsummen einfach und schnell vergleichen

Gerade SHA-256-Prüfsummen sind sehr lang, wodurch ein manueller Vergleich oft mühsam ist. Man kann sich jedoch mit einem einfachen Trick behelfen, indem man die Prüfsumme von der Webseite in einen Texteditor kopiert und darunter die Prüfsumme von der Kommandzeile einfügt. Im Windows-10-Kommandozeilen-Fenster etwas zu kopieren ist nicht unbedingt trivial, funktioniert aber über rechte Maustaste → Markieren. Dann den Text markieren, dieser wird automatisch in die Zwischenablage eingefügt. Eine Monospace-Schriftart im Texteditor vorausgesetzt, lassen sich so die beiden Werte mühelos und schnell miteinander vergleichen.

Update, September 2020: Noch leichter geht es, indem man die zweite Checksum nicht in den Editor einfügt, sondern mit der Suchfunktion danach sucht. Windows-User können zudem mit certutil -hashfile <Datei> SHA256 > hash.txt die Prüfsumme direkt in eine Textdatei speichern. Anschließend die Checksum des Anbieters von der Website kopieren und mit STRG + F danach suchen. Danke an Leser Vito für den Tipp!


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7 Kommentare

#1 von dunkel am 12.8.2019, 13:55 Uhr

Gut erklärt, aber in MacosX nicht immer in Terminal alles gleich, ich versuchs mal (sha256), danke für die tolle und einfache Erklärung, dachte immer, man muß etwas nachrüsten.

#2 von dunkel am 12.8.2019, 14:07 Uhr

hallo b., das mit dem sha – a tag hat sehr gut geklappt, schön das man solche tipps ganz einfach und ohne viel firlefanz erklärt bekommt (als user)
hatte kürzlich das vergnügen, einen alten freund (developer/web designer) diesbezüglich (wie auch bei anderen terminal/tech sachen) um hilfe gebeten – antwort war sehr ruppig und abwertend
das habe ich so satt – in babel-deutschland, wo fast jedermann/frau durcheinander und querulant daherquasselt ist richtige info heute schwerer oder über umwege zu erhalten, leider
auch nicht-nerds, spr. habens da nicht leicht, oder junge menschen mit wenig sachverstand oder tech-affinität
würde mich freuen, wenn wir ml ein bierchen trinken könnten – aber ach was, einfach mal danke für den netten rat – dunkel

#3 von dunkel am 12.8.2019, 14:13 Uhr

ach ja , noch einen tipp – heute wichtiger denn je – alternativen zu suchen, ich sehe gerade, das du viel kommunikationsmittelchen verwendest
das mag ja alles gängig für merkel-leicht-denker sein, es gibt aber soviele gute alternativen, recht handhaft, userfriendly und ausgereift zumindest gleichwertig, safe, ressourcenarm und dennoch massentauglich, bsp:
– mastodon anstatt fratzenbuch/flüstertüte (twitter)
– opensource-clouds (owncloud/nextcloud etc…webdev…) anstatt »goggel-schrei-heraus ohne privatsphäre«
– email gpg und jabber clients (xmpp) wie zb conversations, jami (ring)…
weiteres gerne zb hier als tipp für die praxis / alltag: kuketz-blog.de
machs gut, alles gute, gruß

#4 von Benedikt am 29.8.2019, 13:31 Uhr

Hi dunkel, freut mich, dass dir meine Beschreibung geholfen hat!

Der Grund, warum ich den Beitrag damals geschrieben habe war auch genau der, dass ich im Web keine einfache Anleitung dafür gefunden habe und überrascht war, dass das sowohl in Windows 10 als auch am Mac sehr einfach möglich ist – wenn man einmal weiß, wie.

Danke auch für deine Tipps bezgl. Mastodon (evtl. werde ich das probehalber integrieren) etc.! Dazu vielleicht kurz zur Erklärung: Meine simple und recht datenschutzfreundliche Verknüpfung mit Twitter und Facebook besteht hauptsächlich deswegen, weil die vermehrt dort abgegebenen Kommentare auch Lesern dieses Blogs etwas bringen sollen (und nicht nur Twitter/Facebook) – direkt auf Blogs wird heutzutage ja leider nicht mehr so viel kommentiert.

#5 von Vito am 9.9.2020, 15:59 Uhr

Danke sehr für den kleinen Schubser, der mir noch gefehlt hat!

Natürlich ist der *Texteditor* das kleine und feine Werkzeug, das es mir erlaubt, den mit certutil errechneten (und mittels angehängtem »> hash.txt« in die Datei hash.txt umgeleiteten) Hashwert einfach abzugleichen. Die Monospace-Schriftart ist zwar hübsch, aber auch wumpe, weil es ja im Texteditor eine Suchenfunktion gibt, die dann auch gleich den Abgleich für mich automatisch vornehmen kann 🙂

#6 von Benedikt am 9.9.2020, 18:01 Uhr

Hi Vito, bitte gern und vielen Dank für deinen hilfreichen Tipp! Erscheint zwar total logisch, trotzdem habe ich noch nie daran gedacht – genial simpel! 🙂 Ich habe den Artikel entsprechend aktualisiert.

#7 von Calc checksum for file in win10 – Viktor's storage am 27.4.2021, 16:45 Uhr

[…] Quelle […]

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