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Test: SteelSeries SmartGrip – Ein­fa­che Smart­phone-Hal­te­rung für SteelSeries-Con­trol­ler mit Ver­bes­se­rungs­potenzial

3 / 5Sterne·5.3.2020·Kommentare:  0Retweets:  0 1

Den Nimbus-Controller von SteelSeries habe ich mir bereits vor einigen Jahren für Apple TV besorgt. Der Controller ist prinzipiell gut, für sehr lange Sessions aber etwas zu klein (PS4-Controller finde ich diesbezüglich etwas besser). Auf iOS hat mich Gaming nur am Rande interessiert, weil gute touchbasierte Spiele rar gesät sind und klassische Handheld-Games wie Sidescroller etc. mit Touchbedienung keinen Spaß machen.

Hinweis: Dies ist ein unabhängiger, nicht kommerziell ausgerichteter Testbericht basierend auf meinen Erfahrungen. Ich habe das getestete Produkt selbst bezahlt, mir stand weder ein Testmodell oder eine Leihgabe zur Verfügung, noch enthält dieser Artikel Affiliate-Links. Ich stehe zudem in keinerlei Beziehung zum Hersteller und/oder Händler. Mehr zur nicht-kommerziellen Ausrichtung von benedikt.io gibt’s unter Über.

Auf der Suche nach »physikalischen« Controllern fürs iPhone bin ich dann mit dem SmartGrip von SteelSeries auf eine günstigere Alternative gestoßen. Dabei handelt es sich nämlich nicht um einen teuren dezidierten Smartphone-Controller, sondern nur um eine Adapter-Halterung – um 10 Euro. Diese passt auf alle SteelSeries-Controller und erlaubt die Befestigung des Smart- bzw. iPhones über dem Controller in einer Klammer – analog zu Handy-Halterungen fürs Auto.

Auf einen Blick

  • + Stufenlose Blickwinkel
  • + Günstig
  • + Stabiler Halt
  • – Umständliche Montage
  • – Montiert nicht gut einklappbar
  • – Kein Hochformat-Modus
  • – Versand mühsam/teuer

Erster Eindruck: Komplizierte Montage

Obwohl man hinter einer Smartphone-Halterung ein einfaches Produkt vermuten würde, ist die Montage des SmartGrip gar nicht so trivial. Vor allem, wenn man so wie ich, die Anleitung mit der Verpackung bereits entsorgt hat. Zunächst muss man auf der Rückseite des Smartgrip eine Lasche lösen (jener Teil mit dem eingravierten Pfeil), dann kann man die den Controller umschließende Klammer so weit öffnen, dass man diesen »einfädeln« kann. Anschließend setzt man auf der Rückseite eine Art aufgeobogene Büroklammer in die dafür vorgesehen Einbuchtung und drückt die Lasche wieder zu.

Nun sitzt die Halterung bombenfest am Controller. Und man merkt, dass man auf den Hold- und Bluetooth-Button, sowie den Lightning-Port zum Laden keinen Zugriff mehr hat, da der Smartgrip diese verdeckt. Nur die Hold-Taste lässt sich bestenfalls noch auf »ein« verschieben; immerhin lässt sich so der Controller noch einschalten.

Die Klammer, in die das Smartphone gesteckt wird, lässt sich einfach aufziehen. Mit einer Art Federzug zieht sich diese von alleine wieder zusammen und klemmt so das Smartphone ein. Unterstützt werden Displaygrößen von 4 bis 6,5 Zoll – ein iPhone X mit Hülle passt also problemlos in den SmartGrip. Dazu lässt sich noch der Winkel einstellen. Dafür muss man zwei Schrauben (bzw. -kappen) lösen und die Klammer in den gewünschten Winkel bringen. Es gibt zwar beim Drehen ein klar hörbares Stufenraster, dieses ist aber so granular, dass man es durchaus als »stufenlos« bezeichnen kann. Danach muss man beide Schrauben wieder zudrehen. Vermutlich fixieren diese die Klammer dann in der entsprechenden Rasterrille, um den Winkel zu halten.

Keine dauerhafte Lösung

Wer diese Beschreibung für einen Test übertrieben genau findet, der soll ich nun bewusst machen, dass er diesen Prozess bei jedem Einsetzen des Smartphones in den SmartGrip durchmachen muss. Das erinnert stark an eine Szene in »Die nackte Kanone 2½«, in der Frank Drebins Partner Nordberg beim Showdown beginnt, ein (zunächst) einfach anmutendes Gewehr zusammenzubauen …

Das gilt übrigens auch für das Abnehmen des SmartGrip. Denn ist dieser einmal am Controller montiert, lässt er sich nur bedingt platzsparend zusammenfalten. Man kann die Smartphone-Klammer zwar Richtung Controller zuklappen (auch hier ist wieder das Lösen und anschließende Festziehen der Schrauben notwendig), allerdings liegt diese nicht plan am Controller sondern so abgewinkelt auf. In kleineren Taschen steigt somit die Wahrscheinlichkeit eines Bruchs.

Ginge das nicht besser?

Sicher könnte SteelSeries auch einen SmartGrip (2.0) produzieren, dessen Klammer für den Controller genau wie jene für das Smartphone funktioniert und deren Winkeleinstellung über ein Gelenk gelöst ist – die Halterung ließe sich ruckzuck anbringen, justieren und wieder abnehmen. Oder noch besser: Sie würde sich bereits montiert platzsparend einklappen lassen. Das alles ginge aber wohl nicht für 10 Euro, die der SmartGrip aktuell kostet. 20 Euro hätte ich dafür aber schon ausgegeben. Für diese Vision ist Smartphone-Gaming mit Hardware-Controller aber wohl zu sehr Nischenmarkt.

Verbesserungswürdige Verfügbarkeit

Ebenfalls Kritik gibt es für die Verfügbarkeit des SmartGrip – zumindest, wenn was Österreich betrifft. Auf Amazon wird dieser gar nicht erst nach Österreich geliefert (nach Deutschland aber sehr wohl), bei SteelSeries direkt betragen die Versandkosten 10 Euro; die Lieferung ist also viel wert wie das Produkt.

Das Wesentliche: Gaming mit dem SmartGrip

Kommen wir zu etwas Positivem: Ist der SmartGrip einmal montiert und startet man ein Spiel mit entsprechender Controller-Unterstützung (ich kippe z.B. gerade in Super Hydorah hinein), ist das Spiele-Erlebnis wirklich super. Man muss zwar eine Schnellbahnstation vor dem Ausstieg bereits mit dem Abbau beginnen, aber prinzipiell stellt eine Halterung wie der SmartGrip schon einen Mehrwert dar.

Auch hier stellt man aber schnell eine weitere Einschränkung fest: Der SmartGrip unterstützt keine Smartphones im Hochformat – eine entsprechend weit zu öffnende Klammer erscheint mir zwar machbar zu sein, ob es solche Halterungen aber überhaupt gibt, weiß ich (noch) nicht. Das ist jedenfalls gerade bei Smartphone-Spielen ein Problem, die nur im Hochformat spielbar sind – und da gibt es doch einige (z.B. Bleak Sword oder Sky Force 2014).

Fazit

Für Spiele im Landscape-Modus, die entsprechenden Controller-Support bieten kann man sich die SmartGrip-Halterung schon zulegen – wenn man einen SteelSeries-Controller daheim hat. Montiert ist er stabil und das Spielen mit Controller macht auch mehr Spaß. Das ist zwar das Wichtigste, aber mehr als die grundlegende Funktion bietet der SmartGrip nicht – und ist noch dazu umständlich anzubringen.

★★★☆☆


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