»Mac mini« (2018): Der günstigste Mac kostet jetzt 900 Euro
Dass ich heuer mein »Mac mini«-Setup nicht upgraden werde, war für mich trotz der Gerüchte um einen 2018er »Mac mini« klar. Vorgestellt wurde er zwar erst im Oktober, meine Gründe sind aber die gleichen – kurz: die Leistung meines 2012er-Modells reicht mir. Trotzdem habe ich einen etwas genaueren Blick auf den neuen 2018er »Mac mini« geworfen, folgende Dinge sind mir dabei aufgefallen:
- Trotz Preissteigerung und Pro-Ausrichtung ist der »Mac mini« mit 899 Euro fürs Basismodell noch immer der günstigste Mac. Kann sich noch jemand an die Zeiten erinnern, als ein »Mac mini« mit 549 Euro auch ein billiger Mac war?
- Die Farbe Space Grau hat auch beim Zubehör ihren Preis: Apples passende Tastatur »Magic Keyboard« gibt es in der Farbe nicht als Tenkeyless-Version und kostet 149 Euro. Wer eine passende »Magic Mouse« möchte, muss noch einmal 99 Euro hinlegen (aber hey, nur 14 Euro teurer als die klassische Weiß/Silber-Version).
- Wie bereits beim 2014er-Modell ist auch am neuen »Mac mini« nichts offiziell »user-replaceable«: Weder Festplatte, noch Ram können ohne Gewährleistungsverlust vom Benutzer getauscht werden. Technisch ist es freilich möglich, aber z.B. beim Ram wesentlich komplizierter als früher.
- Apropros Ram: Wer seinen »Mac mini« mit dem maximal möglichen Ram ausstatten will, soll laut Apple einen Aufpreis von 1.680 Euro zahlen1 – beinahe den Gegenwert von zwei neuen »Mac minis« in Basisausstattung. Zum Vergleich: Ram-Hersteller Crucial (mit dem ich immer gute Erfahrungen gemacht habe) bietet zwar noch kein 64-GB-Package an Ram-Bausteinen für den »Mac mini« an, 32 GB sind aber aktuell für 310 Euro zu haben. Gehen wir als von 620 Euro für 64 GB aus – Apple legt hier noch einen Tausender drauf.
- Die Leistungssteigerung ist nach vier Jahren – selbst beim Basismodell – ganz ordentlich.
- Die integrierte Intel-Grafiklösung »UHD Graphics 630« dürfte nach wie vor die Achillesferse des »Mac minis« sein, auch wenn 4K-Betrieb nun problemlos möglich ist. Die Grafikleistung des 2014ers war immerhin 90% schneller als vom 2012er, jene vom 2018er noch einmal 60% schneller als vom 2014er. Dank Thunderbolt 3 kann man beim »Mac mini« aber bei Bedarf nun erstmalig auch eine externe Grafikkarte anschließen.
- 128 GB SSD im Basismodell sind nicht gerade viel und die Upgrade-Preise ähnlich absurd wie beim Arbeitsspeicher. Freut euch also auf via USB-C/Thunderbolt-3-Port angeschlossene Festplatten oder noch kompliziertere, gewährleistungslöschende Upgrade-Manöver2 als beim Ram.
Was, wenn …
… ich von heute auf morgen einen neuen Mac bräuchte? Würde ich mich dann wieder für einen »Mac mini« entscheiden? Die Antwort ist jedenfalls kein klares Ja mehr und das hängt vor allem damit zusammen, dass der »Mac mini« mit dem bescheidenen Festplattenspeicher kein Komplettpaket mehr ist. Während 8 GB Ram oder ein Quad-Core i3 für meine Bedürfnisse noch irgendwie durchgehen würden, müsste ich meine Foto- und iTunes-Bibliotheken auf externe Festplatten auslagern. Und mit dem Gedanken an ständig am Schreibtisch herumkugelnden, irgendwie am »Mac mini« hängen Festplatten in Plastikgehäusen kann ich mich nicht wirklich anfreunden.
Fest steht jedenfalls, dass der nächste Mac-Kauf keine leichte Entscheidung wird.
- Streng genommen nur der Aufpreis für 56 GB, ausgehend von 8 GB Basisaustattung. ↩
- Sofern überhaupt möglich, die SSD ist nämlich anscheinend verlötet, siehe 9to5Mac-Review, Zeitmarke 5:00. ↩
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