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Star Wars: Disney bleibt auch nach Episode IX noch ein fettes Minus

15.1.2020·Kommentare:  2Retweets:  0 1

»Star Wars« hat sich für Disney noch nicht ausgezahlt – auch nach 4 Filmen1 mit je über einer Milliarde Dollar Einspielergebnis nicht. Egal, welche Rekorde man vor einigen Jahren noch bei diversen Kinostarts für sich verbuchen konnte, so scheint es aktuell so, als würde Disney für sein teuer erkauftes Franchise selbst mit »Der Aufstieg Skywalkers« nicht die Schwarze Null erreichen.

Hinweis: Hierbei handelt es sich um einfache Berechnungen bezüglich Disneys Verlust aufgrund öffentlich verfügbarer Daten. Diese Daten basieren auf kolportierten Angaben, sind geschätzt oder gar nur Gerüchte (jeweils verlinkt) –  daher bitte mit Vorsicht genießen und einfach ein bisschen Spaß damit haben.

Episode IX nicht erfolgreich genug

Mitte 2018 habe ich nach dem unglücklich-spektakulären »Solo«-Flop die Einspielergebnisse verglichen. Zum Ausgleich fehlten Disney an den Kinokassen damals noch 1,1 Mrd. Dollar Gewinn, was mit einer (außerordentlich) erfolgreichen Episode IX machbar gewesen wäre.

Aktuell sieht es aber leider nicht nach einer außerordentlich erfolgreichen Episode IX aus, sondern »nur« nach einer »normal« erfolgreichen: Denn ungefähr einen Monat nach Kinostart steht man »erst« bei einer knappen Milliarde – und das Einspielergebnis, nicht Reingewinn. Bei geschätzten Produktionskosten von 200–275 Mio. Dollar bleiben hier nach der alten Faustregel Gewinn = Einnahmen – Produktionskosten * 2 aktuell maximal 600 Mio. Dollar übrig.

Zu teuer: »Die letzten Jedi«

Dazu kommt das Gerücht, dass die Produktionskosten des Vorgängers »Die letzen Jedi« wesentlich mehr als 200 Mio. Dollar betragen haben sollen. In manchen Quellen ist gar von 317 Mio. Dollar die Rede. Eine Summe, die mir nach dem detaillierten Making-of auf der entsprechenden Blu-ray gar nicht so weit hergeholt scheint2 – freilich alles gefühlt, geschätzt und ohne Belege. Aber selbst mit diesen Unsicherheiten sieht die Bilanz für Disney alles andere als rosig aus (freilich »nur«, was das Filmgeschäft betrifft – Daten von Gewinnen aus Spielzeug, Themenparks etc. sind schwer zu bekommen). Sofern nicht anders verlinkt, stammen die Daten aus der IMDb bzw. von Box Office Mojo:

Film Kosten (Gewinngrenze) Einnahmen
»Star Wars«-Rechte3 (2012) 4 Mrd.
»Das Erwachen der Macht« (2015) 250 (500) Mio. 2 Mrd.
»Rogue One« (2016) 200 (400) Mio. 1 Mrd.
»Die letzten Jedi« (2017) 200317(400–634) Mio. 1,3 Mrd.
»Solo« (2018) 250 (500) Mio. 0,4 Mrd.
»Der Aufstieg Skywalkers« (2019) 200275 (400–550) Mio. 1,0 Mrd.4
Gesamt 5,1–5,292 (6,2–6,584) Mrd. 5,7 Mrd.

Bilanz Episode IX: Soll 1,5 Mrd. – Ist 1,0 Mrd.

Für die Schwarze Null fehlen »Der Aufstieg Sykwalkers« also noch 500 (Best-Case) bis 900 (Worst-Case) Mio. Dollar Einspielergebnis. Ob sich das bis zum Ende der Kinolaufzeit ausgeht, ist mehr als fraglich. Erreichen wird Episode IX dieses Ergebnis statistisch gesehen nicht, hatte der letzte Teil der Skywalker-Saga doch das schwächste Startwochenende der Sequel-Trilogie (Ep. 7: 248, Ep. 8: 220, Ep. 9: 177 Mio.) Daraus lässt sich mit ziemlicher Sicherheit ableiten, dass »Der Aufstieg Skywalkers« sogar weniger als »Die letzten Jedi« einspielen wird, der bereits mit 1,3 Mrd. Dollar hinter Disneys Erwartungen zurückblieb.

Disneys Plan, aus »Star Wars« ein ähnlich profitables Franchise wie das Marvel Cinematic Universe zu machen (man denke nur an die ganzen Anthology-Filme sowie die eigene Rian-Johnson-Trilogie, die bereits in Entwicklung waren), ist damit vorerst gescheitert. Die gute Nachricht: »Der Aufstieg Skywalkers« wird sicher nicht der letzte »Star Wars«-Kinofilm gewesen sein, denn dafür ist die Marke viel zu wertvoll. Und: Die nächste Trilogie kann Disney um ein paar (teuer erkaufte) Erfahrungen reicher angehen.


  1. Und einem Flop
  2. Es gibt sogar – für Making-ofs eher unüblich – eine Szene, in der Produzent Ram Bergman und Regisseur Rian Johnson über die Abgabe des finalen Budgets sprechen. Ein Gespräch, das jedenfalls den Anschein erweckt, dass es sich dabei um eine eher überdurchschnittlich hohe Summe handelt. 
  3. Gekauft wurde eigentlich Lucasfilm als Ganzes und somit auch die Rechte an z.B. »Indiana Jones«. 
  4. Stand Mitte Jänner 2020. 

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