LG 32UN880 UltraFine: 32-Zoll-Monitor mit 4K – guter erster Eindruck, ein Manko
Wie bereits erwähnt, habe ich mir nach 14 Jahren mit dem LG 32UN880 UltraFine einen neuen Monitor zugelegt. Anbei meine ersten Eindrücke nach einem Tag Homeoffice-Nutzung:
- Bei der Lieferung der erste Schock: Das ist die mitgenommenste Verpackung (direkt im Retail-Karton geliefert), in der mir je ein Produkt zugestellt wurde. Händler versichert aber Neuware und bietet 1:1-Austausch an, sollte etwas nicht passen. Na gut. Innen sah alles halbwegs ok aus, den Werbeaufkleber links oben am Display (der in vielen YouTube-Videos zu sehen ist), hatte mein Modell aber nicht mehr. Muss nichts heißen, aber naja …
- Wenn Verpackungen sprechen könnten …1
- Die Gründe, warum ich mich zum Kauf entschlossen habe: 32 Zoll, 4K, matt, unauffälliger Rahmen, platzsparender Standfuß mit Schraubzwinge, komplett verstellbar inklusive Schwenkarm, brauchbare integrierte Lautsprecher.
- Gründe, warum ich etwas gezögert habe: Ob 140 ppi für mich gut funktionieren werden.
- Nachteile, die mir bewusst aber egal waren: Keine 144 Hz, maximale Helligkeit von 350 cd/m² für HDR nicht hell genug.
- Standfuß mit Schraubzwinge ist schnell montiert, ich musste aber für meinen Ikea-Schreibtisch (Galant) die Gewindeplatte um eine Bohrung schmäler stellen. Diese hat LG für schmälere bzw. dickere Tischplatten glücklicherweise bereits vorgesehen. Die Umstellung geht prinzipiell problemlos, die Schrauben dafür sitzen aber sehr fest und mein Schraubenzieher war eine Nummer zu klein. Mit dem Elektroschrauber aber kein Problem.
- Das mittlere Gelenk des Schwenkarms wirkt beim Auspacken extrem leichtgängig, mit dem Gewicht des Monitors passt es dann.
- Mitgelieferte Kabel: USB-C-auf-USB-C, HDMI, jeweils in vernünftiger Länge. Zudem Stromkabel für Netzteil, Verlängerung für Netzteilkabel zum Monitor (nett).
- Sonstiges Zubehör: Vesa-Adapter auf 100 × 100 mm, Ersatz-Schraube und -Griff für Schraubzwinge (interessant, kann das kaputtgehen?)
- Die Ausleuchtung ist für IPS ziemlich gut (wer genau schaut, findet natürlich immer Unregelmäßigkeiten).
- Keine toten Pixel (ist das noch ein Ding, heutzutage?)
- Kein Fiepen, Surren oder ähnliches – der LG und sein (großes) Netzteil sind vollkommen geräuschlos. Großartig!
- Das Standardfarbprofil ist interessanterweise auf »Custom« eingestellt mit viel zu hellem, farbenauswaschendem Weiß (was man sofort bei den Icons in der Taskleiste sieht). Beim Ausprobieren der Farbprofile bin ich bei DCI-P3 gelandet. Das HDR-Setting gleicht auf den ersten Blick DCI-P3.
- Die Größe: Gegenüber meinem 24-Zöller bietet der LG mit 32 Zoll schon spürbar mehr Arbeitsfläche. An die Größe muss man sich aber trotzdem erst gewöhnen, was aber schnell geht. Interessanterweise beginnt man dann gleich wieder alle Fenster zu maximieren etc. Aber im Bedarfsfall hat man auf jeden Fall viel Platz.
- 140 ppi für Windows: In den Anzeigeeinstellungen habe ich die Skalierung auf 150 % gestellt und fahre damit ganz gut. Dass Text und andere Elemente durch die feinere Auflösung anders aussehen als vorher, ist zwar ungewohnt, aber nicht lange. Pixel nimmt man kaum mehr wahr, eigentlich nur, wenn man den Sichtabstand auf 15 cm verringert und sich sehr dünne Schriftarten anschaut.
- Die integrierten Lautsprecher sind für mich deshalb interessant, weil ich einerseits im Desktop-/Office-Betrieb keine großen Audio-Ansprüche habe (bzw. sonst Ohrhörer verwende) und dann weniger auf dem Schreibtisch herumsteht. Da der interne Lautsprecher meines Mac minis mir aber zu leise war, habe ich bisher ein Paar Logitech Z120 verwendet. Für die Klangeinordnung, die sind um die 15 Euro zu haben. Ganz so »gut« klingen die internen Lautsprecher nicht, aber gut genug, um die Z120 abzulösen.
- Ein kleines »Problem« habe ich jetzt mit meinem Mac mini: Der kann nämlich kein 4K (bzw. nur eingeschränkt über Umwege). Die Ausgabe erfolgt entweder hochskaliert (nutzbar, sieht aber nicht gut aus), oder 1:1 indem nur ein Viertel des Displays mit der Full-HD-Ausgabe des Mac minis befüllt (nutzbar, aber sehr klein). Ein neuer Mac muss wohl früher oder später her.
- Größtes Manko: Der Monitor wackelt beim Tippen (und ich hämmere jetzt nicht gerade in die Tasten). Siehe dazu auch den entsprechenden Abschnitt im Unboxing-Video von Linus Tech Tips bzw. Shortcircuit. Woran das genau liegt kann ich zwar nicht sagen, aber es ist auch von der Tastatur abhängig: Mit einem Apple Magic Keyboard wackelt er so gut wie gar nicht, mit einem Logitech K810 in jedem Fall. Der Galant gehört sicher nicht zu den robustesten Ikea-Tischen. Ich glaube auch, dass es weder an einem Defekt, noch an der Verarbeitung liegt. Denn prinzipiell schwebt da ein Riesenteil auf einem Schwenkarm. Sobald da am Untergrund irgendetwas schwingt bzw. Schwingungen überträgt, wackelt er einfach (und die gibt ein K810 wohl leichter weiter als ein Magic Keyboard).
- Trotz des Wackelns und je nach Gelenk sehr leichtgängiger Verstellmöglichkeiten bleibt die Position des Monitors fix, wenn sie einmal eingestellt ist.
- Größter Flash-Moment: Ich wusste zwar über die Anschlussmöglichkeiten Bescheid. Dass ich nun aber meinen Lenovo-Laptop mit nur einem Kabel (USB-C) mit dem Monitor verbinden kann, um den Laptop mit Strom zu versorgen (liefert der 32UN880), das Display mit den vollen 4K und sogar die Lautsprecher anzusteuern, hat mich dann schon für einen kurzen Moment sprachlos gemacht. 14 Jahre zwischen zwei Monitorkäufen entspricht offenbar der Situation »Höhlenmensch entdeckt Feuer«.
Bis auf die Lieferung und das Wackeln bin ich also ganz zufrieden und gespannt, wie sich der LG 32UN880 in den nächsten Wochen bewähren wird.
Eure Meinung
Sucht ihr auch einen neuen Monitor und wäre der LG 32UN880 was für euch und habt ihr Fragen – oder seid anderer Meinung? Feedback dazu wie immer gerne in den Kommentaren!
- Der Klebestreifen auf dem Foto wurde einmal von mir zum Öffnen abgezogen, die Trennlinie dort ist als von mir (wobei der Print auf dem weißen Bereich rechts unterm Klebetreifen schon vorher gefehlt hat). Der Rest allerdings – oh Mann … ↩
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32UN880 · Auflösung · Display · Fotos · LG · Logitech · Mac mini · macOS · Windows · Z120
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Würdest du 3 Jahre später wieder zum LG greifen? Ich liebäugle mit Kauf um 500 herum.
Danke für deine Frage! Ehrlich gesagt hatte ich bis zu deinem Kommentar gar nicht mehr so den Marktüberblick – weil ich eben mit dem LG 32UN880B nach wie vor so zufrieden bin! Würde nie wieder einen Monitor mit normalem Standfuß nehmen, der Vesa-Schwenkarm braucht so schön wenig Platz am Schreibtisch. 4K bei 32 Zoll künftig auch ein Muss bei mir. Jedenfalls habe ich mich ein bisschen umgesehen, doch vorher noch kurz zum 32UN880B, im Anschluss dann ein paar Worte zu möglichen (Nicht-)Alternativen:
Auf Prad.de hat der 32UN880B damals eine Top-Wertung bekommen, aber auch in neueren Vergleichstests wie z.B. bei der FAZ kommt er noch vor (und sehr gut weg 😉).
Es scheint auch eine 2023er-Neuauflage zu geben, ob oder welche Unterschiede die zum vorherigen Modell hat, erschließt sich mir aber nicht. Die neue Version ist auf Amazon jedenfalls die günstigere (mit exakt gleichen Specs).
Zu zwei Punkten vielleicht noch ein Update:
1) Das leichte Wackeln stört mich nicht mehr bzw. fällt mir gar nicht mehr auf (und dürfte echt an meiner eher dünnen Tischplatte liegen).
2) Wenn man oft Quellen wechselt, kann’s ein wenig nerven, weil man immer übers Onscreen-Menü mit dem Mini-Joystick umschalten muss – bin mir grad nicht sicher, ob es da eine Software von LG dafür gäbe, die das automatisch kann.
Was die Alternativen angeht: Wenn ich mir auf die Schnelle 32-Zöller mit 4K auf Geizhals nach Preis ansehe, sehe ich in dem Preisbereich jedenfalls nichts, was mich hinterm Ofen hervorholt. Auch ein schneller Blick auf ein paar Bestenlisten (Tom’s Hardware bzw. Rtings) offenbart keine offensichtlichen Alternativen mit der Kombo Vesa-Mount-Schwenkarm + 32 Zoll + 4K um 500-600 Euro.
Im Prinzip scheint es aber von jedem Hersteller einen 32-Zöller um die 500 Euro zu geben, z.B. von Dell, HP oder Acer. Alle mit annähernd gleichen Specs (würde wetten, dass die inkl. LG alle das gleiche IPS-Panel verbaut haben) aber eben leider normalem Standfuß. Auch jeweils ohne Webcam, Dell und HP sogar ohne Lautsprecher, wenn ich das richtig sehe.
Einen Blick wert wäre aber vielleicht der Samsung M8, der ist mir nämlich damals in der Berichterstattung extra aufgefallen. Er ist etwas billiger und um 50 Nits heller (ob man das in der Praxis merkt, wäre halt die Frage) und hat eine abnehmbare Webcam (hat der LG nicht). Er ist auch Vesa-Mount-kompatibel, mitgeliefert wird aber nur ein normaler Standfuß, was den Preisvorteil (trotz Webcam) IMO wieder relativiert. Der M8 scheint mir aber jedenfalls ein attraktiveres Angebot zu sein als jenes von Dell, HP oder Acer.
(PS: Ich glaube, dir ist beim Namen ein Tippfehler passiert, habe mir erlaubt den ausbessern – sonst Bescheid geben und ich mach’s rückgängig.)
Ich danke dir herzlich für die ausführliche Antwort. Habe den LG jetzt bestellt; mit 100 Tagen Rückgaberecht kann man ja nicht viel falsch machen.
Bitte gern, freut mich – und viel Freude mit dem 32UN880B! Ja, Rückgaberecht ist in dem Fall natürlich praktisch. Würde mich freuen, wenn du dich hier nochmal kurz meldest, ob bzw. warum dir der LG taugt oder nicht. 🙏