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Kritik: »Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt«

Spoilerfrei·3.5 / 5 Sterne·25.5.2007·Kommentare:  4

Der Abschluss der Piraten-Trilogie ist ein schwieriger Fall: zu viel, zu schnell und trotzdem zu lang. Die Story ist recht einfach, denn im Grunde werden nur die losen Enden aus Teil 2 zusammengeführt. Trotzdem kann man dem Bombast-Vehikel teilweise nur schwer folgen und wer hier warum was zu wem sagt, ist auch nicht immer klar. Zudem ist der Film mit MacGuffins angefüllt, die den Zuschauer ablenken und deren Einbindung selten logisch erscheint.

Auch filmtechnisch ist »Am Ende der Welt« ein teils seltsamer Mix: Die Rettung Jack Sparrows (Johnny Depp) geht gerade mal so durch, sein Gefängnis am Ende der Welt scheint in Anbetracht der Umstände seines Ablebens in Teil 2 gar als gewagter Kunstgriff. Und wem das nicht reicht, der bekommt noch einige David-Lynch-ähnliche Sequenzen direkt aus dem verwirrten Geist des draufgängerischen Captains.

Die Handlung spielt sich die meiste Zeit auf Schiffen ab, das Flair ist also weniger exotisch als in den Vorgängern. Auch auf Humor wurde nicht mehr soviel Wert gelegt, und so zünden nur wenige der spärlich gesähten Gags. Nichtsdestotrotz: Wer die anderen Teile kennt, kommt an Teil 3 nicht vorbei, weil man eben wissen will wie die Geschichte endet. Glücklicherweise ist der Showdown gelungen, die Schicksale der einzelnen Charaktere nicht vorhersehbar und so manches gar überraschend. So ist »Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt« mangels Homogenität und unnötiger Komplexität zwar nicht der erhoffte glorreiche letzte Teil, aber immer noch ganz brauchbar und für Fans ohnehin unverzichtbar.

Wie bei den Vorgängern sollte man den Abspann abwarten, weil man im Anschluss mit einer Bonus-Sequenz belohnt wird. Im Gegensatz zu Teil 1 und 2 trägt diese auch zur Handlung bei.

Notwendig ★★★½☆


Die Piraten der Karibik und das Titelfiasko: Aus dem ersten Teil wurde auf Deutsch »Fluch der Karibik« – anscheinend war den Übersetzern nicht klar, dass der Film auf der Disney-Attraktion »Pirates of the Caribbean« beruht. Aus Teil 2, »Pirates of the Caribbean: Dead Man’s Chest«, wurde ein schnödes »Fluch der Karibik 2«. Für »Des toten Mans Kiste« war man sich wohl zu schade. Und nun Teil drei, ein Mischmasch aus dem mittlerweile etablierten Originaltitel und dem (endlich) richtig übersetzten Subtitel »Am Ende der Welt«. Mamma mia!


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Pirates of the Caribbean: Am Ende der Welt https://benedikt.io/2007/05/pirates-of-the-caribbean-am-ende-der-welt/ 2007-05-25 https://benedikt.io/media/movie-review.jpg Der Abschluss der Piraten-Trilogie ist ein schwieriger Fall: zu viel, zu schnell und trotzdem zu lang. Die Story ist recht einfach, denn im Grunde werden nur die losen Enden aus Teil 2 zusammengeführt. Trotzdem kann man dem Bombast-Vehikel teilweise nur schwer folgen und wer hier warum was zu wem sagt, ist auch nicht immer klar. […]

4 Kommentare

#1 von Sigrun am 26.5.2007, 19:20 Uhr

hi

ich find 3 1/2 sterne schon zuviel des guten. Ganz ehrlich ich kann dem Film eher weniger abgewinnen. Die zwei »jung«-Stars Orlando Bloom und Keira Knightley spielen teilweise so schlecht dass einem das Grausen kommt. Einziger Lichtblick bleibt, wie sollts denn anders sein, Johnny Depp der seine Rolle nach-wie-vor wunderbar spielt sowie die älteren Herrn wie Geoffrey Rush und Bill Nighy(war der rein computeranimiert???).
Hab das ganze Spektakel zusätzlich in OF gesehen was der Komplexität der Story nur zu mehr Verwirrtheit half. Man kannte sich schon garnicht mehr aus wer hier jetzt wen hinters Licht führt (ja das ist kein SPOILER…)
Daweil wäre der Anfang doch so vielversprechend düster und bizarr gewesen, wie gut hätte man da anknüpfen können.
Leider ein eher trauriger Abschluss und viel zu lang
Aber ja, man muss ihn natürlich sehen wenn man die vorigen Teile gesehen hat.

lg sigrun

#2 von Benedikt am 27.5.2007, 0:01 Uhr

Die Beurteilung schauspielerischer Leistung fällt mir immer schwer, vor allem bei synchronisierten Fassungen. Aber bei »Fluch der Karibik« kamen mir in allen Teilen zumindest einige Aussagen etwas platt vor.

Das gegenseitige Hinters-Licht-führen ist in der Tat übertrieben. Man müsste sich vor dem Film fast eine Liste der Charaktere anlegen und dazu schreiben, wer welche Motivation hat (z.B. Will -> Vater retten, Jack -> ewig leben, Black Pearl haben, Elizabeth -> Mann sein, …) – dann wäre es vielleicht leichter gewesen, den Überblick zu behalten.

#3 von Gernot am 31.5.2007, 0:34 Uhr

Altes Thema, Ben: Warum werden keine 90 Minuten Filme mehr gemacht??? Der Film war meiner Meinung nach leider sehr nervig und anstrengend. Notwendig wird der 4te Teil den es hoffentlich net geben wird nicht mehr sein.

lg aus SA gernot

#4 von Benedikt am 31.5.2007, 2:27 Uhr

Ich nehme an wegen der »künstlerischen Freiheit«. Sobald du Erfolg hast und Verbinski, Scorsese oder Jackson heißt, gibt es diesbezüglich keine Einschränkungen mehr. Falls das ein Trost ist: Der erste Schnitt von POTC 3 war angeblich über drei Stunden lang. 😉

PS: Liebe Grüße nach Südafrika und: Hast du meine SMS bezüglich Adresse bekommen?

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