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»Reacher« Staffel 2 – ein fehl­ge­lei­te­tes, aber kurz­wei­li­ges »MacGyver«?

Spoilerfrei·4.0 / 5Sterne·31.1.2024·Kommentare:  0

Ich kenne die Buchvorlage von Lee Childs nicht und Jack Reacher ursprünglich nur aus dem 2012er-Kinofilm mit Tom Cruise. Dem wurde dafür immer nachgesagt, körperlich der Anti-Jack-Reacher zu sein.

Der faszinierendste Aspekt von Jack Reacher

Amazon Prime hat sich der Sache bereits 2022 in Serienform angenommen und die Hauptfigur mit Alan Ritchson offenkundig passend besetzt. Der faszinierendste Aspekt an der Figur Jack Reacher – egal, ob Buch, Film oder Serie – ist für mich aber die Tatsache, dass der Protagonist nichts besitzt, außer das, was er am Körper trägt – und einer Zahnbürste. Dieses Element spielt in der Serie zwar keine tragende Rolle, wird aber hin und wieder aufgegriffen und übt auf mich einfach eine große Faszination aus.

Mit so einem Detail allein ist natürlich noch keine gute Serie zu machen, also wie schlägt sich der »Rest«? Eigentlich ziemlich gut. Wenn auch mit ein bisschen Bauchweh, worauf ich am Ende noch einmal eingehe.

Wie jetzt, »fehlgeleitetes MacGyver«?!

Prinzipiell startet Reacher am Anfang einer Staffel, wie einleitend angemerkt, mit nichts in der Tasche, findet sich aber schon bald in einer Situation mit Handlungsbedarf wieder. Diese ein Sache erinnert mich ein bisschen an »MacGyver«: Ein Einzelgänger, mit einer bestimmten Begabung, besteht ein Abenteuer, aufgrund ebendieser.

Obwohl Serien und Protagnisten sonst natürlich recht wenig miteinander zu tun haben: Denn wo Richard Dean Anderson alias MacGyver einst mit Taschenmesser und Klebeband jede noch so ausweglose Situation meisterte, genügt Fleischberg Alan Ritchson alias Jack Reacher nach ein bisschen Investigation und Intelligence schlicht die rohe Gewalt um an sein Ziel zu kommen (was ironischerweise das krasse Gegenteil von MacGyver ist).

Brutalität

Die Serie hat dabei einen lockeren, teilweise fast schon an die Achtziger erinnernden Charme und nimmt sich auch nicht zu ernst. Wenn es aber zur Sache geht, dann schon recht brutal. Nicht nur das, und hier kommt das zuvor erwähnte Bauchweh in Spiel, einige der Kills von Jack Reacher und/oder seinem Team (das er in dieser Staffel reaktiviert) sind regelrechte Hinrichtungen, teilweise mit Folter davor, um an bestimmte Informationen zu kommen.

Nicht falsch verstehen, Abtreten dürfen hier natürlich ausschließlich Bösewichte, in besonders fieser Ausführung noch dazu. Ein bisschen reißt es einen als gemäßigten Zuseher dann aber schon raus, wenn man sich fragt (Mini-Spoiler voraus), ob die den Typen im Krankenhaus jetzt nach ein bisschen Infusionsfolter eiskalt umgelegt haben?! Das ist zuweilen schon etwas weird.

Kurzweilig

Ansonsten ist die Handlung aber flott, die Action reichlich und wirklich gut inszeniert, womit Genre-Fans bestens bedient sein sollten. Alle anderen können ja mal ein Blick riskieren.

★★★★☆


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