Kritik: »Ein Quantum Trost«
Der neue Bond beginnt miserabel. Da bekommt man nämlich einen eigens für den Film gebastelten Antipiraterie-Clip reingewürgt. Als Besitzer von mittlerweile drei Moviecards (ein anderes Thema …) sehnt man sich dann eigentlich nach mehr als nur einem Quantum Trost. Doch zum Film:
Bond Nr. 22 startet genau dort, wo »Casino Royale« aufgehört hat und führt Bond auf die Spuren eben jenes Syndikats, das am Ende vom Vorgänger angedeutet wurde. Die Action ist rasant und teils wild geschnitten, das Bild in der digitalen Vorstellung gefühlsmäßig eines der besten, das ich bis jetzt mit dieser Technik gesehen habe. Der Vorspann ist trotz des gewöhnungsbedürftigen Titellieds dank der visuellen Unterstützung wie erhofft großartig.
Alles in allem perfekte Voraussetzungen, wenn nur nicht die Darbietung der Geschichte so, nun ja, abgehakt wäre. Bond tötet sich von Rache getrieben von Schauplatz zu Schauplatz (denn Craig ist ja der harte 007) quer durch die ganze Welt von Italien über Österreich nach Bolivien. Das erinnert ein wenig ans »Bourne Ultimatum« und obwohl Schauplatzwechsel zu Bond gehören wie Wodka Martini, fragt man sich am Ende doch, ob man jetzt auch alles richtig verstanden hat.
Außerdem entwickelt sich der Charakter fast schon eine Spur zu weit. Denn wenn James »Craig« Bond im nächsten Teil auch noch mit Humor ans Werk geht, unterscheidet ihn gar nicht mehr soviel von seinen Vorgängern.
Alles Dinge die einem zwar auffallen, welche aber – so seltsam das klingen man – das Filmerlebnis nicht wirklich trüben. Denn in Anbetracht des visuellen Vergnügens und der soliden Action, bleibt unterm Strich noch immer ein guter, empfehlenswerter und etwas anderer Bond.
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007 · 1:45 · Action · Ärger · Digitale Vorstellung · James Bond · Spannung
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[…] hat dieser Artikel eigentlich als ein Kommentar zu Ben’s kürzlich erschienener Filmkritik zu »Ein Quantum Trost«. Als ich zu schreiben anfing merkte ich mit der Zeit, dass der Text immer länger wurde und dass […]