Kritik: »The Green Knight«

»The Green Knight« ist leider einer dieser Filme, mit denen ich wenig anfangen kann – und den ich auch nur etappenweise gepackt habe. Ich habe den Trailer nicht gesehen (großer Fehler), da er aber ungefähr zeitglich mit (dem großartigen) »The Last Duel« im Kino war, verortete ich ihn im selben Genre – oder ging zumindest von einer ähnlichen Machart aus (großer, großer Fehler).

Dabei ist »The Green Knight« keineswegs ein klassischer Abenteuerfilm über Sir Gawain, auch wenn diverse Zusammenfassungen im Web das nahelegen. Der Film geht viel mehr in Richtung »The Northman« und eigentlich sogar weit darüber hinaus: Ein in cineastischen Bildern eingefangenes Experimental-Bühnenstück – also überhaupt nicht meins, um es kurz zu fassen.

Jetzt können sicher viele mit der Gawain-Sage Vertraute bzw. Kinoenthusiasten erläutern, warum diese oder jene Einstellung besonders toll ist oder viel aussagt – und das mag auch stimmen. Wer sich ein kurzweiliges Ritterabenteuer für Zwischendurch erwartet, ist hier jedenfalls falsch. Muss ja auch nicht sein, wenn der Film halbwegs fesseln oder mitreißen würde oder meinetwegen auf andere Art und Weise interessant wäre.

Das fehlt bei »The Green Knight« leider komplett, auch wenn der Film bzgl. Machart durchaus hochwertig ist. Drehbuch und Inszenierung geben für einen kurzweiligen Film aber leider nicht viel her und hier sei noch einmal auf »The Northman« verwiesen: Denn der Film zeigt, wie’s gehen kann, wenn man inszenatorisch schon in diese Richtung gehen möchte.

Aus Unterhaltungsperspektive taugt »The Green Knight« somit leider wenig – meine Wertung darf man da auch ruhig auf diesen Blickwinkel reduzieren (die Diskrepanz zwischen Publikum und Filmkritikern sieht man bei diesem Film übrigens besonders gut auf Plattformen wie Metacritic und Rotten Tomatoes).

★★½☆☆