Filmkritik: »Plane« … ist zu »plain«

»Plane« mit Gerard Butler und Mike Colter hatte ich vor allem deshalb am Radar, weil die meist sehr kritische Filmszene.de damals 8 von 10 Punkten vergab. Ins Kino habe ich es zwar nicht geschafft, den Film aber kürzlich via Streaming nachgeholt – und so ganz nachvollziehen kann ich die euphorische Wertung nicht.

Vielleicht kurz zur Handlung (bei Bedarf gerne überspringen): Passagierflugzeug muss notlanden und setzt dabei just auf einer von Terroristen beherrschten Insel auf. So weit, so gut und »Plane« könnte selbst mit diesem Setup noch immer das beste B-Movie aller Zeiten werden.

Das klappt aber aus zwei Gründen nicht so ganz. Erstens hat »Plane« ein Timing-Problem. Denn bis es hier auf der Insel zur Sache geht, ist schon eine gute Stunde und damit mehr als die Hälfte des Films vergangen. Vermutlich wollten die Macher die Notlandung aufblasen und zum Teil des Spektakels machen. Auch für den Build-up und die Einführung der Charaktere nicht ganz verkehrt. Lustigerweise fiel in unserem Haushalt zu dem Zeitpunkt aber die Aussage, »man kann eigentlich noch gar nicht sagen, was das werden wird: Greifen jetzt gleich Zombies an? Wird’s ein Survival-Thriller? …«

Und zweitens kann »Plane« ab der zweiten Hälfte, die eigentlich den Hauptteil darstellt, nicht wirklich liefern. Da ist die Action für ein Budget für 25 Mio. Dollar schon okay, aber die Handlung viel zu geradlinig und viel, viel zu einfallslos (ja, trotz der Nebenhandlung mit Mike Colter). »Plane« fehlt da in meinen Augen einfach der Kniff für einen wirklich interessanten oder spannenden Film und reiht sich damit nahtlos in das Gerard-Butler-Action-Einerlei der letzten Jahre ein (siehe z.B. auch »Angel Has Fallen«).

Ist »Plane« schlecht? Nein. Aber halt einfach zu »plain«.

★★★☆☆